Von Liebe und Gift
ein.
Kräftige, schnelle Stöße folgten, und Neal gab sich dabei keine Mühe leise zu sein.
Sie waren zu lange voneinander getrennt gewesen. Im Flugzeug hatte Neal sich ausgemalt, wie gefühlvoll und leidenschaftlich er mit Gero schlafen würde, wie sie ein romantisches Wiedersehen voller Hingabe feiern konnten.
Aber nun waren alle Vorsätze gebrochen, und er strengte sich nicht an, seinen Orgasmus hinauszuzögern. Und er merkte, wie Gero ebenso fanatisch seine eigene Härte rieb.
Als er gekommen war, umschlang er Geros Körper und verschnaufte einen Augenblick. Das Wasser prasselte noch immer auf sie herab. Neal öffnete den Mund um einige Tropfen schlucken zu können.
„Es tut mir leid“, entschuldigte er sich. „Ich war zu horny.“
Gero drehte sich. Er nickte und sah auf seinen gut durchbluteten Penis, der langsam wieder seine Normalform annahm.
„Mir ging es nicht anders“, erwiderte er. Dabei strich er sich noch einmal über sein Geschlecht, so dass die letzten Tropfen Sperma herausgedrückt wurden.
Neal stellte das Wasser ab. Für einen kurzen Moment war er zufrieden. Er mochte es gar nicht, wenn sein Partner beim Sex nicht ausreichend befriedigt wurde. Aber Gero hatte trotz seiner anfänglichen Unerfahrenheit schnell dazugelernt.
Die Hemmungen, sich während des Geschlechtaktes auch selbst zu berühren, hatte er schnell abgelegt.
„Ein angemessenes Wiedersehen holen wir nach, okay?“ Neal küsste seinen Freund auf den Mund, der nickte.
Dann stiegen sie aus der Dusche, um sich abzutrocknen.
Gero stellte sich vor den Badezimmerspiegel und schlang ein Handtuch um seine schmalen Hüften. Sorgfältig fuhr er sich mit einem Kamm durch die nassen Haare. Hinter ihm schlüpfte Neal in einen Bademantel.
„Du hast mir unheimlich gefehlt.“ Er küsste Gero auf den Rücken. Der lächelte, trotzdem er plötzlich ganz ernst wurde.
„Ich muss dir was sagen“, fing er an.
„What’s wrong?“, wollte Neal sofort wissen. Er merkte, dass seinen Freund etwas belastete.
„Es ist ...“, fing Gero an, „wie soll ich sagen? - Als du weg warst, da habe ich mich so einsam gefühlt, so verlassen.“
Neal nickte. Er konnte das nachvollziehen.
„Mir ging es nicht anders“, erwiderte er. „Aber nun bin ich ja wieder da.“
„Ja.“ Gero wand sich. „Aber es ist etwas passiert, als du weg warst.“
Neal hob erstaunt die Augenbrauen, so dass Gero sofort weiter erzählte.
„Weil ich mich so einsam gefühlt hatte und so traurig war, hat sich Francis um mich gekümmert - sehr intensiv sogar.“
Neal nickte erneut. „Das weiß ich doch.“
„Wir waren jeden Tag zusammen, haben uns so gut verstanden“, schilderte Gero weiter, denn er hatte längst noch nicht ausgesprochen, was ihn tatsächlich so belastete.
„Sie hat mich getröstet, und wir haben ...“ Er senkte den Kopf. „Oh, Mann, es ist mir so peinlich ...“ Er machte ein verzweifeltes Gesicht und bemerkte nicht, wie Neals Mundwinkel amüsiert zuckten.
„Ihr wart zusammen im Bett, ist es das, was du mir sagen willst?“
Gero schluckte. Er schien sprachlos und glaubte nicht, was er hörte.
„Wie kommst du darauf? Woher weißt du das?“
Zu seinem Erstaunen fing Neal jetzt erst richtig an zu lachen.
„Wie ich darauf komme?“ Er lehnte sich entspannt an die Wand. „Na, ich selbst habe Francis doch gesagt, dass sie sich ordentlich um dich kümmern soll.“
Er stieß sich von der Wand ab, öffnete das Badezimmerfenster und sah hinaus, als ob nichts vorgefallen wäre.
„Du hast was?“, fuhr es aus Gero heraus. „Hast du sie etwa beauftragt, mit mir zu schlafen?“
„Hey!“ Neal hob die Hände. „Nun bleib mal cool!“, lenkte er ein, dann trat er auf Gero zu und umarmte ihn liebevoll. „Ich habe ihr gesagt, dass sie sich um dich kümmern soll. Sie war damit einverstanden. Sie sollte für dich sorgen, damit es dir gut geht. Mir war doch klar, dass du meine Zärtlichkeiten vermissen würdest.“
„Du hast also von Anfang an damit gerechnet, dass ich mit ihr ...?“ Gero blieben die Worte im Hals stecken. Perplex setzte er sich auf den Toilettendeckel und schüttelte ungläubig den Kopf. „Du musst sie beeinflusst haben. Anders kann ich es mir nicht vorstellen.“
„Ich habe sie nicht beeinflusst“, stellte Neal deutlich fest. „Sie hat nur so gehandelt, wie ich es erwartet habe.“
Eine kurze Pause folgte, in der Gero seine Gedanken sortierte. „Du meinst also, sie hat aus eigenem Interesse so
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