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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Schuld traf. All die Geheimnisse und Lügen, das grenzenlose Leid - Udru'h war dafür verantwortlich. Man hatte Daro'h so erzogen, dass für ihn das Reich immer an erster Stelle kam. Er dachte nicht daran, dass andere - Menschen -nicht bereit waren, einen solchen Preis zu zahlen. »Ganze Generationen wuchsen nur für den Zweck heran, mit Ildiranern gemeinsame Kinder zu haben. Für die Menschen gab es weder ein anderes Leben noch Hoffnung, bis ihnen meine Mutter Geschichten vom Spiralarm erzählte.« Osira'h stützte die Hände in die schmalen Hüften. »Sie haben Besseres verdient, Daro'h.«
    Der Blick des Designierten glitt vom Mädchen zur grünen Priesterin. »Ich kann die Vergangenheit nicht ändern. Was soll ich tun?«
    Osira'h und ihre Mutter hatten darüber gesprochen. »Die Ahnen der heutigen Menschen waren mit dem Generationenschiff Burton unterwegs, um eine Kolonie zu gründen. Die Ildiraner versprachen ihnen Freundschaft und betrogen sie dann. Diese Menschen hatten nur einen Wunsch: Dobro in Frieden zu besiedeln.«
    »Lass sie ihre eigene Kolonie gründen«, fügte Osira'h hinzu. »Dobro soll ihre Heimat sein, nicht ihr Gefängnis.«
    Es war klar, dass Daro'h nie über diese Möglichkeit nachgedacht hatte. Es schien ihn zu überraschen, dass überhaupt ein solches Problem existierte.
    »Du meinst, ich soll sie einfach... freilassen?«
    Nira deutete zu den trockenen, grasbewachsenen Hügeln. »Im Vergleich mit anderen Welten ist Dobro gar nicht so schlecht. Hier lässt sich Getreide anbauen. Gestatten Sie den Menschen, sich eine eigene Siedlung zu schaffen, in der sie frei leben können.«
    Der Designierte dachte darüber nach und wandte sich dann an die Wächter, die noch immer am Zaun standen und die Gefangenen beobachteten, aus reiner Angewohnheit. »Öffnet die Tore. Ich möchte mit diesen Menschen sprechen.« Osira'h nickte ihm aufmunternd zu, gespannt darauf, was er sagen und wie er sich verhalten würde. Nira schwieg. Ildiraner des Wächter-Geschlechts forderten die Menschen auf, näher zu kommen. Benn Stoner trat Daro'h entgegen, und es schien ihn zu beunruhigen, ihn in der Gesellschaft des seltsamen Mädchens und der grünen Priesterin zu sehen. Er sah zu seinen murmelnden Artgenossen, Männern und Frauen jeden Alters, schien sich dabei zu fragen, wie er sie beschützen konnte. Nach so langer Zeit erwarteten die Nachkommen der Burton-Kolonisten nichts Gutes, wenn ein Designierter sie rief.
    Daro'h hob die Stimme. »Ich bin der neue Designierte, und ich habe entschieden, einige Veränderungen vorzunehmen.«
    »Von welcher Art?«, fragte Stoner misstrauisch.
    Als der junge Daro'h Osira'h ansah, überrascht von dieser Reaktion, sagte Nira kühl: »Denken Sie daran, was die Menschen hinter sich haben. Veränderungen waren für sie nie etwas Gutes.«
    »Sag ihnen, dass sie ihre Kolonie haben können«, forderte Osira'h ihren Halbbruder auf.
    »Ich werde es ihnen zeigen.« Daro'h rief den Wächtern zu: »Holt eine komplette Baugruppe hierher, ausgestattet mit schwerem Gerät, Schneidern, Baggern und Schleppern. Menschen und Ildiraner werden zusammenarbeiten und die Zäune niederreißen. Es gibt für unsere beiden Völker genug Platz auf Dobro.«
    Die Gefangenen schnappten nach Luft. Die abrupte Entscheidung überraschte selbst Osira'h, obwohl sie sicher war, dass Daro'h den Menschen nie den wahren Grund für ihre Gefangenschaft und die Zuchtexperimente nennen würde. Bestimmt verriet er auch nicht, was der Weise Imperator hinter ihrem Rücken plante.
    Die Nachkommen der Burton-Kolonisten hatten nie einen anderen Ort kennengelernt, aber Osira'h hielt es für sehr wahrscheinlich, dass zumindest einige von ihnen möglichst weit weg wollten. Sie würden ihre Sachen packen, mit Werkzeugen und Saatgut nach Süden aufbrechen, um sich irgendwo im weiten, unerschlossenen Land niederzulassen. Wenn Daro'h ihnen diese Freiheit gab.
    Im Innern des Lagers wanderten die Menschen unruhig umher. Als tatsächlich Arbeitsgruppen damit begannen, Drähte zu zerschneiden und Pfähle aus dem Boden zu ziehen, begann sie zu glauben, was sie sahen. Stoner winkte, und zusammen mit den Ildiranern rissen sie die Barriere nieder, hinter der sie gefangen gewesen waren.
    Daro'h wandte sich an die früheren Gefangenen. »Wir brauchen Sie für die Arbeit auf den Gemeinschaftsfeldern, aber Sie bekommen auch Ihr eigenes Land und können für sich selbst sorgen.« Er sah zu den verwitterten Zuchtbaracken. »Wir werden Ihnen dabei helfen,

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