Von nun an fuer immer
winkend.
Sobald die Eingangstür sich hinter Pauline geschlossen hatte, drehte Lorna sich um und lief durch die Hintertür hinaus in den Garten.
Pauline freute sich über den unverhofften freien Tag, doch schon nach wenigen Metern stellte sie fest, dass sie ihre Brille vergessen hatte, und so ging sie noch einmal ins Haus zurück. Durchs Wohnzimmerfenster sah sie, wie James gleichzeitig überrascht und erfreut über Lornas zeitige Heimkehr war.
Sie wäre wirklich sehr gern noch eine Weile auf ihrem Beobachtungsposten geblieben, um herauszufinden, was los war, doch Pauline war eine Frau mit Grundsätzen, und James’ Privatleben ging sie nichts an. Seufzend wandte sie sich ab und ging wieder hinaus. Noch bevor sie den Gehweg erreichte, hatte sie Mays Telefonnummer gewählt.
„Hallo!“ Aus seiner Begrüßung klang unmissverständlich die Verwunderung darüber heraus, dass sie so früh da war. „Was machst du denn schon hier?“
„Ich habe es keine Sekunde länger in der Klinik ausgehalten!“ Eigentlich hätte sie ihn gern noch ein wenig hingehalten und immer neugieriger gemacht, doch sie platzte fast vor Aufregung. „Henry Lowther hat mich zu sich bestellt.“
„Und du lächelst. Heißt das, er glaubt, dass du doch keine OP brauchst?“
„Nein, das heißt es nicht. Ich werde den Eingriff vermutlich machen lassen müssen. Aber nicht in den nächsten Monaten.“
„Und das ist okay für dich?“, erkundigte James sich besorgt. „Was ist mit den Schmerzen?“
„Während der letzten Wochen hatte ich kaum welche“, erklärte Lorna. „Selbst nachdem die Schmerzmittel nach dem Unfall abgesetzt wurden, wurde es immer besser.“ Sie glaubte, er würde von selbst auf die naheliegende Lösung kommen, doch die Wahrheit war so unglaublich, dass sie es gut verstehen konnte, dass er keine Hoffnung aufkommen lassen wollte.
Sie würde es ihm also selbst sagen müssen – und zwar sofort. Er hatte ein Recht darauf, die wundervolle Neuigkeit so schnell wie möglich zu erfahren.
„Ich bin schwanger!“ Niemals hätte sie gedacht, dass sie diese Worte noch einmal sagen würde, vor allem nicht zu ihm. „Und ich hatte auch schon die erste Ultraschall-Untersuchung. Das Baby ist genau an der richtigen Stelle.“
James starrte sie an. Auch wenn er es Lorna gegenüber niemals zugegeben hätte, so hatte ihn die Gewissheit, niemals eigene Kinder haben zu können, doch sehr geschmerzt. Natürlich war es ihm am allerwichtigsten, mit Lorna zusammen zu sein, doch dieses Gefühl von Traurigkeit und Verlust hatte er nicht ganz verbannen können.
„Alles wird gut werden“, sagte Lorna lächelnd, als er sie in die Arme und fest an sich drückte. „Ich habe überhaupt keine Angst, James. Ich weiß einfach, dass es gut gehen wird.“
„Das wird es!“ Er küsste sie, und dieser Kuss fiel in keine der Kategorien, die sie früher festgelegt hatten. Es war ein Kuss, der alles gleichzeitig war – Anfang und Ende, Vergangenheit und Zukunft, Liebe und Leidenschaft und noch etwas, das sie erst einige Minuten später benennen konnte, als sie Hand in Hand ins Haus zurückgingen.
Hoffnung.
Kurz darauf saß sie in der Küche und blätterte in ihrem Mutterpass. Da standen der errechnete Entbindungstermin, das Datum ihrer letzten Periode und der nächste Vorsorgetermin. Die blasse Wintersonne schien durchs Fenster, und langsam, ganz langsam ließ sie das Gefühl von Hoffnung zu.
Natürlich gab es bei jeder Schwangerschaft Risiken, doch Lorna beschloss, optimistisch und zuversichtlich zu sein.
„Das kann doch nicht wahr sein“, murmelte James, während er im Kühlschrank nach etwas Essbarem für Lorna suchte.
„Ich kann es auch kaum glauben.“
„Nein, das meinte ich nicht“, grinste James. „Ich rede von dem hier!“ Er zog eine Flasche Champagner aus dem Kühlschrank. „Wie um alles in der Welt ist der hier hereingekommen?“
„Irgendwie“, antwortete Lorna. „Es ist einfach irgendwie passiert.“ Und sie meinte nicht nur die Champagnerflasche, die wie von Zauberhand im Kühlschrank stand, sondern auch ihr Baby und den Unfall und das Leben im Allgemeinen, das manchmal seltsame Wege ging.
EPILOG
James musste nicht unbedingt mit ihr verheiratet sein, um zu wissen, dass er sie liebte und für immer bei ihr bleiben würde.
Obwohl er ein netter Kerl war, fand er die Vorstellung, mit der Tochter von Pastor McClelland in wilder Ehe zusammenzuleben, durchaus verlockend. Doch seine Liebe zu Lorna war stärker als seine
Weitere Kostenlose Bücher