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Voodoo

Voodoo

Titel: Voodoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stone
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vertraute Gustavs Urteil – bis zu einem gewissen Punkt. Zu einer Entführung gehörten viele Zutaten: ein sicheres Versteck, die Planung, das Ausspionieren des Opfers, die Entführung selbst, die Flucht. Nur ein ruhiger, berechnender, methodisch und halbwegs rational denkender Kopf konnte all diese Zutaten so zusammenbringen, dass es funktionierte. Und skrupellos und kaltblütig musste man sein. Gustav Carver gehörte nicht zu den Leuten, die einen so intelligenten Menschen in ihrer Nähe duldeten. Die allermeisten Leibwächter waren hirnlose Gorillas mit sehr guten Reflexen und neun Leben. Und Eddie Faustin musste ganz genauso blöd gewesen sein, wie sein Arbeitgeber behauptete, wenn er eine Woche nach einer Schussverletzung schon wieder zur Arbeit erschienen war.
    Wenn Eddie an der Entführung beteiligt gewesen war, dann weil ihn jemand dazu überredet hatte. Die Menschenmenge war wahrscheinlich nur eine Ablenkung gewesen, dazu da, Eddie aus dem Weg zu schaffen und umzubringen, während sich die Entführer mit dem Kind davonmachten. Hatten sie sich unter den Mob gemischt, oder waren sie im Wagen vorgefahren, um sich den Jungen zu schnappen?
    Moment mal …
    »Wo lag Eddies Leichnam, und wo lag Mrs. Carver?«
    »Es gab keine Leiche«, sagte Allain.
    »Keine Leiche?«
    »Nur eine Blutlache neben dem Auto. Wir glauben, dass es sein Blut war.«
    »Blut sieht immer gleich aus. Das könnte von jedem stammen«, sagte Max.
    »Das stimmt.«
    »Fürs Erste werde ich auch Eddie als vermisst betrachten«, sagte Max. »Wie steht es mit Zeugen? Ihre Frau?«
    »Sie erinnert sich nur noch an die Menschenmenge, die den Wagen angegriffen hat, danach weiß sie nichts mehr.«
    »Wenn Eddie also noch am Leben ist, dann weiß er, wer Charlie entführt hat.«
    »Das ist ein ziemlich großes Wenn «, schaltete sich Gustav ein. »Eddie ist tot. Der Mob hat ihn umgebracht, da bin ich ganz sicher.«
    Vielleicht, dachte Max, aber mit einem Vielleicht löst man keinen Fall.
    »Wie heißt Eddies Bruder?«
    »Salazar«, sagte Allain und warf seinem Vater einen Blick zu.
    »Der Salazar, den Sie ins Gefängnis gebracht haben, als Sie Solomon Boukman verhafteten«, sagte Gustav wie aufs Stichwort.
    »Sie sind gut informiert«, sagte Max. »Ich nehme an, Sie wissen auch, dass die alle hierher abgeschoben wurden.«
    »Ja«, sagte Gustav. »Macht Ihnen das Sorgen?«
    »Nur, wenn die mich zuerst sehen«, sagte Max.
    Einen Augenblick lang herrschte Stille. Gustav lächelte Max an.
    »Wir haben jemanden abgestellt, um Sie herumzuführen und für Sie zu dolmetschen«, sagte Allain. »Sie haben sie schon kennengelernt: Chantale.«
    » Chantale? «, fragte Max.
    »Sie wird Ihnen als Assistentin zur Verfügung stehen.«
    Gustav grinste breit und zwinkerte Max zu.
    »Verstehe«, sagte Max. »Sie sieht mir nicht aus wie jemand, der auf der Straße zu Hause ist.«
    »Sie weiß sich durchzusetzen«, sagte Allain.
    »O ja!«, lachte Gustav.
    Max fragte sich, mit wem von den beiden sie geschlafen hatte. Wahrscheinlich mit Allain, der bis zu den Haarwurzeln rot angelaufen war. Max spürte eine idiotische Eifersucht aufkommen. Carvers Geld und sein Status waren ein Aphrodisiakum. Max versuchte sich Chantale und Allain zusammen vorzustellen, es gelang ihm nicht. Sie passten nicht zusammen. Er verjagte sie aus seinen Gedanken und versuchte, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, sie als Kollegin zu betrachten – als Partnerin, als lebensrettende Maßnahme, genau wie damals bei der Polizei. Ein unschlagbarer Liebestöter, funktionierte immer.
    Er aß noch einen Grillot , aber das Fleisch war kalt und steinhart geworden. Er hatte noch immer Hunger und aß ein paar Tomaten.
    »Mein Sohn hat bisher nicht sehr viel Glück gehabt mit seinen Assistenten«, sagte Gustav.
    »Vater!«, hob Allain an.
    »Meinst du nicht, du solltest Max erzählen, worauf er sich hier einlässt? Das wäre doch nur fair, oder etwa nicht?«, sagte Gustav.
    »Ich habe mich schon mit Clyde Beeson unterhalten, falls Sie das meinen«, sagte Max.
    »Ich dachte eher an den unglücklichen Mr. Medd«, bemerkte Gustav.
    Allain blickte unbehaglich drein. Er warf seinem Vater einen wütenden Blick zu.
    »Wann war der im Einsatz?«, fragte Max.
    »Im Januar dieses Jahres«, sagte Allain. »Darwen Medd. Zuvor hatte er einer Spezialeinheit angehört und gegen die Mitglieder eines südamerikanischen Drogenkartells ermittelt. Er ist nicht sehr weit gekommen, bevor er …«
    Allain ließ den Satz in der

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