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Von Traeumen entfuehrt (eShort)

Von Traeumen entfuehrt (eShort)

Titel: Von Traeumen entfuehrt (eShort) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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ab, ihn auf seinen Schlachtzügen zu begleiten. Und dann, nachdem Vincent schon über ein Dutzend von ihnen plattgemacht hat, reagieren die Numa. Aber nicht so, wie wir erwartet hätten.
    Geneviève ruft am Nachmittag an und berichtet, dass bei ihr eingebrochen wurde, als sie gerade nicht zu Hause war. Jemand hat das Schloss geknackt und alles auf den Kopf gestellt. Aber das Kuriose ist, dass offensichtlich nichts fehlt. Trotzdem fahren JB und Vincent hin, um sich mal umzusehen.
    Doch Vincents größte Sorge gilt Kate. »Wenn das jetzt heißt, dass die Numa zum Gegenangriff übergehen, könnten sie es auf sie abgesehen haben. Seit Lucien mit Georgia zusammen war, wissen sie, dass Kate meine Freundin ist.«
    »Und warum sollten sie es auf dich abgesehen haben?«, frage ich. »Niemand weiß, dass du hinter all den Übergriffen steckst. Es gibt nie Zeugen.«
    »Ich bin der zweitgrößte Feind der Numa, direkt nach JB, dessen Partner nun mal unsterblich ist. Glaub mir: Kate ist ein viel zu leichtes Opfer. Kannst du sie bitte von der Schule abholen und bei ihr bleiben, bis ich zurück bin?«
    Da widerspreche ich ihm nicht. Will ich auch gar nicht. Wenn er mich schon darum bittet, schlage ich es sicher nicht aus, Zeit mit Kate zu verbringen. Mir kommt eine Idee, weshalb ich nicht direkt mit dem BMW von La Maison zur Schule düse, sondern erst noch bei meinem Atelier vorbeifahre, um dort ein bisschen umzuräumen.
    Ich muss meinen ganzen Charme spielen lassen, bis Kate zustimmt, für mich zu sitzen. Nachdem ich das Auto abgestellt habe, steigen wir auch schon bald die Stufen zu meinem Atelier hinauf, wo ich kaum eine Stunde zuvor sämtliche Bilder von Kate zusammengesammelt und in die antike Badewanne gestellt habe, um jegliches kompromittierendes Material hinter dem Duschvorhang zu verbergen. An die leeren Haken habe ich andere Gemälde von mir gehängt und lächle in mich hinein, als ich sehe, mit welcher Seligkeit Kate sich in diesem Raum voll gemalter Farbenpracht umschaut.
    Ich schließe hinter ihr die Tür und schalte die Punktstrahler ein. »Diese Landschaften sind nächsten Monat in einer Ausstellung zu sehen«, setze ich an, doch ein Krachen aus dem Nebenzimmer unterbricht mit. Ich schnappe mir ein Schwert aus dem Schirmständer neben der Tür und folge dem Geräusch.
    »Was suchst du denn hier?«, fahre ich den rotblonden Numa an, der neben meinem Schreibtisch hockt. Als er sich auf mich stürzt, bohre ich ihm die Klinge in den Brustkorb. Doch ich habe mich verschätzt, verfehle leider sein Herz. Bevor ich ein zweites Mal zustechen kann, entwischt er mir, läuft auf das geschlossene Fenster zu und springt mit einem Satz hindurch.
    Kate rennt zur zersplitterten Scheibe und schaut durch das Loch hinunter.
    »Ist er …?«, sage ich und bin so außer Atem, dass ich nicht weitersprechen kann.
    »Auf den Füßen gelandet und geflohen«, vervollständigt sie meinen Satz. »Er hat die Hände gegen seine Seite gepresst, als er weglief.«
    »Was wollte dieser Numa nur in meinem Atelier?«, frage ich eigentlich mich, aber spreche es laut aus. Dann sehe ich, dass er meinen Schreibtisch komplett durchwühlt hat. Bücher und Blätter liegen über den Boden verteilt. Kate hockt sich hin und findet einen Schlüsselbund zwischen den Scherben. Was immer es war, das die Numa bei Geneviève suchten, sie haben es nicht gefunden. Und mein Atelier war ihre nächste Anlaufstelle.
    Ich rufe Vincent an und erzähle ihm, was passiert ist. Als ich das Telefon an Kate weiterreiche und höre, wie er außer sich ist, begreife ich plötzlich: Ein gezielter Schlag von diesem Numa, und Kate wäre tot. Wenn er genug Zeit gehabt hätte, seine Waffe zu ziehen, wäre das Kates Ende gewesen. Ich hätte sie verlieren können. Für immer.
    Kaum legt sie auf, bin ich bei ihr, umfasse fest ihre Schultern. »Kate, alles in Ordnung? Bist du verletzt? Hast du dich irgendwo geschnitten?«, frage ich, und dann schließe ich sie in die Arme, drücke sie vor Erleichterung fest an mich.
    Wir stehen in den Scherben, Kate in meinen Armen, ihr Herz klopft schnell an meiner Brust. Und ausnahmsweise fühlt sich einmal alles richtig an. Hier gehöre ich hin. In die Arme dieses Mädchens. Ich will sie nicht loslassen, lockere aber die Umklammerung, und sie schieb sie ein wenig von mir weg. »Jules?«, sagt sie leise, eine Frage schwingt in ihrer Stimme mit. Hat sie meine Gedanken gelesen?
    Ich lasse die Arme hängen, aber bewege mich nicht vom Fleck. Uns trennen nur

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