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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Vereinbarung selbst ohne Ehre«, erwiderte Anton. »Faust war von dem Moment an verdammt, als man ihm die Wahl anbot. Von jenem Punkt an gab es kein Entkommen für ihn, denn er konnte nicht sich selbst entkommen.«
    »Er hätte nie um eine solche Wahl bitten sollen.« Für Yazra'h waren alle Entscheidungen eindeutig, schwarz oder weiß. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf einen besonders wilden Kampf zweier großer Soldaten. Sie machten sich kaum die Mühe, die Hiebe des Gegners zu parieren oder ihnen auszuweichen, schlugen aufeinander ein und ver- suchten, sich allein mit Kraft und Beharrlichkeit durchzusetzen.
    »Yazra'h ...«, sagte Anton schließlich. »All die Kugelschiffe der Hydroger, die nach Ildira gekommen sind ... Sie flogen ohne einen einzigen Schuss fort. Was geht vor?« Ihr Blick blieb auf die beiden Soldaten gerichtet, und sie verlor alles Kokette. »Wollen Sie einfach nur schweigen? Ich sitze hier fest. Habe ich nicht ein Recht darauf, Bescheid zu wissen?«
    »Der Weise Imperator entscheidet, was wir wissen sollen. Es steht nicht mir zu, darüber zu sprechen.« Der wilde Kampf der beiden großen Soldaten dauerte an, und Yazra'h versuchte, ihrem menschlichen Begleiter die Nuancen der Kampf technik zu erklären, als glaubte sie, ihn damit ablenken zu können. Sie beantwortete Antons Frage nicht, und allein das war schon Antwort genug.

44 WEISER IMPERATOR JORA'H
    Als Yazra'h ihn auf dem hohen, glitzernden Dach des Prismapalastes fand, rechnete Jora'h damit, dass sie ihn dafür schalt, ungeschützt im Freien zu stehen. Aber er war davon überzeugt, dass die Hydroger nicht zurückkehren würden, um ihn zu töten - noch nicht. Die Fremden aus den Tiefen der Gasriesen hatten andere Pläne.
    Er winkte Yazra'h näher und blickte über die grandiose Skyline seiner Stadt. »Ich bin hierhergekommen, um allein zu sein. Sorgen plagen mich.« Er sah über den Rand des Daches dorthin, wo tief, tief unten der Schössling auf den Boden geprallt war. Eifrige Angehörige des Bediensteten-Geschlechts hatten alle Spuren beseitigt, aber für Jora'h war der Fleck noch immer da. Und er würde für immer da sein. Wenn Jora'h daran dachte, was er getan hatte, verabscheute er sich selbst. Er wusste, was Nira von ihm halten würde, wenn es ihm jemals gelang, sie in den Prismapalast zurückzuholen. Die Dinge, die ich getan habe... und die ich vielleicht noch tun muss.
    Yazra'h trat an seine Seite. Als er ihren Gesichtsausdruck bemerkte, begriff er, dass sie eigene Sorgen hatte. »Vater ... Herr ... Ich muss mit dir sprechen und eine Bitte an dich richten.« Jora'h konnte sich nicht daran erinnern, dass ihn seine Tochter jemals um etwas gebeten hatte. »Ich zweifle nicht an der Weisheit, der menschlichen Regierung gewisse Informationen vorzuenthalten, aber ich kann auch nicht vergessen, dass die Menschen von der Himmelsmine viele Ildiraner gerettet haben. Wir sollten ihnen dankbar sein.«
    Jora'h nickte. »Sullivan Gold und seine Leute verdienen es nicht, auf diese Weise behandelt zu werden. Wir sollten Verbündete sein und einander trauen.« Falten bildeten sich in Jora'hs Stirn. »Aber das ist leider nicht möglich. Sie haben Dinge gesehen, von denen die anderen Menschen nichts erfahren dürfen.« Er dachte an das Zuchtprogramm von Dobro und die in Gefangenschaft aufgewachsenen Nachkommen der Burton-Kolonisten. »Und es gibt noch andere Geheimnisse, die die Menschheit veranlassen würden, ihre militärische Macht gegen uns zu richten.« Yazra'h versteifte sich. »Wir könnten sie besiegen, Herr.«
    »Ich möchte gar nicht gegen sie kämpfen.«
    »Was machen wir dann mit den Menschen, die wir hier festhalten? Sollen wir ihnen die Augen verbinden und sie einsperren? Oder sie töten?«
    »Nein!«
    Ein intensiver Glanz lag in Yazra'hs großen goldenen Augen, und ihr Gesicht zeigte Entschlossenheit. »Sollen wir ihnen die Wahrheit sagen?« Jora'h senkte die Stimme, obwohl niemand in der Nähe war, der ihn hören konnte. »Wenn meine Experten keine Möglichkeit finden, wirkungsvoll gegen die Hydroger zu kämpfen, bleibt mir vielleicht nichts anderes übrig, als die Menschen zu verraten, Yazra'h. Wie soll ich ihnen das erklären und hoffen, dass sie es verstehen?«
    »Vater, wenn du dir von den Menschen helfen lässt, haben wir vielleicht eine bessere Chance, gegen die Hydroger zu bestehen.«
    Daran hatte Jora'h nicht gedacht.
    »Nehmen wir nur den menschlichen Erinnerer Anton Colicos, der als Gelehrter zu uns kam«, fuhr Yazra'h

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