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Von Liebe steht nichts im Vertrag

Von Liebe steht nichts im Vertrag

Titel: Von Liebe steht nichts im Vertrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRISH MOREY
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Sehnen zurückgekehrt.
    Sie hätte sofort aufstehen und ihm sagen sollen, dass sie die Vereinbarung in ihrer Suite erst noch einmal durchlesen würde. Aber sie war einen Moment zu lange geblieben. Er hatte sich zu ihr gebeugt. Und sie hatte gewartet. Auf was eigentlich?
    Dass er sie küsste?
    Sie drehte sich auf die Seite und vergrub den Kopf unter dem Kissen. Oh Gott, war sie verrückt geworden? Schuld daran waren sicher die Hormone. Warum sollte der Multimillionär Dominic Pirelli versuchen, sie zu küssen? Wenn er Zerstreuung brauchte, hatte er in Sydneys gehobener Gesellschaft doch zweifellos die freie Auswahl unter den Damen.
    Er bedeutete ihr nichts – außer, dass er der biologische Vater des Kindes war, das sie zufällig austrug.
    Und sie bedeutete ihm nichts.
    Weniger als nichts, das hatte er allzu deutlich gemacht. Wie kam sie da nur auf den Gedanken, dass er sie küssen wollte.
    Das war schlicht hirnverbrannt!
    Aber mit solchen Verrücktheiten war es aus und vorbei. Sie würde sich mit ihrer Suite begnügen, Müdigkeit vorschützen und ihr Abendessen zukünftig allein einnehmen.
    Und ihnen beiden so jegliche Peinlichkeit ersparen.
    Als er die Garage betrat, sprangen automatisch die Lichter an. Normalerweise war das Büro sein Zufluchtsort. Dort konnte er sich sonst für Stunden vergraben. Aber nicht an diesem Abend, da immer noch ein Hauch des fruchtigen Dufts in der Luft hing und die Erinnerung an eine junge Frau mit strahlend blauen Augen und roten Lippen, die er beinahe geküsst hätte.
    Dominics Blick schweifte durch den lang gestreckten Raum, der eher wie ein Parkhaus wirkte denn wie eine Garage. Seine sechs Lieblingswagen glitzerten im Licht, bereit zum Einsatz. Sehnsüchtig blieb sein Blick an dem roten Ferrari hängen. Es war schon eine Weile her, seit er zuletzt damit gefahren war.
    Doch er wandte sich ab und ging zur Werkstatt. Denn er war aus einem anderen Grund gekommen. Er wollte etwas suchen, das er schon seit Jahren nicht mehr in der Hand gehabt hatte.
    Er brauchte eine Stunde, ehe er es endlich gefunden hatte, versteckt in einem Regal, das neben der Werkbank an der Wand stand. Was auf den ersten Blick wie ein Bündel alter Kleider aussah, entpuppte sich als Schatz, als er den Stoff auseinanderschlug.
    Es war das Schnitzwerkzeug seines Großvaters, mit dem der alte Mann damals die kleinen Vögel und andere Tiere gezaubert hatte, die ihr Heim zierten. Und die Kruzifixe und Madonnen, die ein bisschen Extrageld einbrachten. Er dachte daran, wie sein Großvater ihn angeleitet hatte mit diesem Werkzeug und unter seinen Händen aus einem Stück Holz ein kleines Kunstwerk entstanden war.
    Das fertige Stück hatte der junge Dominic dann in ein Baumwolltuch geschlagen und in Geschenkpapier gewickelt. Nonna hatte noch ein Geschenkband gefunden, danach hatte er es seiner Mutter zum Geburtstag überreicht.
    Es sei das schönste Geschenk, das sie je bekommen habe, hatte sie gesagt. Sein Großvater hatte gestrahlt, während Dominics Herz vor Stolz überquoll.
    Wann hatte er vergessen, mit den Händen etwas zu erschaffen?
    Genau zu der Zeit, als er erfahren hatte, wie wichtig es war, Geld zu haben.
    Als er schmerzlich erlebt hatte, dass man machtlos war ohne Geld, wenn man seine Lieben retten wollte.
    Aber Carla hatte er trotz seines Reichtums nicht retten können.
    Wütend ging er zu der Kiste mit dem Abfallholz, das die Arbeiter zurückgelassen hatten, nachdem sie mit dem Pool fertig gewesen waren.
    Mit einem Stück Holz setzte er sich auf die Bank und fuhr mit den Fingerspitzen über das Werkzeug. Behutsam nahm er den Meißel, aber bei seinen ersten Versuchen rutschte er immer wieder ab. Er fluchte, doch dann hörte er die Stimme seines Großvaters und stellte sich vor, wie seine Hand ihn liebevoll führte.
    Tief atmete er durch und versuchte es aufs Neue.
    Schließlich setzte er sich erschöpft zurück. Schweiß tropfte von seiner Stirn, als wäre er gerade zehn Kilometer am Strand entlanggerannt. Beim Blick auf die Uhr stellte er erstaunt fest, dass er schon zwei Stunden an dem Stück Holz arbeitete, um das Objekt zu finden, das darin verborgen lag. Es war eine wunderbare Erfahrung gewesen, die Werkzeuge endlich wieder einmal in der Hand zu halten.
    Kritisch musterte er das Stück in seiner Hand, drehte es hin und her, ehe er es zurück in die Kiste warf, wo es mit lautem Knall landete.
    Nutzloser Abfall!
    Ihr war langweilig. Mehr als langweilig. Angie legte ihr Buch zur Seite, das ihre

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