Von der will ich alles, Darling
ihre momentane Ruhe vor den Models. Sie aß den Doughnut und nippte an ihrem Kaffee, dann leckte sie sich die Finger. Danya hatte ihr dabei zugesehen, er wirkte merkwürdig angespannt; seine Atmung schien flach und schnell, statt natürlich zu sein. Es war unhöflich von ihr gewesen, ihm nichts anzubieten. Normalerweise teilte sie, was sie hatte. "Möchtest du?" fragte sie daher und hielt ihm den Doughnut hin.
Er umschloss ihr Handgelenk, als er sich herabbeugte, um abzubeißen. Doch er ließ sie dabei nicht aus den Augen. Dann richtete er sich wieder auf, während er sie weiterhin mit dem Daumen streichelte. "Wie ist das mit Ben? Liebst du ihn noch?"
Sidney war diese Zärtlichkeit ein wenig unangenehm, sie rief so ein ungewohntes Kribbeln in ihr hervor, aber wenn Danya diesen Kontakt brauchte, dann würde sie sich nicht dagegen wehren. "Ja, das tue ich, obwohl er ein Mistkerl ist. Aber lassen wir das Thema. Ich lege mich wieder hin, wenn du nichts dagegen hast."
"Nimm mein Bett, ich bin ohnehin weg. Du hast noch Zucker am Finger – wäre eine Schande, ihn zu vergeuden."
Sidney sah fasziniert zu, als Danya den Kopf senkte und seinen warmen Mund um ihre Fingerspitzen schloss und den Zucker ableckte.
Ein unglaublich köstliches Gefühl durchströmte sie; ihr Mund wurde trocken, und ihre Kehle war wie zugeschnürt. Als Danya den Kopf wieder hob, lächelte er, und ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer. "Kein Fingerlecken", erklärte sie mit zittriger Stimme.
"Aber es wäre doch schade drum gewesen, oder?" Seine Stimme klang tief.
Danya hielt noch immer ihre Hand, als sie gemeinsam aus dem Fenster schauten.
Sidney verhielt sich ganz ruhig. Sie war sich seines kräftigen Körpers bewusst, seiner Körperwärme, seiner Hand, die sich so rau anfühlte. "Also, wirst du heute zurechtkommen? Ich meine, wenn ich schlafen gehe, bist du dann okay?"
"Natürlich. Ich muss arbeiten. Arbeit ist gut. Du bist hier willkommen."
"Danke. Vielleicht schlafe ich mich einmal richtig aus. Ein guter Morgen, um im Bett zu bleiben."
Er zuckte zusammen, und seine blauen Augen funkelten. "Ja", antwortete er gepresst. "Ein sehr guter Morgen, um im Bett zu bleiben."
Danya versuchte sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, doch seine Gedanken waren bei Sidney – die in seinem Bett lag.
Um drei Uhr nachmittags war der Himmel aufgeklart, und Danya hatte bereits mehrere Telefonanrufe von seiner amüsierten Familie erhalten – Sidney hatte sich anscheinend Sorgen gemacht und ihn gesucht. Sie war im Möbelgeschäft gewesen und hatte mit Fadey und Victor, Danyas Vater, gesprochen, der sie herzerfrischend und bezaubernd fand. Sie hatte Fotos von Fadey und Victor gemacht, als die einen spontanen Volkstanz aufgeführt hatten. Schließlich hatte sie sogar mitgetanzt.
Mikhail berichtete, dass sie in ihrer Suite gearbeitet hätte und sich vom Zimmerservice ein Sandwich hatte bringen lassen. Auch Alexis Handy hatte mehrere Male geklingelt, und aus dem Gesichtsausdruck seines Bruders schloss Danya, dass seine gesamte Familie den "Fall Sidney" beobachtete. Sie hatten alle darauf hingewiesen, dass es gut sei, wenn er nicht alleine war, und sich erkundigt, wann er Feierabend machte.
Mikhail und Jarek, Danyas Cousins, hatten eine Kaffeepause vorgeschoben, um Danya auf der Baustelle zu besuchen, und saßen jetzt auf Sägeböcken und versuchten, mehr über die mysteriöse Frau herauszufinden, die die Nacht bei Danya verbracht hatte. Danya wollte nicht, dass der gesamte Stepanov-Clan über Sidney herfiel und sie verschreckte.
"Sie ist … ungewöhnlich … süß … und sich in keiner Weise bewusst, wie weiblich und faszinierend sie ist", erklärte er. "Sie betrachtet mich als Kumpel. Ich möchte, dass es so bleibt."
"Natürlich", stimmte Mikhail zu. "Ich habe sie kennen gelernt. Sie ist schnell, gründlich und absolut professionell. Sie will nicht, dass ein Mann ihr die Tür aufhält, doch sie öffnet die Türen für einen Mann – eine ungewöhnliche Frau, die immer in Bewegung ist. Die Models mögen sie, aber sie will nichts mit deren 'Weiberkram' zu tun haben. Sie kommt mir vor wie ein Mensch, der das Leben von außen betrachtet, statt sich auf Beziehungen einzulassen."
"Und sie hat keine Ahnung, dass du sie willst?" fragte Jarek.
"Ihr Exfreund hat gerade eine andere geheiratet. Ich habe sie gestern Nacht am Strawberry Hill getroffen, und sie brauchte einen Platz zum Schlafen, weil sie vor den Models geflüchtet war. Ich will ihr Zeit geben,
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