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Vor der Flagge des Vaterlands

Vor der Flagge des Vaterlands

Titel: Vor der Flagge des Vaterlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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wäre, mich an Bord des Tug zu verbergen oder in den Raum der »Ebba« zu schlüpfen, um dort bis zur Ankunft in einem Hafen versteckt zu bleiben!… Vielleicht hätt’ ich dann entweichen… die Welt von dieser Räuberhorde befreien können!
    Ja, ja, das ist der Gedanke, womit ich mein Hirn zermartre… fliehen… um jeden Preis aus diesem Schlupfwinkel entfliehen!… Eine Flucht ist aber nur durch den unterseeischen Tunnel möglich. Ist es nicht reine Thorheit, daran zu denken?… Ja, Thorheit… schon mehr Wahnsinn… und doch giebt es kein andres Mittel, aus Back-Cup zu entkommen.
    Während mich noch diese Gedanken beschäftigen, theilt sich das Wasser der Lagune etwa zwanzig Meter vom Hafendamme… der Schlepper taucht empor. Sofort wird sein Lukendeckel aufgeschlagen und der Maschinist Gibson betritt nebst einigen Leuten die Plattform. Andre laufen auf den Uferfelsen herbei, um eine Wurfleine aufzufangen. Diese wird erfaßt, eingeholt und der Apparat liegt nun wieder am gewohnten Platze.
    Diesmal segelt die Goelette also ohne die Hilfe des Schleppers, der nur ausgefahren ist, um Ker Karraje nebst Begleitern nach der »Ebba« zu befördern und diese durch die Wasserstraßen des Eilands zu lootsen.
    Das bestärkt mich in der Annahme, daß die Reise keinen andern Zweck hat, als einen amerikanischen Hafen anzulaufen, wo der Graf d’Artigas die zur Zusammensetzung des Sprengmittels nöthigen Stoffe erhalten und in einer Fabrik die Maschinentheile bestellen kann. An dem für die Rückfahrt bestimmten Tag wird der Tug dann wieder den Tunnel durchfahren, die Goelette in ihr Versteck bugsieren und Ker Karraje wird nach Back-Cup zurückkehren.
    Offenbar sind die Absichten des Schurken in Ausführung begriffen, und die Sache geht schneller, als ich vorausgesetzt hatte!
    Am 3. August . – Heute hat sich in und auf der Lagune ein merkwürdiges Ereigniß abgespielt, das sich nur selten wiederholen dürfte.
    Gegen drei Uhr nachmittags entsteht ein, etwa eine Minute lang anhaltendes Aufwirbeln des Wassers, das dann zwei bis drei Minuten aussetzt und hierauf in der Mitte der Lagune wieder beginnt.
    Von der fast unerklärlichen Erscheinung herangelockt, laufen eine Anzahl von den Seeräubern das Ufergelände hinunter. Sie sehen höchst verwundert aus und lassen auch, wie es mir scheint, wiederholt einen Schreckensruf vernehmen.
    Vom Tug rührt die auffällige Bewegung im Wasser nicht her, denn der liegt jetzt am Hafendamm vertäut. Die Annahme, daß ein andres Taucherschiff durch den Tunnel gelangt sein sollte, wäre doch gar zu unwahrscheinlich.
    Fast gleichzeitig ertönen Rufe auf dem gegenüberliegenden Ufer. Einige Männer wenden sich in mir unverständlicher Sprache an die ersteren, und nach dem Austausch einiger Worte laufen diese hastig nach der Seite von Bee-Hive zurück.
    Sollten sie etwa ein Seeungeheuer im Wasser der Lagune bemerkt haben und jetzt Waffen holen, um es anzugreifen, oder Fanggeräthe, um sich seiner zu bemächtigen?
    Ich habe richtig gerathen, denn einen Augenblick darauf seh’ ich sie, mit Gewehren für Sprenggeschosse und Harpunen mit langen Leinen bewaffnet, wieder nach dem Ufer hinablaufen.
    Wirklich, es ist ein Walthier – von der Art der bei den Bermudas so häufigen Kaschelots oder Potwale – das nach dem Passieren des Tunnels sich jetzt in der Tiefe der Lagune tummelt. Kann ich daraus, daß das Thier gedrängt worden sein dürfte, im Innern von Back-Cup Schutz zu suchen, wohl schließen, daß es von Walfängern verfolgt worden wäre?
    Einige Minuten verstreichen, ehe die Cetacee wieder zur Oberfläche der Lagune herauskommt. Man sieht ihre ungeheure grünlich glänzende Masse sich bewegen, als ob das Thier gegen einen furchtbaren Feind kämpfte. Bei seinem Wiedererscheinen steigen zwei Wasserstrahlen geräuschvoll aus seinen Spritzlöchern empor.
    »Ist das Thier in den Tunnel eingedrungen, um der Verfolgung durch Walfänger zu entgehen, sag’ ich mir da, so muß sich ein Fahrzeug in der Nähe von Back-Cup befinden. Vielleicht liegt ein solches nur wenige Kabellängen vom Ufer entfernt. Seine Boote müssen durch die westlichen Wasserstraßen bis zum Fuße des Eilands vorgedrungen sein, und ich… ich kann mich ihnen nicht mittheilen!«
    Doch wenn das anginge, wär’ es mir möglich, durch die Felsenwand von Back-Cup zu ihnen zu gelangen?…
    Ueber die Ursache des Erscheinens jenes Potwals erhalte ich übrigens sehr bald Aufschluß.
    Es handelt sich nicht um Fischer, die ihm hitzig

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