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Von Liebe und Gift

Von Liebe und Gift

Titel: Von Liebe und Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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sie gab die Hoffnung nicht auf, dass sich dies irgendwann einmal ändern würde. Trotzdem wechselte sie lieber das Thema.
    „Gero, du musst Neal von den beiden Typen aus dem Angels erzählen“, sagte Francis. Gero nickte schmunzelnd, als er an das Erlebnis zurückdachte. „Ja, das war komisch.“  
    Aber er kam nicht dazu, über das Erlebte zu berichten, denn plötzlich ließ Neal die Gabel fallen, stand auf und rannte aus dem Zimmer. Sprachlos sahen die anderen hinterher.
    „Was ist mit ihm?“, fragte Francis erschrocken.
    „Ich guck mal nach“, erwiderte Gero aufgeregt. Er eilte Neal hinterher, kam aber kurze Zeit darauf schon wieder. Still setzte er sich zurück an den Esstisch.
    „Er hat sich im Bad eingeschlossen“, berichtete er. „Ich glaube, er musste sich übergeben.“
    Da schüttelte Francis sofort den Kopf. „Wieso das? Sieh dir seinen Teller an - er hat fast gar nichts gegessen!“
    Gero zuckte mit den Schultern, er war ebenso ahnungslos. „Vielleicht hat er einen Virus aus England mitgebracht oder die Aufregung ist ihm auf den Magen geschlagen …“  
    Thilo verzog sein Gesicht, als könne er Geros Worten kaum Glauben schenken. Und um nicht noch eine weitere unsinnige Diskussion loszulösen, erhob er sich. „Ich seh mal nach ihm.“
    Als Thilo ins Schlafzimmer trat, kam Neal gerade aus dem Bad und setzte sich auf die Bettkante. Sein Gesicht vergrub er in den Händen.
    „Und du hast alles im Griff, ja? Hast du das nicht vorhin behauptet?“, fragte Thilo direkt.
    Neal winkte sofort ab. „Ach, das hat doch damit nichts zu tun. Mir war eben nur etwas übel, mehr nicht.“
    Thilo ließ nicht locker. Er wusste, dass das nicht der eigentliche Grund war und fuhr fort:
    „Einem normalen Mann wird aber nicht so einfach übel, wenn er isst.“ Er kam näher und fixierte Neal prüfend. „Wann hast du das letzte Mal so richtig schön gegessen?“
    Da sah Neal auf, als verstünde er die Frage nicht. Thilo setzte noch einen drauf.
    „Von was hast du dich denn ernährt in London? -  Lass mich raten: von Zigaretten, Kaffee, Alkohol, ein paar Pillen hier, ein bisschen Koks da … Ist es so?“
    „Das stimmt nicht, was du behauptest!“, fauchte Neal. Er sah zur Seite, um Thilo nicht genau anschauen zu müssen.
    „Du siehst fertig aus“, stellte der daraufhin fest. Er kam noch näher, wollte Neals Schulter berühren. „Du solltest einen Arzt aufsuchen.“
    Neal wich der Berührung gekonnt aus. Er erhob sich von dem Bett und machte keine Anstalten, sich mit dem Thema ernsthaft auseinanderzusetzen.
    „Ich brauche keinen Arzt. Mir geht es gut. Du siehst Gespenster.“
    Damit war die Angelegenheit für ihn erledigt. Er ließ seinen Freund einfach stehen, um wieder ins Esszimmer zu gehen.
    „Es tut mir leid“, entschuldigte er sich dort. „Es lag nicht am Essen.“
    Francis nickte verständnisvoll.
    „Ich geh mal etwas an die frische Luft“, sagte Neal dann, woraufhin sich Gero sofort erhob.
    „Soll ich mitkommen?“
    Neal lehnte ab. „Das ist lieb, aber ich möchte etwas alleine sein. Mach dir keine Gedanken. Das wird schon wieder.“ Er zwinkerte den beiden zu und verließ die Wohnung.  
    Gero lächelte. Ihm war der Appetit nicht vergangen. Munter nahm er sein Besteck wieder in die Hand und äußerte sich ziemlich optimistisch: „Es ist alles in Ordnung. In ein paar Tagen hat er sich wieder eingelebt.“
    Francis nickte zustimmend, doch da trat Thilo, der die ganze Zeit still im Hintergrund stand, jetzt aber nicht mehr schweigen konnte, heran.
    „Es ist überhaupt nicht in Ordnung!“, konterte er nicht gerade     leise. „Da läuft einiges ganz schön schief bei ihm. Merkt ihr das denn nicht?“  
    Gero und Francis sahen sich sprachlos an. Ihnen fehlten die Worte. Aber nicht, weil Thilo Neals Zustand derart tadelte, sondern weil Thilo so bestimmend und vorlaut auftrat. Francis lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und antworte ziemlich gelassen:
    „Es ist ja nett, dass du dir Sorgen machst. Aber ich denke in dem Fall übertreibst du maßlos.“
    Thilo zog einen Mundwinkel nach unten, schien zu überlegen, was er noch einwenden konnte, doch dann wandte er sich resignierend ab und verließ ebenfalls die Wohnung.
    Gero schüttelte den Kopf.
    „Ich bin ja ziemlich tolerant, aber manchmal kotzt mich Thilos Verhalten an.“
     
    Es war spät in der Nacht, als Neal die Tür zu Francis’ Wohnung aufschloss. Als er seine Schuhe auszog, wurde ihm schwindelig. Kurz lehnte er sich an die

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