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Von dir verfuehrt

Von dir verfuehrt

Titel: Von dir verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anya Omah
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mir wurde bewusst, dass sie keine Ahnung hatte. Wie auch, wenn ich es bis vor wenigen Sekunden selbst nicht wusste? „Nein, Kleines. Du begreifst nicht.“ Ich sah ihr fest in die Augen. „Ich will dich!“, wiederholte ich und spürte, wie zum Beweis wohlige Schauer durch meinen Körper strömten.
     
    Hannah
    N iemand will dich! , schoss es mir durch den Kopf und mir wurde augenblicklich klar, was David da von sich gab. Das konnte nur eines bedeuten. Er hatte mich und Nadine belauscht. Scheiße, er wusste alles! Panik brach in mir aus. Ich versteifte unter ihm und ließ von ihm ab.
    „Kleines, was ist los?“, fragte er schwer atm end und mit sorgenvoller Miene.
    „Geh‘ runter von mir!“ Ich stemmte meine Hände gegen seine harte Brust und rutsche ab, da sie glitschig von dem Massageöl war. Irritiert zog sich David aus mir zurück. Ich krabbelte an das andere Ende des Bettes und sah ihn vorwurfsvoll an. „Du hast mich belauscht.“
    „Was? Ich … Wovon sprichst du?“ Sein Brustkorb hob und senkte sich schnell und seine Erektion, die leicht benetzt mit meinem Blut war, verriet, dass er geistig noch immer in mir war. Doch das kümmerte mich nicht, weil ich wissen musste, was er von dem Gespräch mitbekommen hatte. Mir wurde schlecht bei dem Gedanken, dass er über mich Bescheid wusste. Aber eine andere Erklärung konnte es nicht geben. Warum sonst sollte er diese Mitleidstour abziehen, und das ausgerechn et, während er mit mir schlief. „Du weiß es, stimmt‘s?“
    „Okay … jetzt mal von vorn.“ Er kratzte sich verwirrt am Hint erkopf und sah mich fragend an.
    „Hast du mein Gespräch mit Nadine vorhin belauscht?“ Ich schloss die Augen, weil ich ihn nicht sehen wollte, wenn er meine Vermutung bestätigte.
    David schwieg, bevor er die Stille mit einem alle s sagenden Seufzer durchbrach. „Du warst so lange weg. Da hab ich nach dir geschaut …. Nur durch Zufall bekam ich euer Gespräch mit. Es war nicht meine Absicht, dich zu belauschen, Hannah.“
    Gott, das Mitleid in seiner Stimme war unerträglich. Fast so schlimm wie der Ausdruck in seinen Augen, als ich meine Li der öffnete. Das änderte alles. „Du musst gehen, David. Das hier ist beendet.“ Mit diesen Worten stand ich auf, suchte hastig nach irgendeinem Kleidungsstück und verschwand Richtung Badezimmer. Bevor ich mich dort verschanzen konnte, stellte er sich mir in den Weg.
    „Was soll das werden ?“, fragte er bedrohlich leise und blickte auf mich herab.
    „Lass mich durch.“ Ich versuchte mich an ihm vorbeizuschieben, aber Davids muskulöse Statur hinderte mich.
    „Du erklärst mir auf der Stelle, was hier eigentlich vor sich geht.“ Sein Tonfall klang sachlich, fast schon nüchtern.
    Wenn es eines gab worauf ich gerade keine Lust hatte, dann war es Reden. Alles, was ich wollte war, dass er verschwand, aus meiner Wohnung und aus meinem Leben, über das er viel zu gut Bescheid wusste, um diese Affäre unbeschwert fortführen zu können.
    „Du hast mich belauscht, David. Deine Nase in Dinge gesteckt, die dich nichts angehen und jetzt will ich, dass du gehst. Mehr gibt es da nicht zu erklären.“
    Er musterte mich mit prüfendem Blick. Ich konnte förmlich dabei zusehen, wie es in ihm arbeitete, wie er seine Gedanken mit meinen Worten versuchte in Einklang zu bringen. Und ich musste weg, bevor er etwas sagte, dass ich nicht hören wollte. „Ich hab dich nicht belauscht und das weißt du.“
    Natürlich wusste ich, dass es ein Versehen war, aber ich wollte und musste wütend auf ihn sein, um die wahren Motive meines Ents chlusses vor ihm zu verbergen.
    „Wenn du Schluss mac hen willst“, fuhr er fort, „wirst du mir einen plausiblen Grund dafür nennen müssen.“
    Ich lacht e theatralisch auf. „Herr Gott! Wie lange kennen wir uns? Drei oder vier Wochen? Und du tust so als wären wir ein Paar. Es war nur ein bisschen Sex, also entspann‘ …“
    „Ich weiß, das war nicht Teil unserer Abmachung. Aber ich will dich, hörst du? Und das hat verdammt nochmal nichts mit dem zu tun, was ich vorhin v ersehentlich mitbekommen habe.“
    Sein Geständnis traf mich wie ein Blitz. Ich zuckte innerlich zusammen und spür te, wie mein Herz verkrampfte. Wie ein Echo hallten Nadines Worte in meinem Kopf nach.
    Nicht einmal deine eigene Mutter hat dich ertragen! Niemand will dich!
    „Heb‘ dir dein scheiß Mitleid für deine Spendengala auf“, sprach meine Zunge schneller als mir lieb war. Erschrocken hielt ich mir die Hand vor den

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