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Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition)

Titel: Von Rache getrieben - Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Vordano
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meinte:
„Das sehe ich völlig anders.“
Lyonel blickte zum Himmel und seufzte:
„Ich muss jetzt gehen. Bist du sicher, dass du nicht mit mir kommen möchtest? Ich verspreche auch, dir nichts anzutun.“
„Ich bleibe lieber hier“, antwortete Niklas, woraufhin der Vampir bedauernd seinen Kopf schüttelte. Er warf einen Blick auf die Waffe in Niklas zitternder Hand und begutachtete ein weiteres Mal die brennende Barriere. Lyonel überlegte kurz, ob er nicht doch versuchen sollte, diese zu überspringen, entschied sich jedoch dagegen. Er hatte in der Vergangenheit auf schmerzliche Weise lernen müssen, die Erfindungen von Vampirjägern nicht zu unterschätzen. Außerdem war innerhalb des Kreises nicht sonderlich viel Platz und er konnte deutlich sehen, dass Niklas nicht nur seine Verletzungen zu schaffen machten, sondern auch die Auswirkungen der Flammen.
„Du solltest aufpassen, dass du nicht selbst in das Feuer gerätst. Schließlich habe ich noch ein paar Fragen an dich“, knurrte er zum Abschied und wandte sich ab.
Der Vampir entferne sich so schnell, dass Niklas seinen Bewegungen nicht mehr folgen konnte. Der junge Mann atmete erleichtert auf und sackte vollends zu Boden. Er blieb mit angezogenen Beinen auf seiner rechten Seite liegen und bewegte sich erst wieder, als das Feuer um ihn herum erloschen war. Unter größter Kraftanstrengung erhob er sich und wankte die Straße weiter Richtung Stadt. Allerdings kam er nur einhundert Meter weit, dann musste er nach Luft ringend stehend bleiben. Seine Sicht begann zu verschwimmen und sein Magen rebellierte. Sich selbst zu verarzten, den Hang hinaufzuklettern, das Bilden des Feuerkreises sowie das Einatmen der freigesetzten, chemischen Mischung hatten seine letzen Kraftreserven aufgebraucht.
Niklas sank auf seine Knie und fragte sich, ob der Vampir ihm wirklich hatte helfen wollen. Hätte er ihm vertrauen sollen? Er selbst war bis heute noch nie einem Vampir begegnet, war nie mit auf der Jagd gewesen, aber von seinem Vater wusste er, dass nicht alle Vampire blutrünstige Monster waren. Im Gegensatz zu anderen Vampirjägern hatte sein Vater darauf geachtet, wen er jagte und zur Strecke brachte. Allerdings hatte er dennoch immer betont, dass er einem Vampir niemals hundertprozentig vertrauen würde, niemals eine Freundschaft mit einem Blutsauger eingehen würde. Dafür hatte sein Vater zu viele grauenhafte Morde gesehen, für die diese Wesen verantwortlich gewesen waren. Also würde Niklas auch keinem Vampir sein Vertrauen schenken.
Niklas schwankte und ihm wurde schwarz vor Augen. Er bemerkte nicht mehr, wie er vollends zu Boden stürzte und sein Bewusstsein verlor.
     

2. Gescheiterte Rettung
    Lyonel erreichte das Herrenhaus, in dem er nun schon seit fünfzig Jahren lebte, einige Minuten vor Sonnenaufgang. Als er das geräumige Wohnzimmer betrat, atmete Martin, sein Gutsverwalter, erleichtert auf.
„Darf ich mir die Bemerkung erlauben, dass ich es äußerst besorgniserregend finde, wenn du so kurz vor Sonnenaufgang noch durch die Wälder läufst?“
Der Vampir warf dem sechzigjährigen, grauhaarigen Mann einen kurzen Blick zu und ging an ihm vorbei. Erst als er die Küchentür durchschritt, murmelte er:
„Darfst du.“
Lyonel öffnete schwungvoll den Kühlschrank, griff nach einer Blutkonserve und riss diese mit seinen scharfen Eckzähnen auf. Mit zurückgelegtem Kopf saugte er gierig die Flüssigkeit aus der Konserve und drehte sich erst zu Martin, der in der Küchentür stand und ihn beobachtete, um, als diese bis zum letzten Tropfen Blut geleert war. Die Pupillen seiner bernsteinfarbenen Augen hatten sich um das Dreifache vergrößert, sodass seine Augen nun fast schwarz wirkten und gefährlich glitzerten.
 „Falls ich nicht von alleine wach werde, weck mich eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang.“
Martin nickte und trat zur Seite, als der Vampir an ihm vorbeistürmte, um sich in sein Schlafzimmer im Kellergeschoss zurückzuziehen. Er arbeitete nun schon dreißig Jahre für Lyonel und kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass dieser verärgert war. Irgendetwas war nicht so gelaufen, wie der vierhundert Jahre alte Vampir es sich vorgestellt hatte. Martin fuhr herum, als eine spöttische Stimme dicht hinter ihm erklang:
„Ist dein Herr und Meister etwa ungehalten?“
„Elvira!“ stieß der Verwalter entrüstet hervor. „Ich möchte nicht, dass Sie sich an mich heranschleichen.“
„Ich weiß“, antwortete die Vampirin ungerührt.
Sie musterte Martin

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