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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Paars laut. In den letzten Sendungen war davon die Rede, dass Peter und Estarra im Königlichen Flügel unter Hausarrest stehen. >Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet ...«< Basil schnaubte verärgert. »Ich habe Sie beauftragt, die Person zu finden, die mit den Reportern redet und Informationen aus dem Flüsterpalast durchsickern lässt. Ich verlasse mich auf Sie, Cain.«
    »Ich gebe mir alle Mühe, Sir. Allerdings fehlen mir Anhaltspunkte. Wer auch immer dahintersteckt: Die betreffende Person scheint sehr vorsichtig und ausgesprochen clever zu sein.«
    Basil seufzte voller Abscheu und beschloss, nicht noch mehr Zeit mit unnützem Geschwätz zu verlieren. »Ich habe eine Aufgabe für Sie. Ich möchte, dass Sie einen sehr wichtigen Brief schreiben.«
    »Einen Brief an wen?«, fragte Cain neugierig.
    »An alle, die es angeht - oder wie auch immer Sie es ausdrücken. Der Autor heißt Estarra. Wissen Sie, unsere arme Königin wird schrecklich bestürzt sein. Wir können uns kaum vorstellen, wie grauenhaft es für eine Frau sein muss, ihr ungeborenes Kind zu verlieren.«
    Cain sah den Vorsitzenden verblüfft an. »Die Königin hat ihr Kind verloren? Wann geschah das?«
    »Sie wird es bald verlieren, und es wird zu medizinischen Komplikationen kommen. Wenn sie die Fehlgeburt überlebt, brauchen wir Ihren Brief.« Basil kniff die grauen Augen zusammen. »Er muss perfekt sein, denn eine Zeit lang werden die Medien über nichts anderes berichten.«
    Cain wirkte besorgt. »Ich muss genau wissen, was Sie von mir erwarten, Vorsitzender Wenzeslas.«
    »Seien Sie nicht schwer von Begriff. Sie sollen dafür sorgen, dass die Königin nach der Fehlgeburt angemessen verzweifelt klingt, sogar selbstmordgefährdet. Sie wird mit dem Verlust ihres Kinds einfach nicht fertig. Das Leben hat keinen Sinn mehr für sie und so weiter. Bestimmt findet sie eine Möglichkeit, sauber und schmerzlos Selbstmord zu be- gehen.«
    Rote Flecken erschienen auf den Wangen des blassen Cain. Er atmete tief durch. »Es ist sehr gefährlich - und meiner Ansicht nach auch nicht klug -, die Königin zu töten.«
    »Die Königin wird sich selbst töten, Mr. Cain ... wenn das notwendig sein sollte. Und damit rechne ich.«
    Cain schwieg eine Weile. Er bewegte sich nicht, stand völlig reglos da und blickte dem Vorsitzenden nur in die Augen. »Bedenken Sie die Konsequenzen. Die Bevölkerung hat gejubelt, als sie von der Schwangerschaft der Königin erfuhr. Die Fehlgeburt dürfte auch für die Bürger ein harter Schlag sein, und wenn die Königin anschließend Selbstmord begeht, wird es noch schlimmer. Dies ist nicht der geeignete Zeitpunkt, die öffentliche Moral ganz bewusst zu untergraben. Die Leute sind der Verzweiflung nahe, und dies könnte zu viel für sie sein. Ich halte es für verkehrt, ein derartiges Risiko einzugehen.«
    Basil winkte ab. »Die Moral des Volkes wird sich für eine Weile verschlechtern, aber bestimmt finden wir Möglichkeiten, sie wieder zu verbessern. In tragischen Zeiten greifen die Leute nach jedem Strohhalm.« Er beugte sich vor und schnupperte an einer weißen Blüte. »Übrigens, Prinz Daniel macht sich erstaunlich gut. Seit wir ihm einen Schrecken eingejagt haben, ist er sehr kooperativ. Nun, vor Funktionären und Bediensteten spielt er sich ein wenig auf, aber nie vor mir.«
    Cain war ganz offensichtlich nicht zufrieden. »Er lässt seinen Frust an anderen aus. Das ist keine wünschenswerte Eigenschaft für einen König, Sir. Wir sollten versuchen, dies auszumerzen, solange er noch formbar ist. Sonst könnte er uns später Probleme bereiten.«
    »Ganz im Gegenteil, ich sehe darin ein gesundes Selbstwertgefühl. Das braucht jeder König - solange er meine Anweisungen befolgt.«
    Cain rang mit seinem Ärger, und es freute Basil, ein wenig Rückgrat bei seinem Stellvertreter zu sehen. »Darf ich ganz offen sprechen, Sir?«
    »Wenn es mir um Speichelleckerei ginge, hätte ich jemand anderen zu meinem Stellvertreter gemacht.«
    »Ihre Feindseligkeit König Peter gegenüber ist inzwischen zu einer persönlichen Vendetta geworden. Ich fürchte, sie beeinträchtigt Ihre Rationalität.«
    »Ich habe nie die allgemeine Situation aus dem Auge verloren, Mr. Cain. Peter hat zu oft gegen die Regeln verstoßen. Leider hat nicht nur er mich enttäuscht, sondern auch gewisse andere Personen, von denen ich glaubte, dass ich mich auf sie verlassen könnte. Ich stelle die Ordnung wieder her, Stück für Stück, Zug um Zug. Und dafür brauche

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