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Von Murkel Schnurri und anderen Katzen

Von Murkel Schnurri und anderen Katzen

Titel: Von Murkel Schnurri und anderen Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Kraa
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geregelten Arbeitstag und mehr Zeit für ein Tier. Nach langem Hin und Her kauften wir ein kleines Rosetten-Meerschweinchen. Es war ein Männchen und wir tauften ihn “Bogomil“.
    Da wir uns viel mit Bogomil beschäftigten, wurde er schnell zutraulich und hörte, wenn wir ihn riefen. Sobald ich am Nachmittag nach Hause kam, ließ ich ihn in unserem kleinen Flur auf einem Sisalteppich seine Runden laufen. Auch sonst konnte er sich oft frei in der Wohnung bewegen. Die Einzelhaltung von Bogomil endete an meinem Geburtstag, als ein wohlmeinender Freund mir “Diogenes“, ein weibliches Meerschweinchen, schenkte. Bogomil freute sich tierisch und umkreiste balzend und brummend seine neue Begleitung. Das blieb nicht ohne Folgen und schon bald lagen zwei kleine Meerschweinchen–Mädchen mit im Käfig. Sie wurden Eva und Oskar genannt und spazierten brav hinter ihren Eltern her, wenn sie “Ausgang“ hatten.
    Aber auch die beiden “Kleinen“ wurden schnell geschlechtsreif und Bogomil war sehr aktiv, so dass ich in schöner Regelmäßigkeit unsere Zoohandlung mit Nachschub an Meerschweinchen versorgte. Meine Entlohnung bestand in Naturalien für die Tiere. Die Zeit der “Meerschweinchenzucht“ hat mich auch mit den Widrigkeiten der Natur konfrontiert. Ich habe nicht nur leichte Geburten bei den Tieren erlebt, sondern auch Fehl-, Früh- und Missgeburten. Bis dahin hatte ich mir nie Gedanken gemacht, dass so etwas bei Tieren auch vorkommen kann. Durch solche Erlebnisse wuchsen mir die Tiere noch mehr ans Herz.

KITTY, SCHNURRI, KASIMIR
    ooooooooo
    Kitty
    ooooooooooooooo
    Nach einem knappen Jahr mit der “Meer - Schweinerei“ legalisierten Jürgen und ich unser Verhältnis und heirateten. Das Hochzeitsgeschenk von lieben Freunden war eine kleine Katze, die wir uns aus dem jüngsten Wurf ihrer Katze aussuchen durften. Die Kätzchen sahen, bis auf geringe Unterschiede, alle weiß-schwarz aus. Unsere “Kitty“, wie wir sie tauften, hatte an der Nase etwas Schwarz im Fell. Sie sah aus, als hätte sie einen kleinen Schnauzbart. Daran erkannten wir sie immer, wenn wir sie, bis zur Übersiedlung in unsere Wohnung, besuchten.
    Nach sieben Wochen war es soweit. Kitty hielt Einzug in unsere Zwei-Zimmer-Wohnung. Die ersten Tage wurden Meerschweinchen und Katze weitestgehend getrennt, aber auf Dauer konnten wir das nicht durchhalten. Also startete ich eines Nachmittags einen Versuch, Katze und Meerschweinchen aneinander zu gewöhnen. In der Zeit hatten wir gerade sechs Jungtiere, die kurz vor ihrer Abgabe waren.
    Alle liefen, wie immer, schön im Kreis auf dem Sisalteppich im Flur, vorneweg Bogomil, gefolgt von seinen drei “Frauen“ und den sechs “Kindern“. Ich saß in der Mitte mit Kitty auf dem Schoß und ließ sie erst einmal eine Zeitlang zugucken. Die kleine Katze schaute sich die Meerschweinchen-Parade fasziniert an, bis sie mir vor lauter Aufregung vom Schoß sprang und sich auf das letzte kleine Meerschweinchen stürzte. Sie war aber noch gar nicht bei dem Meerschweinchen angekommen, als Bogomil schon an ihren Hacken hing und sie zwickte. Kitty machte erschrocken einen Satz, blieb verdutzt sitzen und rührte sich nicht mehr. Bogomil setzte sich wieder an die Spitze seiner Truppe und trabte weiter. Um eine weitere Attacke von Kitty zu verhindern, verbannte ich sie ins Schlafzimmer. Ich sammelte dann Familie Meerschweinchen wieder ein und brachte sie in ihren sicheren Käfig. Von nun an wiederholten wir die Prozedur solange, bis Kitty sich an ihre Mitbewohner gewöhnt hatte und sie in Ruhe ließ, wenn sie sich frei bewegten.
    Unsere kleine Wohnung war in einem Hinterhaus mitten in St. Pauli in Hamburg. Nur ein kleiner Innenhof trennte uns von Verkehr und Hektik auf der Straße. In diesem Umfeld konnte ich meine kleine Katze unmöglich nach draußen lassen. So ging ich von Zeit zu Zeit nach draußen und spielte mit ihr auf dem Innenhof, was ihr wohl auch gut gefiel.
    Bei einer dieser Spielstunden, Kitty war kurz vor ihrer ersten Rolligkeit, gesellte sich ein dicker Kater zu uns. Er saß plötzlich auf der Mauer zum Nachbargrundstück und fand großen Gefallen an unserer kleinen Kitty. Sie wollte nur mit ihm spielen, hatte aber wegen seiner Größe Respekt vor ihm. Er hatte wohl etwas anderes im Sinn, denn die Kapriolen von Kitty langweilten ihn sichtlich und er trollte sich auf Nimmer-Wiedersehen.
    Kurze Zeit später wurde Kitty rollig und das Zusammenleben mit ihr in der kleinen Wohnung wurde etwas schwierig. Sie

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