Vor Agentinnen wird gewarnt
betrachteten, als wollten sie ihr beweisen, dass Sex doch besser war als eine Praline.
"Nein, Jamie, ich würde sagen, sie war schon längst irre, bevor diese Süßigkeit in ihr Leben trat."
"Schokoeis! Der Mann hat gesagt, dass sie Schokoeis haben!" Heidi packte Ki an der Hand. "Und er hat gesagt, dass er heiße Schokoladensoße darüber kippen kann. Ich habe ihn gefragt. Und sie haben auch Pfefferminzeis, weil das ein Weihnachtseis ist. Er hat gesagt, Pfefferminz ist auch in den Zuckerstangen!"
"Großartig! Viel zuviel Zucker vor dem Schlafengehen. Dann sind sie garantiert aufgedreht. Heute abend kannst du die zwei ins Bett bringen", entschied Syd.
Er war überzeugt, nichts falsch machen zu können. "Sehr gut. Dann siehst du gleich, wie man das macht. Von Zucker aufgedreht! Das sind alles nur Schlagworte. Was soll denn daran so schwierig sein? Man muss mit Kindern nur energisch umgehen. Wenn man ihnen zeigt, wer der Boss ist, gibt es keine Probleme."
"Natürlich nicht", versicherte sie.
Ki kam gar nicht auf die Idee, dass er sich wie ein Vater anhörte und nicht wie ein Mann, dem Heim, Herd und Familie ein Graus waren.
Wäre ihm das aufgefallen, wäre er vermutlich zur nächsten Grenze geflohen. Doch hätte er sich vorher Syds Lächeln angesehen und Heidis Bewunderung genossen und mit Jamie gelacht, hätte er wahrscheinlich nicht einmal versucht davonzulaufen.
10. KAPITEL
"Ki, Jamie macht wieder so komische Geräusche, und er sagt, dass unter meinem Bett ein Dinosaurier ist! Sag ihm, er soll aufhören!"
Bis zu diesem Abend hatte Ki nicht geahnt, dass ein erwachsener Mann vor Grauen erschauern konnte, wenn eine Kinderstimme seinen Namen rief. Doch seit der Rückkehr in die Hütte vor einer Stunde hatte er genau das ungefähr hundertmal gehört.
Syd war mit den Kindern nach oben gegangen und hatte ihr Bad überwacht, während Ki unten blieb und zwei Gläser Wein einschenkte. Leise summend hatte er heimlich die Abdeckung des Whirlpools entfernt und die Heizung eingeschaltet in Erwartung eines ganz besonderen Badevergnügens zusammen mit Syd.
Jetzt unterdrückte er einen Seufzer, als er sich von der Couch hochstemmte. Syd hatte es sich inzwischen neben ihm bequem gemacht und konnte sich ein schadenfrohes Grienen nicht verkneifen, als Heidis klagende Stimme zu ihnen herunter drang.
"Sag nichts", warnte er.
Sie sah ihn mit großen Augen an. "Wovon sprichst du, Ukiah?"
"Das weißt du sehr gut." Er warf ihr einen mordlüsternen Blick zu.
"Ki, ich habe kein Wort gesagt. Ich habe auch nichts gesagt, als du Heidi erlaubt hast, ihr Eis auf Plätzchen mit heißer Soße zu essen, nicht wahr?" Sie schenkte ihm ihr fröhlichstes Lächeln. "Und ich habe nichts gesägt, als du Jamie ein zweites Eis erlaubt hast."
"Und hinterher habe ich dich in diesen Süßigkeitenladen geführt, damit du diese verdammten Zuckerdinger kaufen konntest", schimpfte er und stürmte zur Treppe.
"Pralinen mit brauner Zuckercreme!" rief sie ihm nach.
Er informierte Jamie, dass er in eine Gewehrmündung starren würde, sollte er noch einmal komische Geräusche machen. Und dann sah er auf Heidis Drängen unter ihrem Bett nach, ob dort Ungeheuer waren.
Danach kam er wieder nach unten.
"In Ordnung, du hast gewonnen. Du hattest recht. Zucker verwandelt die beiden in Satansbraten. Bist du nun glücklich? Wir beten jetzt zehn Minuten lang, dass sie einschlafen. Danach gehen wir in den Whirlpool!" Seine Augen leuchteten auf, als er an das Spiel dachte, das mehr der Natur der Erwachsenen entsprach.
Syd griff nach ihrem Weinglas. "Was ist mit den Kindern?"
"Sie können tagsüber baden. Nach Einbruch der Dunkelheit ist der Zutritt nur für Erwachsene gestattet." Er hob die Hand, damit sie nichts sagte. "Heidi schreit nicht, und Jamie macht keine schnaufenden Geräusche. Ich habe dir gleich gesagt, dass sie sich beruhigen werden." Er beugte sich zu ihr herunter. "Du findest das alles komisch, nicht wahr?"
"Aber nein!"
"Wenn du lachst, zerstörst du die Stimmung, die ich hier verzweifelt aufbauen will. Ich spreche von einer groß angelegten Verführung. Du machst mich schon seit Tagen heiß, Lady. Ich möchte, dass wir beide etwas dagegen unternehmen."
Sie war höflich genug, nicht zu lachen, konnte ein Lächeln jedoch nicht unterdrücken. "Es ist aber lustig, Ki. Du glaubst ehrlich, dass du Jamie und Heidi unter Kontrolle hast, aber das stimmt nicht. Ich habe sehr schnell gelernt, dass ich nur eine halbe Minute nicht aufzupassen brauche, und
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