Von Liebe stand nichts im Vertrag
hatte ihr gefallen.
Oh, das hatte bestimmt keine große Bedeutung. Aber dennoch. Und auf dem Weg zum Haus ergriff er auch noch ihre Hand und hielt sie fest …
Das Händchenhalten und der Kuss hatten nichts zu sagen. Dev war ein Mann, der es liebte, andere Menschen zu berühren. Gut zu wissen, denn wenn das Baby erst auf der Welt war, würde es viel Körperkontakt brauchen.
Noch bevor sie die Haustür erreichten, kam Noelle der erschreckende Gedanke, dass sie möglicherweise ein bisschen in Dev verliebt war …
5. KAPITEL
Bevor sich Noelle über ihre Gefühle klar werden konnte, betraten sie das Haus. Tiffany, das Nesthäkchen der Familie, recht anstrengend mit ihren fünfzehn Jahren, verkündete laut: „Noelles Freund ist da, Mom.“
Noelle führte Dev durch das Wohnzimmer in die Küche, wo ihre Mutter mit Kartoffelschälen beschäftigt war.
„Mom, ich möchte dir Devlin Hunter vorstellen“, sagte Noelle und schluckte nervös. „Dev, das ist meine Mutter, Jane Stevenson.“
„Hallo, Mrs. Stevenson“, begrüßte Dev sie.
Janes Augen weiteten sich. Aber dann lächelte sie und schüttelte Dev die Hand. „Ich freue mich, Sie kennenzulernen. Willkommen. Bitte nennen Sie mich Jane. Ich hoffe, Sie essen gern Hähnchen und Hamburger.“
„Wer tut das nicht?“, sagte Dev leichthin.
Jane wandte sich an Noelle. „Dein Vater ist im Garten. Mach die beiden bekannt, und hilf mir dann in der Küche.“
Noelles Vater stand vor einem riesigen Grill. Er trug eine lustige Chefkochmütze und eine Schürze mit der Aufschrift: „Ich bin Ire. Küss den Koch.“
„Das gilt nicht für dich“, flüsterte Noelle Dev zu.
„Gut zu wissen.“
Darüber musste sie lachen, und einen Moment vergaß sie ihre Angst. „Daddy, ich möchte dir Devlin Hunter vorstellen. Dev, das ist mein Vater, Robert Stevenson.“
Dev gab Noelles Hand frei und nickte ihrem Vater zu. „Sir.“
Noelles Vater schaute ihn an. „Gefällt mir, dieses Sir. Aber Bob ist genug. Es sei denn, Sie möchten mich Sir Bob nennen.“
Dev lachte. „Ist das sehr wichtig für Sie?“
„Ich kann auch so damit leben.“
Ihre Schwestern und deren Freundinnen, die am Pool und auf dem Rasen lagen, konnte Noelle auch später mit Dev bekannt machen. Während sich die beiden Männer bei einem Bier unterhielten, eilte sie ins Haus zurück.
„Du sagtest, du wärest mit einem jungen Mann aus der Firma befreundet“, begann ihre Mutter sogleich, als Noelle die Küche betrat. „Ich hatte an jemanden gedacht, der im Lager oder im Büro arbeitet. Aber Dev ist der Präsident des Unternehmens …“
Noelle verließ der Mut. Durchschaute ihre Mutter schon alles? „Ich weiß, aber er ist …“
Jane wehrte mit einer Handbewegung ab. „Ich habe nichts gegen ihn. Er scheint sehr sympathisch und intelligent zu sein. Außerdem ist er vermögend. Ich bin beeindruckt.“ Ihre Mutter lachte. „Das hört sich schon fast so an wie die Mutter in Stolz und Vorurteil, die so aufgeregt war, als sie hörte, dass jemand ein Einkommen von viertausend Pfund im Jahr hatte.“
Hörte sie richtig? Ihre Mutter war einverstanden? „Aber Dev ist zehn Jahre älter als ich.“
„Bei deinen Schwestern hätte ich so meine Zweifel, aber du warst schon immer sehr vernünftig und reif. Dev wird dich nicht langweilen, wie die anderen Jungen deines Alters.“ Sie lachte. „Sag es bloß nicht deinem Vater, aber ich finde, Dev sieht sehr gut aus.“
Noelle strahlte. „Das stimmt.“ Als sie einen Blick aus dem Fenster warf, sah sie Dev in angeregter Unterhaltung an der Seite ihres Vaters stehen. „Und sogar sexy.“
Ja, er war wirklich sehr attraktiv. Und lustig und charmant und intelligent, alles, was Noelle sich immer gewünscht hatte. Aber leider war er für sie tabu. Sie heirateten aus Vernunft, denn sie trug Jimmys Baby aus. Eine Beziehung mit Jimmys Bruder war in jeder Hinsicht verkehrt. Es durfte nicht sein … niemals.
Später musste Dev sich dann doch noch Tiffany und einer Reihe indiskreter Fragen stellen, denen Jane aber schließlich ein Ende bereitete.
„Offensichtlich habe ich bei der Erziehung meiner Töchter versagt, Dev“, entschuldigte sie sich. „Ich bitte um Verzeihung.“
„Nicht nötig“, erwiderte Dev.
Wenn er überlegte, wie schlecht er Jimmy erzogen hatte, dann hatte Jane Hervorragendes geleistet.
Als Noelle und ihre Mutter nach dem Grillen große Platten mit frisch gepflückten Erdbeeren aus der Küche holten, stand Bob auf.
„Heute ist Sonntag“,
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