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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Besatzungsmitgliedern wuchs. Lanyan wandte sich über Interkom an die Crew - ohne daran zu denken, wie man ihn in zukünftigen Geschichtsbüchern zitieren würde.
    »Es geht los - der Kampf gegen die Droger steht unmittelbar bevor. Wenn die Kugelschiffe an uns vorbeikommen, zerstören sie die Erde und nehmen sich anschließend jede einzelne unserer Kolonien vor. Sie wissen verdammt gut, dass ich heute vielleicht von Ihnen verlange, bis zum Tod zu kämpfen, aber wir sind die letzte Verteidigungslinie. Wenn wir den Feind hier nicht aufhalten, gibt es kein Morgen mehr.«
    Die Schiffe der Hydroger kamen immer näher; sie wirkten wie die Stachelkugeln mittelalterlicher Waffen. Lanyan wusste, dass die TVF so bereit war, wie sie nur sein konnte. Alle Remoras waren gestartet. Mantas, Thunderheads und Kanonenboote schwirrten wie Wespen umher, die versuchten, eine Elefantenherde aufzuhalten.
    »Die Waffensysteme einsatzbereit machen.« Lanyan öffnete einen weiteren Kom-Kanal. »Sind Sie so weit, Adar Zan'nh?«
    »Ich bin hier, um meine Pflicht zu erfüllen.«
    Wenige Sekunden später gerieten die Kugelschiffe in Reichweite, und der ildiranische Kommandeur schickte seinen Kohorten ein Signal. Fast siebenhundert Schlachtschiffe drehten sich in einem präzisen Manöver, als wären sie alle miteinander verbunden. Jedes einzelne Schiff richtete seine Zielerfassung neu aus: fort von den Hydrogern und auf Lanyans Flotte.
    Plötzlich waren die TVF-Schiffe von den Einheiten der Solaren Marine umgeben.
    »Zum Teufel auch!«, entfuhr es dem General.
    Die Kugelschiffe wurden langsamer und gingen so in Position, als hätten sie dies erwartet!
    Lanyan lief zur Kommunikationskonsole und öffnete einen Kanal zum ildiranischen Flaggschiff. »Was hat das zu bedeuten, Adar Zan'nh?«
    Es war eine rhetorische Frage. Für General Lanyan gab es keinen Zweifel daran, dass es sich um Verrat handelte.

118 KÖNIG PETER
    Peter erwachte vier Stunden vor Morgengrauen, als Geräusche auf Aktivität außerhalb der königlichen Gemächer hinwiesen. Nach Cains Warnung in der vergangenen Nacht hielt OX im Innern des Apartments Wache, für den Fall, dass Basil etwas unternahm, bevor sie ihren eigenen Plan in die Tat umsetzen konnten.
    Estarra eilte zum Balkon und blickte hinaus. Die Lampen im Palastdistrikt gingen nacheinander aus. Dunkelheit breitete sich aus, und aus der Ferne kam das dumpfe Heulen von Sirenen. »Peter, überall in der Stadt gehen die Lichter aus.«
    Sie hatten beide gewusst, dass etwas geschehen würde, und sie mussten bei der ersten sich bietenden Gelegenheit zum Handeln bereit sein. Im Flur hörte Peter Geräusche von Schritten und Anweisungen - die königlichen Wächter waren in Bewegung. »OX, weißt du, was vor sich geht?«
    »Ich habe keinen Kontakt zu externen Nachrichtenquellen«, erwiderte der Lehrer-Kompi. »Allerdings erinnert mich dies an die Ankunft der ersten ildiranischen Septa. Damals glaubte die irdische Regierung an einen Angriff.«
    »Vermutlich sind die Hydroger hierher unterwegs.« Peter zog sich schnell an. Jenseits des Balkonfensters herrschte inzwischen ominöse Finsternis.
    Welchen Sinn hatte eine Verdunkelung angesichts einer Armada der Hydroger, die eine ganze Zivilisation auslöschen konnte? Peter öffnete die Tür und trat in den Flur.
    Captain McCammon und die normalerweise außerhalb der königlichen Gemächer postierten Wächter wechselten knappe Worte. McCammon stieß seine kastanienbraune Mütze beiseite, als er nach seinem Ohrempfänger griff und eine Meldung empfing. Rasch schickte er drei seiner Männer fort.
    »Was ist los, Captain?«, fragte Peter mit ruhiger, gebieterischer Stimme. McCammon nahm Haltung an. »Die Hydroger haben mit ihrem Angriff begonnen, Euer Majestät. Sie sind mit noch mehr Kugelschiffen als befürchtet gekommen.«
    »Können unsere Verteidigungsschiffe sie von der Erde fernhalten?«, fragte Estarra.
    Im matten Notlicht wirkte McCammon sehr blass. »General Lanyan und die Ildiraner schirmen die Erde ab, doch etwas scheint durcheinandergeraten zu sein. Die Kriegsschiffe der Solaren Marine verhalten sich nicht so wie er- wartet.«
    Die Ildiraner? Nahton hatte ihnen mitgeteilt, was der Weise Imperator plante.
    »Hat der Vorsitzende Wenzeslas schon nach mir gerufen?« Peter wusste natürlich, dass er das nicht tun würde.
    »Der Vorsitzende befindet sich beim Kriegsrat und nimmt dort an einer Dringlichkeitssitzung teil. Ich habe die anderen Wächter gerade zu ihm geschickt.« McCammon

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