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Von der will ich alles, Darling

Von der will ich alles, Darling

Titel: Von der will ich alles, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cait London
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wäre, wenn sie sich nackt an ihn schmiegen könnte und versuchte den Gedanken schnell wieder zu verscheuchen – vergeblich.
    Sidney legte sich auf ihren Schlafsack und fragte: "Willst du darüber sprechen?"
    Er lag sehr nahe bei ihr und drehte den Kopf, um sie anzustarren. "Mit dir? Nein."
    "Warum nicht?"
    Er sprang auf die Füße und stand direkt vor ihr, während er seinen Blick über ihren Körper gleiten ließ. Die Wölbung in seiner Jeans verriet ihr, dass er erregt war.
    Sie konnte sich das zu Nutze machen – wenn er nicht etwas Besseres verdient hätte – eine Frau, die sich gut um ihn kümmern würde.
    Andererseits … warum nicht? dachte Sidney, als sie zu ihm hinaufschaute. "Du hast ein sexuelles Bedürfnis, richtig?"
    "Ist wohl offensichtlich."
    "Ich habe keine Einwände." Es war die beste Einladung, die ihr einfiel, und Ben hatte es immer gereicht.
    Danya war nicht Ben – sein Lächeln war nicht freundlich, sondern glich dem Zähnefletschen eines Wolfes. "Aber ich. Wir sind doch Freunde, oder?"
    "Pass auf, ich weiß, wie das bei den Männern ist. Ich war mit Ben befreundet, und wir …"
    "Ich bin nicht Ben!"
    Seine Stimme klang plötzlich wütend, was sie überraschte und ihr aus irgendeinem Grund ein schlechtes Gewissen machte. Sie hatte das ungute Gefühl, dass Danya sehr gefährlich werden konnte, wenn er wollte. "Es wäre in einer Minute vorbei. Ohne Verpflichtung. Du würdest besser schlafen."
    "Ich würde besser schlafen? Also würdest du dich opfern? Mir deinen Körper überlassen, ohne selbst etwas zu wollen, nur damit ich besser schlafen kann? Denkst du, darum geht es, wenn zwei Menschen sich lieben?" Er sah sie mit funkelnden Augen an.
    Sidney dachte daran, was sie im Gegenzug bekommen würde – gar nicht mal so wenig. "Es wäre okay für mich", meinte sie unsicher.
    "Für mich nicht."
    "Oh, es ist wegen deiner Frau. Ich verstehe."
    "Das bezweifle ich. Weißt du, ich brauche ein wenig mehr, als Ben offenbar gebraucht hat."
    Danya drehte sich um und ging ins Bad, wo kurz darauf die Dusche zu rauschen begann. Als er wieder herauskam, ging er nackt zum Bett, legte sich hin und deckte sich, Sidney den Rücken zugewandt, zu. "Schlaf jetzt, Sid."
    Es dauerte lange, bevor Sidney wieder einschlafen konnte. Der Anblick von Danyas nacktem Körper hatte sie erst recht in Aufregung versetzt. Er hatte "Liebe", nicht "Sex" gesagt. Mit Liebe gingen zu viele Dinge einher, die Sidney nicht wollte.
    Sie hatte Ben geliebt und war verletzt worden.
    Bloßer Sex war in schwierigen Situationen völlig ausreichend.
    Sie warf sich auf den Bauch und versuchte gegen das brennende Verlangen anzugehen, das sie in ihrem Inneren und in ihren Brüsten verspürte. Sex war genug. Liebe und Romantik war etwas für Frauen, die bei alten Filmen Tränen vergossen und aus dem Häuschen gerieten, wenn sie Blumen geschenkt bekamen. Solche Dinge waren für Leute, die Zeit für so etwas hatten; nicht für sie.
     
    Sidneys unruhiges Hinund Herwälzen und das Murmeln von Bens Namen hatten Danya früh aus dem Bett und hinausgetrieben. Er war am Strand entlang zum Pier gegangen, wo sein Vater auf einem Campingstuhl saß und angelte.
    "Mein Junge", sagte Victor. "Mir gefällt diese ruhige Zeit. Sie erinnert mich an meine Heimat, bevor meine Brüder und ich sie verlassen haben. Ich bin froh, hier bei Fadey und meinen Söhnen zu sein. Und bei meiner neuen Enkelin. Sie wird auch irgendwann hier mit mir fischen, so wie du und Alexi es als Jungen getan habt … Du willst diese Frau, diese Sidney, für dich gewinnen? Ich bin froh. Es wird Zeit. Setz dich. Rede mit mir."
    "Ich möchte sie heiraten, Vater. Ich möchte ein Heim und Kinder mit ihr."
    Die beiden unterhielten sich jetzt auf Russisch, es war eine ruhige, intime Unterhaltung. "Wo liegt das Problem, mein Junge?"
    "Sie hat die Liebe für einen anderen Mann noch nicht überwunden. Sie ist unstet und wird bald weg sein."
    "Dann wirst du ihr folgen", erklärte Victor mit einem Achselzucken.
    "Natürlich. Aber ich glaube, sie fürchtet sich vor dem, was sie für mich empfindet. Verwechselt es mit dem, was sie für diesen anderen Mann gefühlt hat. Ich muss Geduld haben."
    "Gib ihr, was sie braucht. Sie wird herausfinden, dass du ein guter Mann bist, und nur dich lieben, das weiß ich. Schon bald wirst du heiraten und mir Enkel schenken."
    Danya lächelte über die Worte seines Vaters und schaute zum Himmel, der allmählich heller wurde. Das Verlangen, mit Sidney zu schlafen, war stark,

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