Von dir verfuehrt
wohl noch nie was von Privatsphäre gehört. Ich las wütend weiter:
Und du benötigst zwingend eine vierte Regel:
Wie wäre es mit, wer sich an Regeln hält, verpasst was! ;)
David
P.s: Ich habe noch lange nicht genug von dir, Kleines.
Sieben
David
I ch fuhr den Rechner runter und klappte den Laptop zu. Endlich geschafft. Solange hatte ich seit der Uni nicht für eine Marktsegmentierung gebraucht. Und das nur, weil mir Hannah nicht aus dem Kopf ging. Was hast du mit mir angestellt, Kleines?, dachte ich und schenkte mir an der Bar im Wohnzimmer ein Glas Macallan ein. Den Whiskey genoss ich zusammen mit dem Blick auf den Rhein, den das Panoramafenster meines Apartments bereithielt. Wie gern würde ich die Aussicht mit Hannah genießen. Ihren schlanken Körper an diese Scheibe pressen, wenn ich mich tief in ihr vergrub. Dabei zusehen, wie unter ihrem keuchenden Atem das Glas beschlug, sie Abdrücke ihrer perfekten Brüste und zierlichen Hände hinterließ, wenn ich sie mit meinen Stößen zum Höhepunkt brachte.
Diesen Gedanken ließ ich zusammen mit einem Schluck des edlen Tropfens auf meiner Zunge zergehen, kostete ihn aus, bis mich das Klingeln meines Handys in die Realität zurückholte. Mit dem Glas in der Hand eilte ich ins Arbeitszimmer. Einen Anruf von Hannah wollte ich unter keinen Umständen verpassen. Ihr traute ich zu, dass sie bereits nach dem dritten Freizeichen auflegte, ohne es erneut zu probieren. Die freche Hannah. So unberechenbar , dachte ich schmunzelnd.
Ernüchtert ste llte ich fest, dass nicht sie, sondern Fernanda Santos mich anrief. Intelligent. Sexy. Langweilig. Und im Gegensatz zu Hannah las man in ihr, wie in einem offenen Buch. Sie machte keinen Hehl daraus, dass ihr Faible für mich nicht nur körperlicher Natur war. Allerdings hatte ich nach dem dritten Treffen mit ihr schnell gemerkt, dass ihr lateinamerikanisches Temperament nicht über die Bettkante hinausging. Ich verlor das Interesse und beschränkte unsere gelegentlichen Treffen auf unverbindlichen Sex. Sex, an dem es nichts auszusetzen gab. Er war gut und befriedigend. Aber nichts im Vergleich zu dem, was ich vorgestern mit Hannah erlebt hatte. Das war einfach nur … Das Klingeln verstummte. Ich trank den letzten Schluck Macallan und starrte aufs Handy. Kurzerhand beschloss ich Hannah eine Nachricht zu schreiben. Vielleicht hatte sie sich meine Zeilen durch den Kopf gehen lassen, und ich konnte sie überreden, eine weitere Nacht mit mir zu verbringen. Nie zuvor hatte ich Überredungskünste angewendet, um eine Frau ins Bett zu bekommen. „Du lässt nach, David“, sprach ich meinen Gedanken laut aus. Mit einem weiteren Glas Macallan und dem Handy setzte ich mich aufs Sofa und verfasste eine SMS an Hannah.
Die Erfahrung in dir zu sein war berauschend, Hannah. Nun brenne ich darauf deine süße Yoni mit meinem Mund zu verwöhnen, mit deiner kleinen Perle zu spielen und deine Erregung auf meiner Zunge zu schmecken.
David
Ich las die Zeilen nochmal durch, nahm einen großen Schluck Whiskey und drückte auf Senden.
Hannah
H itze schoss mir in den Unterleib und mir wurde heiß. Ich presste die Schenkel zusammen und legte das Handy beiseite.
„Alles in Ordnung?“, fragte Vivien, die auf einen Cappuccino vorbeigekommen war, um mir zu erzählen, wie der restliche Abend im Diamonds verlaufen war.
Ich nickte und versuchte dabei nicht so auszusehen, als hätte ich gerade einen Vibrator auf höchster Stufe in mir. Denn genau dieses Gefühl löste Davi ds unzüchtige SMS in mir aus. Mein Kopf fühlte sich an, als hätte ihn jemand aufgeklappt und warmes Wasser reingeschüttet. Und so wie Vivien mich musterte, sah er vermutlich auch so aus. „Und was war jetzt mit dem Typen?“, versuchte ich von mir abzulenken und schaffte es auch.
Vivien plapperte munter weiter. Von einem unglaublich heißen Typen namens Oliver mit dem sie heftig rumgemacht hatte. Obwohl mich ihre Erzählung genauso wenig interessierte, wie das Paarungsverhalten von Regenwürmern, hörte ich die meiste Zeit zu und warf ab u nd an ein „Aha“ oder „Oh“ ein.
Ich heuchelte Interesse. Dank Nadine, meiner ehemals besten Freundin, wusste ich genau, wann es angebracht war zu nicken oder eine unspezifische Frage zu stellen, ohne auch nur einen Bruchteil der Geschichte mitbekommen zu haben. Auf seltsame Weise erinnerte mich Vivien an Nadine. Kein gutes Omen, wenn ich bedachte, was für eine riesige Enttäuschung diese Freundschaft gewesen
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