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Von dir verfuehrt

Von dir verfuehrt

Titel: Von dir verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anya Omah
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meinem Sofa aus.
    „Bitte, mach’s dir doch bequem“, sagte ich mit einer extra großen Portion Ironie, garniert mit Zynismus.
    „Worauf du dich verlassen kannst“, entgegnete er zwinkernd und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Ihm zu sagen, wie dreist ich sein Benehmen fand, lag mir auf der Zunge. Allerdings, nahmen mir die verführerischen Wölbungen seines Bizeps, die sich durch den Baumwollstoff seines grauen Kapuzensweaters zeichneten, den Wind aus den Segeln.
    Seine helle Jean s sah verschlissen und verwaschen aus, aber ich war mir sicher, dass er sie so gekauft hatte. Dieser lässige Aufzug und das verwegene, träge Lächeln auf seinen Lippen, ließen ihn unbekümmert und jugendlich erscheinen. Mir fiel auf, dass ich sein Alter gar nicht kannte. Aber, das war auch nicht nötig, solange er alt genug für Sex war - wovon ich ausging. David machte es sich gemütlich und legte ein Kissen unter seinen Kopf. Sein Pullover rutschte hoch und enthüllte seinen flachen muskulösen Bauch. Mein Blick folgte dem schmalen dunklen Flaum, der in seinem Hosenbund verschwand. Diese Pose konnte er unmöglich zufällig eingenommen haben. Mein Mund wurde trocken und ich verfluchte meine Periode.
    „Das, was du da vom Türrahmen aus mit deinen Augen verschlingst, kannst du auch aus der Nähe betrachten.“ Davids Lippen umspielte ein selbstgefälliges Grinsen und er streckte den Arm nach mir aus. „Komm her ! Bei mir ist anfassen erlaubt.“ Sein Lächeln glich einer verlockenden Einladung.
    „Du hast dich so breit gemacht, dass lediglich mein Arm Platz hätte“, ignorierte ich das Brennen in meinen Wangen.
    „Hier ist genug Raum für uns b eide.“ Ich erkannte den Schelm in seinen Augen und wusste, er würde nicht rücken, keinen Zentimeter.
    „Verrätst du mir dann, was du in dem Korb versteckst?“ Als ob ich seiner einladenden Pose widerstehen könnte, wenn er es nicht täte. Aber das brauchte er nicht zu wissen.
    „Mehr noch, Hannah. Ich lasse es dich spüren“, gab er mir mit einer Stimme, weich wie Butter, dieses Versprechen, das sich anfühlte, wie eine zärtliche Berührung.
    Überzeugt legte ich mich zu ihm und versuchte zu ergründen, warum ich mich benahm wie eine Vierzehnjährige, die einen Popstar anhimmelte. Meine Periode. Klar, die Hormone spielten verrückt. Es mussten dieselben sein, die mir weismachen wollten, dass ich Davids beschützende Art mich zu halten, genoss. Mit einer Hand auf meinem Rücken verhinderter er, dass ich von der Sofakante kullerte und presste mich gleichzeitig gegen seinen festen, warmen Körper. Er roch nach Waschmittel und diesem betörenden Aftershave. Wir waren uns so nah, dass kein Pinselstrich zwischen uns passte. Unsere Nasenspitzen berührten sich und sein Atem strich sanft und lau über mein Gesicht. Davids Brustkorb drängte sich in immer kürzeren Abständen gegen meinen. Unsere Atemzüge wurden tiefer und schwerer. An meinem Oberschenkel spürte ich seine Erregung. Ich schaute auf seinen Mund, weil ich der Intensität seines Blickes nicht länger standhielt. Doch das machte es nicht besser. Seine Lippen waren einen Wimpernschlag von meinen entfernt. So sinnlich und einen Spalt geöffnet, schienen sie mir näher und näher zu kommen. Ich schluckte.
    „Was tust du mir da an, Hannah?“, seufzte er. „Du starrst mir auf den Mund, als wolltest du mich mit Haut und Haar verschlingen, tust es aber nicht." Ungeduld und Verzweiflung lagen zu gleichen Teilen in seiner Stimme. „Ich werde dich nicht zuerst küssen“, raunte er.
    Warum nicht ?, rutschte mir fast heraus.
    David zog mich so dicht an sich, dass sich unsere Lippen berührten und flüsterte: „Ich habe das Gefühl, du zweifelst an dieser Sache. Dabei weiß ich genau, dass du das hier brauchst und willst. Und wenn du dir das endlich eingestehst, bin ich für dich da. Aber du wirst es mir zeigen müssen. Ich will spüren, dass du es willst, Hannah.“

Siebzehn
    David
    H annahs Körper schien vor Erregung zu vibrieren. Ich spürte ihren wummernden Herzschlag an meiner Brust. Sie wollte mich, ebenso wie ich sie. Warum konnte sie sich nicht dazu durchringen, ihrem Verlangen nachzugeben? Wir sahen uns an, warteten darauf, dass der andere den ersten Schritt tat. Keine Ahnung, woher ich die Kraft nahm ihrem Schmollmund, aus dem selten Worte kamen, mit denen ich rechnete, zu widerstehen. Keine Ahnung, wann ich begonnen hatte, sie so sehr zu wollen, dass neben ihr zu liegen, ohne sie zu küssen, eine Qual war.

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