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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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neue Gebäude in einer offenen Siedlung zu errichten. Ihre Vorfahren kamen hierher, um eine neue Heimat in Freiheit und Unabhängigkeit zu finden. Die gebe ich Ihnen jetzt.« Nira war so überwältigt, dass sie zu weinen begann. Osira'h umarmte ihre Mutter, fühlte ihre Erleichterung und vorsichtige Freude wie Wind im Blätterdach des Weltwalds -ein Geräusch, das sie aus Niras Erinnerungen gut kannte.
    Sie alle arbeiteten mit großem Enthusiasmus. Immer mehr Drähte wurden zerschnitten, die letzten Pfähle aus dem Boden gezogen, und das Lager öffnete sich dem Rest der Welt. Daro'h ließ die Türen der Vorratsschuppen aufschließen, sodass Stoner und seine Leute unbeschränkten Zugang zu Pflügen, Hacken, Pflanzmaschinen, Baggern und Komponenten für Bewässerungssysteme erhielten.
    Überall um sich herum fühlte Osira'h Überraschung und Freude. Einige Menschen jubelten; andere konnten die plötzliche Veränderung nicht sofort verarbeiten. Nach so vielen Generationen in Gefangenschaft wussten die Gefangenen nicht mehr, wie man eine unabhängige, autarke Kolonie schuf. Die entsprechenden Informationen hatten sich in den Datenbanken der Burton befunden, doch das Generationenschiff existierte längst nicht mehr. Jene Männer und Frauen, die jetzt in die Freiheit zurückkehrten, mussten erst wieder lernen, allein zurechtzukommen.
    Die ildiranischen Wächter in Daro'hs Nähe wirkten verunsichert.
    »Designierter, ich muss zur Vorsicht mahnen«, sagte ein Angehöriger des Linsen-Geschlechts. »Diese Menschen sind lange Zeit gefangen gewesen. Ist es klug, ihnen Werkzeuge zu geben, die sie leicht als Waffen benutzen können?«
    »Ich habe ihnen die Freiheit gegeben. Ist das nicht unsere beste Verteidigung?«
    Der Ildiraner des Linsen-Geschlechts wandte den Blick ab. »Ich weiß es nicht, Designierter.«
    Osira'h fühlte noch immer den Schmerz von zwei Jahrhunderten der Unterdrückung. Sie freute sich darüber, was Daro'h getan hatte, aber es genügte nicht. Sie wusste, was der Weise Imperator zusammen mit den Hydrogern plante -dass er bereit war, die Menschheit zu verraten. In Hinsicht auf diese Gefangenen begriff Osira'h etwas, von dem der Dobro-Designierte nichts wissen konnte.
    Sie verstand das menschliche Bedürfnis nach Rache.

64 KÖNIG PETER
    Seit dem schnellen Handeln des Königs beim Kompi-Notfall hatte sich die Einstellung der königlichen Wächter ihm gegenüber geändert. Zuvor waren die immer wachsamen Männer nur nach Rücksprache mit dem Vorsitzenden oder einem hochrangigen Funktionär der Hanse bereit gewesen, Peters Befehlen Folge zu leisten. Jetzt salutierte selbst der steife Captain McCammon zackig, wenn ihn der König zu irgendetwas aufforderte.
    Basils Zurückhaltung in dieser Angelegenheit hätte zu viel mehr Opfern geführt. Peter hatte die richtige Entscheidung getroffen, und das wussten McCammons Wächter. Sie hatten Nahtons Worte gehört und begriffen, dass König Peter nur selten die Informationen bekam, die ein wahres Regierungsoberhaupt brauchte. Niemand hatte ihm von den außer Rand und Band geratenen Soldaten-Kompis in den Werften der Roamer berichtet. Er hatte auch nichts von den ersten verrückt spielenden Kompis erfahren, denen auf Admiral Stromos Brücke zwei Besatzungsmitglieder zum Opfer gefallen waren - einen ganzen Tag vor dem Beginn der Revolte. Hinzu kam, dass König Peter schon einmal seine Bedenken in Bezug auf die Ausstattung der Soldaten-Kompis mit Programmmodulen der Klikiss-Roboter zum Ausdruck gebracht hatte. Wenn die frühen Warnungen beachtet worden wären, hätte der grüne Priester des Flüsterpalastes eine Telkontakt-Nach-richt an die TVF schicken können, vielleicht rechtzeitig genug, um die Rebellion der Soldaten-Kompis zu verhindern.
    Als Peter den Captain der Wache anwies, ihn zum Vorsitzenden Wenzeslas zu bringen, erhob McCammon keine Einwände. Er rief nur zwei weitere Soldaten für eine angemessene Eskorte, und zu dritt führten sie den König zur Hauptverwaltung der Hanse.
    In seinen mehr als acht Jahren im Flüsterpalast hatte der König den Vorsitzenden fast nie unaufgefordert besucht. Da er sich in Begleitung königlicher Wächter befand, ließen ihn Türwachen und Protokollbeamte passieren. Alle nahmen an, dass Basil Wenzeslas den König zu sich gerufen hatte.
    Peter straffte die Schultern und verbarg sein Unbehagen. Er musste Zuversicht ausstrahlen und einen Ausweg für Basil offen halten - wenn er einen wollte. Im Lauf der Jahre hatte er beobachtet, wie der

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