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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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können.«
    Die Silbermützen waren bereit, die Kompi-Fabrik zu stürmen, und diesmal meinten sie es ernst. Mit Schall-Rammböcken ausgestattet eilte die neue Einsatzgruppe -fünfmal so groß wie die vorherige Truppe - zur verbarrika- dierten Tür auf der ruhigen Seite der großen Produktionsanlage. Sie wollte sich dort Zugang zur Fabrik verschaffen, wo sich wahrscheinlich weniger Soldaten-Kompis aufhielten.
    Die Silbermützen wurden nicht langsamer, als sie sich der Tür näherten. Von den Schall-Rammen kam ein ohrenbetäubender Knall, den Swendsen trotz der Kom-Ohrempfänger hörte. Die Barrikade gab nach, als hätte sich dickes Metall plötzlich in dünne Folie verwandelt.
    »Rein mit euch, bevor die Blechburschen kommen!«, rief Sergeant Paxton.
    »Bewegung! Bewegung!«
    Von einer Phalanx aus Soldaten geschützt hielten Swendsen und Yamane an ihrer Zuversicht in Hinsicht auf das schnell entwickelte Virus fest. Sie wussten, dass es funktionieren würde. Es fragte sich nur, ob sie lange genug am Leben blieben, um es einzusetzen. Jede Silbermütze trug ein kleines Datenpaket mit einer Viruskopie bei sich. Auf diese Weise sollte sichergestellt sein, dass wenigstens eine Ausgabe des Neutralisierungskodes die Hauptprogrammstation erreichte.
    Die Soldaten drangen mit gezückten Waffen durch den Gebäudekomplex vor. Jeder von ihnen hatte ein Display dabei, das den primären Weg zum Ziel sowie alternative Routen zeigte. Sie liefen mit klappernden Körperpanzern, und ihre Stiefel donnerten auf dem Boden. Swendsen und Yamane versuchten, mit ihnen Schritt zu halten, waren aber schon außer Atem. Sie wussten, dass sie auf keinen Fall zurückbleiben dürften, denn bestimmt griffen die Soldaten-Kompis bald an.
    Die Gruppe eilte durch schmale Flure mit Regalen an den Wänden, in denen Komponenten auf den Zusammenbau warteten. Wie die Soldaten gehofft hatten, war dieser Teil der Fabrik leer; sie stießen auf keinen Widerstand.
    »Dicht zusammenbleiben!«, rief Paxton.
    Die Kämpfer liefen weiter, und Swendsen sah: Selbst die Schwächsten unter diesen Männern und Frauen waren weitaus besser in Form als er oder Yamane. Als Teil ihrer Ausbildung liefen Silbermützen jeden Tag zehn Kilometer. Es hieß von ihnen, dass sie Nägel aßen, mit Felsen Fangen spielten und sich von Klippen herabhängen ließen, allein zur Ent- spannung.
    Die Einsatzgruppe erreichte die weißen Reinräume, wo die Kontrollmodule der Kompis die Klikiss-Programmierung erhielten. Ich schätze, es war ein großer Fehler, sie mit diesen Programmen auszustatten, dachte Swendsen. Doch jetzt war es zu spät.
    Die Soldaten ganz vorn knieten und eröffneten das Feuer, als zwei Kompis mit neuen Modulen aus den Dampfschwaden eines Kühlzimmers kamen.
    Sie hatten nicht mit mensch lichen Eindringlingen gerechnet und drehten sich um. Die Waffen der Soldaten verwandelten sie in Schrott.
    »Es ist jetzt nicht mehr weit«, sagte Paxton.
    Swendsen nickte. »Die zentralen Upload-Bänke befinden sich direkt voraus.«
    »Also los.« Soldat Elman trat die Tür auf.
    Die Hintergrundgeräusche wurden lauter. Swendsen hörte das Hämmern und Stampfen der Montagemaschinen, das Zischen von Schweißgeräten und das Rasseln der Fließbänder. Tausend Kompis waren an der Arbeit und produzierten weitere Roboter. Die ersten beiden Silbermützen mähten die stehenden Kompis mit Projektilen aus dichtem, abgereichertem Uran nieder, doch andere Roboter nahmen sofort ihren Platz ein.
    »Wir können sie nicht alle erledigen!«, rief Paxton. »Schießt und lauft - rohe Gewalt, keine Finesse. Wir müssen uns eine Schneise durch diese Blechbüchsen schlagen.«
    Swendsen zeigte der Gruppe den Weg. Die Soldaten formierten sich erneut und stürmten wie eine aggressive Foot-ball-Mannschaft los. Mit explodierenden Geschossen und elektrostatischen Kraftfeldern, die Kurzschlüsse bewirkten, schufen die Silbermützen eine Schneise, durch die sie vorstoßen konnten. Doch einigen Kompis gelang es, den Kämpfern die Waffen aus den Händen zu reißen; anschließend packten sie die wehrlosen Männer und Frauen und töteten sie.
    »Konzentriert euch auf das Ziel!«, wies Sergeant Paxton die Gruppe an. »Wir sind fast da.«
    Weitere Silbermützen fielen, als sich die Gruppe einen Weg durch das Meer aus Kompis bahnte. Als sie das Kontrollzentrum erreichten, stellte Swendsen erschrocken fest, dass außer ihm und Yamane nur noch Paxton und drei andere Soldaten am Leben waren. Fast fünfzig Silbermützen hatten sich

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