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Von dir verfuehrt

Von dir verfuehrt

Titel: Von dir verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anya Omah
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nur um Sex geht und wir di esen ganzen Kram weglassen?“
    „Keine romantischen Abendessen und Kinobesuche. Nichts von beidem erwartet dich heute Abend. Außerdem schulde ich dir noch einige Antworten zu Françoise Nielly.“
    Ich atmete geräuschvoll aus und blickte in seine Augen, die mich ansahen, als führten sie etwas im Schilde. Obwohl das verschmitzte Grinsen auf seinen Lippen nicht gerade dazu beitrug, mich zu beruhigen, lächelte ich, ohne es zu wollen, zurück. „Ich warne dich Bender, komm mir nicht mit Teelichtern und Rosenduft um die Ecke.“
    „Rosen duft?“, wiederholte er lachend und kräuselte seine Stirn.
    „Ja. Rosen und Herzchen halt. Eben diese r ganze Gefühlsquatsch.“
    Seine Mundwinkel zeigten noch immer amüsiert nach oben. „Steht das in Hannah s Regeln unter absolutes No-Go ?“ Er zog mich näher zu sich heran und strich mit seiner Nase über meine Stirn.
    Ich schüttelte den Kopf und schob ihn leicht von mir weg, damit ich ihn ansehen konnte. „Nein, das findest du unter S, wie schade.“
    David hob eine Augenbraue.
    „Schade um den guten Sex“, klärte ich ihn auf und grinste frech.

    Nachdem David fort war, schmiss ich eine weitere Schmerztablette ein und ging runter ins Café. Ich war froh darüber, dass Mia sich so rasch eingearbeitet hatte. Inzwischen kannte s ie sich hinter dem Tresen genauso gut aus, wie ich. Um ihren neugierigen Blicken nicht unentwegt ausgesetzt zu sein, verbrachte ich einen Großteil der Schicht in der Küche. Abends schickte ich sie früher als gewöhnlich nach Hause, weil ich nicht wollte, dass sie David antraf. Ich verstand immer noch nicht, was er sich von einem Treffen versprach. Sex würde es nicht geben und das wusste er, ebenso wie ich. Also warum hatte ich überhaupt zugesagt? Wegen Françoise Nielly, oder war es die verheißungsvolle Art, wie er mir versprochen hatte, mich vergessen zu lassen? Ich hatte schon lange nicht mehr an Stefan und Nadine gedacht und spürte prompt, wie sich mein Herz schmerzhaft zusammenzog. Ich schüttelte den Kopf und ärgerte mich darüber, wie verletzlich ich noch immer war. Offensichtlich konnte ich Ablenkung gut gebrauchen. Aber wie wollte David das anstellen? Kannte er irgendwelche Tricks, um mir allein durch die Kraft seiner Gedanken einen Orgasmus zu verschaffen? Was für eine absurde Vorstellung.
     
    In meiner Wohnung zwang ich mich zum Aufräumen. Bis auf die Kleidungsstücke, die vereinzelt den Boden pflasterten, fand ich mich recht ordentlich. Alles hatte seinen Platz, nur eben nicht in Schubladen oder hinter irgendwelchen Schranktüren. Wenn ich etwas suchte, brauchte ich mich nur umzusehen und fand es auf Anhieb. Eine praktische Ordnung. Nicht zu vergleichen mit der, die in Davids Wohnung herrschte. Sein Appartement war beinahe steril.
    Obwohl er eindeutig anderes gewohnt war, schien er sich in meinem kleinen , geordneten Chaos wohlzufühlen. Zumindest genug, um einen Abend ohne Sex mit mir verbringen zu wollen. Wieder fragte ich mich nach dem Sinn. Wenn wir nicht miteinander schliefen, würden wir uns unterhalten müssen. Sex und Orgasmen hatten wir vereinbart, nicht stundenlange Gespräche. Für einen Moment war ich versucht, den Staubsauger ruhen zu lassen, ihn anzurufen und unsere Verabredung, die sich anfühlte wie ein Date, abzusagen. Doch aus irgendeinem Grund, der sich mir genauso wenig erschloss, wie die Ursache für den nervösen Knoten in meiner Brust, ließ ich es bleiben.
     
    In schwarzer Leggings und einem gleichfarbigen Strickpulli, öffnete ich David um halb elf die Tür. Von seinem breiten Grinsen ließ ich mich anstecken und wich nicht aus, als er mich zur Begrüßung küsste. Sein Mund legte sich derart unschuldig auf meinen, dass ich mich fragte, ob eine Herpesblase auf meiner Lippe prangte. Ich ignorierte den enttäuschten Knoten in meiner Brust und schloss die Tür hinter uns ab. „Was hast du da?“, wollte ich wissen zeigte auf den Korb in seiner rechten Hand.
    Schmunzelnd versteckte er ihn hinter seinem Rücken und bedeutete mir mit einer ausladenden Handbewegung vorzugehen. Auf der Treppe spürte ich seine Blicke so deutlich auf mir, dass ich eine Gänsehaut bekam. Der Gedanke an Orgasmen durch Telepathie erschien mir gar nic ht mehr so abwegig.
    Oben angekommen, stellte er den Korb demonstrativ auf den Beistel ltisch. Er machte keine Anstalten ihn auszupacken, stattdessen streifte er sich seine dunkelbraunen Sneaker von den Füßen und breitete sich der Länge nach auf

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