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Voodoo in London

Voodoo in London

Titel: Voodoo in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurde von ihm weggeschleudert, und er war froh, als die Kühlerhaube seines Taxis in Sicht kam.
    Im nächsten Augenblick stoppte er, wie vor eine Wand gelaufen. Die Gestalt war aus dem Dunkel erschienen wie ein Gespenst. Mac schrie vor Schreck auf, denn er sah den Kerl genau vor sich, der die Puppe besaß. Weiß leuchtete das Gebiss des Mannes, sogar die Augen rollten, und die zischelnde Stimme schwang Mac entgegen.
    »Hi, Bruder, wo hast du denn den Toten?«
    Mac fuhr herum. »Im Keller!« schrie er. Gleichzeitig hob er den Arm und richtete die Mündung des schallgedämpften Revolvers auf den schlanken Farbigen.
    »Bruder, Moment.« Der Knabe hob beide Arme. »Du willst doch hier keinen Bockmist machen?«
    »Hau ab!«
    »Wirklich?« Der Mann dehnte das Wort, das einen spöttischen Unterton bekommen hatte. »Willst du eine Kugel?«
    »Aber Bruder, du schießt doch nicht auf mich. Was würde King Grenada dazu sagen?«
    »Das ist mir egal!«
    »Bruder ich…« Der andere sprach den Satz nicht zu Ende. Mit einem geschmeidigen Sprung versuchte er, nach rechts wegzutauchen, und das wäre ihm auch fast gelungen.
    Mac war jedoch auf der Hut. Er hatte diesen Typ schon kennen gelernt, wusste, wie gefährlich er war, deshalb drückte er ab. Der andere wurde erwischt. Die geschmeidige Bewegung erhielt einen Rückschlag und verwandelte sich in einen grotesk anmutenden Sprung. Flatternd kamen Mac die Bewegungen des anderen vor, als der Typ seine rechte Hand gegen die linke Schulter presste, wo ihn die Kugel getroffen hatte. Dann schluckte ihn die Dunkelheit. Mac kümmerte sich nicht mehr um ihn. Die Flucht war für ihn jetzt wichtiger.
    Die Wagenschlüssel fand er sehr schnell und schloss sofort die Fahrertür auf. Mit einem Sprung tauchte er in sein Automobil, warf die Waffe auf den Nebensitz und knallte die Tür zu.
    Jetzt ging es um Sekunden. Noch bevor er den Motor gestartet hatte, vernahm er die Warnschreie des anderen. Der Typ jaulte wie eine Sirene. Wenn das so weiterging, würde er die Bewohner alarmieren und eine Hetzjagd überstand Mac wohl kaum lebend, da war und dachte er realistisch.
    Trotz der Kälte ließ ihn der Motor nicht im Stich. Er lief wunderbar rund. Augenblicklich schlug Mac das Lenkrad nach links, schaltete die Scheinwerfer ein und nahm die Kurve und fuhr in die entgegengesetzte Richtung. Die Lichtlanzen erhellten die Nacht. Mac sah die Dunstwolken in ihnen tanzen und wallen und er sah noch etwas anderes. Den Angeschossenen.
    Plötzlich tauchte er vor der Kühlerhaube auf, glich mit seinem verzerrten Gesicht, den hochgerissenen Armen und der zerschossenen linken Schulter selbst einem unheimlichen Voodoo-Priester, und Mac konnte einfach nicht anders.
    Er gab Gas!
    Sein Volvo ruckte nach vorn, die Gestalt vor ihm verschwand, und er wusste nicht, ob er sie noch mit der wuchtigen Rammstange erwischt hatte. Jedenfalls war die Bahn frei.
    Der Mann drückte aufs Gas.
    Er durfte eigentlich so schnell nicht fahren, aber ihm war alles egal geworden. Über den mit Unrat und Schlaglöchern bedeckten Boden jagte er hinweg und interessierte sich nicht mehr dafür, was hinter ihm geschah und ob man die Verfolgung aufgenommen hatte. Die Pneus kreischten, als er sein Fahrzeug in enge Kurven zog und durch die schmalen Straßen in diesem fast menschenunwürdigen Viertel jagte.
    Mac wollte dem Grauen entfliehen.
    Das schaffte er auch. Vorläufig jedenfalls hatte er Ruhe. Nur war er gleichzeitig Realist. Es gab jetzt einen Zeugen, und King Grenada sowie seine Helfer würden alles daransetzen, um diesen Zeugen so rasch wie möglich zu beseitigen.
    Und das machte ihm Angst…
    ***
    Bill Conolly schaute mich an und fragte grinsend: »Weißt du, was die wärmsten Jacken sind, John?«
    »Nein.«
    »Die Cognjacken!«
    Uralt war dieser Witz, und Bill hatte mich damit reingelegt. Doch das bewies mir, wie wohl ich mich fühlte und auch entspannt war. Es lag schon lange zurück, dass ich einen Abend bei den Conollys genossen hatte, denn zu viel Aufregendes war in der letzten Zeit geschehen, aber eine kleine Pause am Freitagabend tat gut.
    »Nicht stark, der alte Spruch?« fragte Bill.
    »Sogar bärenstark. Wenigstens vor 20 Jahren. Jetzt brauchst du eine Bartwickel-Maschine.«
    »Du nimmst einem auch jede Freude.« Bill hob sein Glas, in dem der Cognac schwappte. »Na denn, Cheerio!«
    Auch ich trank. Das Essen lag hinter uns, und Sheila hatte sich mal wieder alle Mühe gegeben. Pikant angerichtete Forellenfilets als Vorspeise, eine

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