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Von nun an fuer immer

Von nun an fuer immer

Titel: Von nun an fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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schniefte. „Vermutlich bekomme ich schon morgen eine Abmahnung, weil ich mich irgendeiner Anweisung widersetzt habe, die Abby mir gegeben hat.“
    „Unsinn! Abby hat mir erst gestern von der Magen-Darm-Blutung erzählt, die sie übersehen hatte. Und sie sagte, du seist schon schneller geworden.“
    „Das hat sie zugegeben?“
    „Ja. Und du weißt selbst ganz genau, dass du heute bei dem Baby erstklassige Arbeit geleistet hast.“
    „Nicht erstklassig genug.“
    „Lorna, niemand hätte ihn retten können. Du hast ihn intubiert und hast in diesem winzigen Arm einen Zugang gelegt. Das war unglaublich. Vor allem, wenn man bedenkt, wie sehr deine Hände gezittert haben müssen.“
    „Wie schaffst du es, nett zu den Eltern zu sein, wenn du doch weißt, dass sie …“ Sie musste ihm diese Frage einfach stellen, denn sie konnte sich nicht vorstellen, wie man das schaffte.
    „Wir wissen es nicht mit Sicherheit, Lorna.“
    „Ach, komm schon!“ Sie wusste, dass man keine voreiligen Schlüsse ziehen durfte, doch nachdem sie die Krankenakte des kleinen Jungen gelesen hatte, gab es kaum noch Zweifel. „Wie kannst du ruhig dasitzen und mit ihnen sprechen, wenn du weißt, was sie getan haben?“
    „Weil es einfacher für mich ist“, erwiderte James leise. „Es geht mir genau wie dir mit deinem Weinen – wenn ich einmal anfangen würde, zu sagen, was ich von ihnen halte, dann könnte ich nicht mehr aufhören.“
    Lorna wusste, dass er ein großartiger Vater geworden wäre. Erstaunlich, dass er auch zehn Jahre nach ihrer Scheidung noch keine neue Familie gegründet hatte. War auch er nie darüber hinweggekommen? Oder lag es daran, dass sie sich nie richtig ausgesprochen hatten?
    Dies war ganz sicher nicht der passende Zeitpunkt, doch sie war erschöpft und erschüttert über den Tod des kleinen Jungen, und so sagte sie es.
    „Wir wären so gute Eltern gewesen.“ Als hätte jemand die sprichwörtlichen Schleusen geöffnet, fing sie an zu weinen. „Es ist einfach nicht fair, James.“
    Pauline saugte gerade den Teppich im Flur, als James die Haustür öffnete. Erfreut sah sie ihn an, doch ihr Lächeln verschwand, als sie die blasse, zitternde Lorna neben ihm entdeckte.
    „Oh, James, gut, dass Sie da sind. Ich habe furchtbare Kopfschmerzen und muss sofort nach Hause gehen und mich hinlegen“, erklärte sie bestimmt.
    „In Ordnung.“
    „Die Spülmaschine muss später noch ausgeräumt werden.“
    „Ist gut, Pauline.“ James war sichtlich erleichtert, dass seine Haushälterin sich diskret zurückziehen wollte. Die seit zehn Jahren überfällige Unterhaltung, die sie gleich führen würden, ging niemanden etwas an.
    „Es ist einfach nicht fair“, wiederholte Lorna, nachdem sie sich aufs Sofa gesetzt hatte. „Weshalb durfte unser Baby nicht leben?“
    „Weil es nun einmal nicht leben konnte.“ James setzte sich neben sie und nahm ihre eiskalten Hände in seine. „Es hatte von Anfang an keine Chance.“
    „Ich weiß, es ist schon so viele Jahre her, und ich sollte es inzwischen überwunden haben …“ Mit einem so qualvollen Blick, dass es ihm fast das Herz brach, sah sie ihn an. „Es ist nur … als ich das kleine Baby heute gesehen habe …“
    „Ich weiß genau, was du meinst. Und ja, es ist nicht fair, denn wir hätten unser Kind so sehr geliebt.“ Seine Worte ließen den letzten Rest von Lornas Selbstbeherrschung zusammenbrechen. Sie fing so heftig an zu weinen, dass James befürchtete, sie würde wirklich niemals wieder damit aufhören können.
    Sie weinte nicht nur um den kleinen Jungen, der in der Klinik gestorben war, sondern auch um ihr eigenes Baby. Ihr gemeinsames Baby, das sie kein einziges Mal in den Arm hatten nehmen können.
    „Ich weiß noch nicht einmal, ob es ein Mädchen oder ein Junge war. Ich habe nicht gefragt.“ James hatte sie schon zu Beginn ihres Weinkrampfs in den Arm genommen und drückte sie nun noch ein wenig fester an sich.
    „Ein Mädchen“, sagte er. Nach zehn Jahren konnten sie endlich darüber sprechen. „Unser Baby war ein kleines Mädchen.“
    Es tat gut, gemeinsam zu weinen, auch wenn es unglaublich traurig war. Und es tat gut, sich im Arm zu halten und an das kleine Mädchen zu denken, das inzwischen zur Schule gehen würde. Das sie so unendlich geliebt hätten, wenn es überlebt hätte. Darüber zu reden, war eine Erleichterung, und James war froh, Lorna endlich sagen zu können, wie sehr auch er unter dem Verlust gelitten hatte und es noch immer tat.
    Auch

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