Von Feuer und Nacht
Kurierschiffe mit Berichten über den Angriff nach Ildira und blieb selbst an Bord seines Flaggschiffs. Hilfe konnte unmöglich rechtzeitig eintreffen.«
Vao'sh atmete tief durch und legte eine wohlüberlegte Pause ein. Eine der Isix-Katzen bewegte sich und berührte Antons Fuß. »Als schließlich Verstärkung kam, sah Orryx aus, als hätte jemand den ganzen Planeten schwarz angestrichen. Die Shana Rei waren erfolgreich gewesen und hatten das gesamte Leben jener Welt ausgelöscht. Bis zum heutigen Tag wächst dort nichts.«
Vao'sh sah den jungen Designierten an. »Und wissen Sie, was mit den Kriegsschiffen des tapferen Tal Bria'nh passiert ist?« Als Ridek'h den Kopf schüttelte, fuhr er fort: »Sie befanden sich noch im Orbit, aber jedes von ihnen war in einen für Licht absolut undurchlässigen Kokon aus Finsternis gehüllt. Tal Bria'nh und seine Soldaten waren regelrecht in Dunkelheit erstickt!«
Anton stellte sich vor, wie jemand einen schwarzen Sack um die Kriegsschiffe stülpte.
»Die Rettungsmannschaften schnitten mit Lasern durch die Schwärze und suchten an Bord der Kriegsschiffe nach Überlebenden. Aber alle waren tot. Wie hätten sie auch überleben können, in dem Wissen, dass es kein Licht mehr gab, keine Wärme?« Vao'sh schauderte, und Anton glaubte nicht, dass diese Reaktion Teil der Vorstellung war. »Ihre letzten Momente müssen schrecklich gewesen sein.«
»Wie konnten die Shana Rei jemals besiegt werden?«, fragte Ridek'h. »In den Geschichten, meine ich.«
Vao'sh lächelte. »Ich weiß nur, dass der Weise Imperator ein neues Bündnis schuf und >ein Großes Licht hervorbrachten Aus den Aufzeichnungen, die wir hier gefunden haben, geht hervor, dass das Große Licht personifiziertes Feuer war. Damit wurden die Geschöpfe der Finsternis vertrieben: Feuer gegen Nacht.«
»Das klingt nach den Faeros«, sagte Yazra'h.
»Vielleicht haben uns die Faeros schon einmal geholfen!«, stieß Ridek'h aufgeregt hervor. »So etwas solltet ihr für den Weisen Imperator finden, nicht wahr?«
Plötzlich sprangen die Isix-Katzen auf, und Yazra'h reagierte nur einen Sekundenbruchteil später. Anton blickte zur Tür und sah, wie der einäugige Tal O'nh atemlos hereinkam.
»Designierter, drei Kugelschiffe der Hydroger sind nach Hyrillka unterwegs.«
»Hydroger! Was machen wir jetzt?« Ridek'h riss die Augen auf und wandte sich an Yazra'h. »Kämpfen wir? Uns stehen Kriegsschiffe zur Verfügung ...« Tal O'nh berührte das prismatische Lichtquellen-Medaillon an seiner Brust und sprach in einem ruhigen, sachlichen Ton. »Meine Kriegsschiffe können die Hydroger-Kugeln rammen. Zum Glück sind sie fast leer, denn die meisten Besatzungsmitglieder befinden sich auf dem Planeten. Aber ich hoffe, dass solche Maßnahmen nicht notwendig werden. Vor einiger Zeit kamen hunderte von Kugelschiffen nach Ildira und flogen wieder fort, ohne anzugreifen. Vielleicht geschieht das auch hier.«
»Wir sollten den Hydrogern die Initiative überlassen, Designierter«, sagte Yazra'h.
Sie eilten zum offenen Balkon und blickten zum orangefarbenen Abendhimmel von Hyrillka empor. Mithilfe der Kommunikationsspange am Kragen empfing O'nh knappe Berichte von seinen Schiffen im Orbit. Anton sah nach oben. Yazra'h stand dicht neben ihm, und seltsamerweise fühlte er sich in ihrer Nähe sicherer.
Sie entdeckte die Hydroger zuerst und hob den Arm. Drei wie Diamanten funkelnde Kugelschiffe näherten sich und flogen über Hyrillkas Landschaft hinweg, als wollten die Fremden einen Eindruck von den Schäden gewinnen. Schließlich verharrten sie direkt über dem Zitadellenpalast. Die Hydroger schickten weder Warnungen noch ein Ultimatum, aber ihre Präsenz war Drohung genug.
»Soll ich den Palast verlassen?« Ridek'h sah erst den einäugigen Offizier an, dann Yazra'h. »Tal O'nh, wäre ich an Bord eines Ihrer Kriegsschiffe sicherer?«
Yazra'h musterte ihren jungen Neffen und runzelte die Stirn. »Der Designierte muss hier bleiben. Wenn du sterben musst, so musst du sterben - aber stirb nicht als Feigling. Dein Vater blieb tapfer, als ihn Rusa'hs Anhänger erstachen. Du bist jetzt für Hyrillka verantwortlich. Zeig den Bewohnern dieser Welt, wie sich ein Designierter benimmt. Vielleicht haben sie das nach den jüngsten Ereignissen vergessen.«
Ridek'h nahm erneut allen Mut zusammen und befolgte Yazra'hs Rat. Anton sah zum Himmel hoch und hoffte, dass er selbst nicht in das Epos eingehen würde.
82 THOR'H
Die Dunkelheit war absolut. Schwärze,
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