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Von Murkel Schnurri und anderen Katzen

Von Murkel Schnurri und anderen Katzen

Titel: Von Murkel Schnurri und anderen Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Kraa
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war unruhig, maunzte und schrie und bescherte mir so manche Unsauberkeit, wenn ich nachmittags nach Hause kam. Es war uns schnell klar, dass das so nicht weitergehen konnte und – da sie eine Wohnungskatze war und voraussichtlich auch bleiben sollte – suchten wir uns schweren Herzens einen Tierarzt, der sie sterilisieren sollte.
    Ich brachte unser Kätzchen dort hin und musste sie für drei Tage dort lassen. Wir vermissten unseren Stubentiger sehr und sehnten den Tag herbei, an dem wir Kitty wieder abholen konnten. Als es endlich soweit war, marschierte ich froher Erwartung zum Tierarzt. In meiner Transporttasche war Bogomil, weil der Tierarzt ihn auch untersuchen sollte. Freudestrahlend kam ich in die Praxis und, nachdem Bogomil verarztet war, fragte ich die Sprechstundenhilfe nach meinem kleinen Kätzchen. Wutschnaubend zeigte sie mir den Käfig, in dem Kitty völlig verschüchtert saß und sagte mir: „Ein Rabenaas ist Ihre Katze, sie hat uns gekratzt und gebissen, wenn wir sie anfassen wollten“.
    Ich hielt die Hilfe für blöd und konnte nicht glauben, was sie gesagt hatte, bis ich eines Besseren belehrt wurde. Als ich Kitty aus dem Käfig holen wollte, hat sie auch mich gekratzt und gebissen. Sie war völlig verstört und ich hätte sie nicht - ohne Gewalt anzuwenden - aus dem Käfig heraus bekommen. Das wollte ich aber vermeiden, nachdem was Kitty in diesen drei Tagen erlebt hatte. Also war guter Rat teuer. Die Hilfe stand ungeduldig hinter mir und wartete darauf, dass wir endlich verschwinden und sie wieder an ihre Arbeit gehen konnte.
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    Ich hatte plötzlich die Idee, dass vielleicht Bogomil helfen könnte. Ich nahm das Meerschweinchen, setzte es mir auf die Handfläche und hielt meine Hand vor Kitty’s Nase. Und siehe da, mein kleiner Tiger beschnupperte seinen Freund und ließ sich aus dem Käfig locken. Erst einmal draußen, ging der Sprung in die Transporttasche dann auch ganz allein. Glücklich wieder zu Hause zu sein, stolzierte sie durch die Wohnung, als wenn sie sehen wollte, ob sich in der Zwischenzeit etwas verändert hatte. In der Wohnung hatte sich nichts verändert, aber unsere Katze war seit der Sterilisation verändert. Sie wurde launisch und eigen-brödlerisch uns Menschen gegenüber. Die Meerschweinchen liebte sie nach wie vor.
    Inzwischen hatten wir auch Bogomil kastrieren lassen und nur noch ihn und die drei Damen der ersten Runde behalten.
    Als unser erstes Kind unterwegs war, trennten wir uns schweren Herzens von unserer kleinen Wohnung. Wir zogen vor die Tore Hamburgs, näher an meine Arbeitsstelle, in eine helle freundliche Wohnung im fünften Stock eines Mietshauses. Dort lebten viele Familien mit Kindern, so dass es unserem Kind an Spielkameraden nicht fehlen würde.
    In den Monaten vor der Geburt unseres Kindes strickte ich aus blau-gelber Wolle eine Decke für den Kinderwagen. Ich saß dabei auf dem Sofa und Kitty lag auf meinem Schoß. Irgendwann war die Decke so groß, dass sie meinen dicker werdenden Bauch und die Beine bedeckte. Kitty genoss es sichtlich, darauf zu liegen und meine Versuche, die Katze von der Decke fernzuhalten, scheiterten kläglich.
    Kitty beanspruchte die Decke für sich. Als die Decke fertig war habe ich sie ihr gegeben und sie hat die Decke glücklich in ihr Körbchen geschleppt. Nun konnte ich in aller Ruhe eine neue Decke für den Kinderwagen häkeln. Während der Schwangerschaft und kurz vor der Geburt häuften sich die besorgten Bemerkungen aus der Familie wegen der Tiere. Sie könnten für das Kind eine Gefahr werden. Die Katze könnte sich auf das Kind legen und es ersticken. All diese “Gespenster-Geschichten“ konnten uns nicht bewegen, unsere Tiere einfach so wegzugeben. Unser Kind sollte mit Tieren aufwachsen. So wie ich selber auch.
    Die Meerschweinchen-Familie reduzierte sich auf Bogomil und seine Tochter Oskar. Kitty wurde nach der Geburt von Jan-Philipp in die Babypflege einbezogen. Sobald ich mich mit dem Kind beschäftigte, war sie dabei. Sie beschnupperte das Baby und akzeptierte es. Freudig machte sie sich über Essensreste her, sei es Muttermilch, oder später Babygläschen, die sie mit ihrer Pfote restlos leer schleckte.
    Jan-Philipp war ungefähr vier Monate alt, als wir ihn abends in die Obhut der Nachbarin gaben. Wir waren zum Geburtstag eingeladen und er schlief, wenn er abends hingelegt wurde, gingen wir beruhigt aus dem Haus. Wir gaben der Nachbarin den Hausschlüssel und baten sie, gelegentlich

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