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Vor der Flagge des Vaterlands

Vor der Flagge des Vaterlands

Titel: Vor der Flagge des Vaterlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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    noch in Erfahrung gebracht habe, wird kein Mensch hören,
    wenn es mir nicht gelingt, von Back-Cup zu fliehen.
    Ja, diese Schurken waren im Besitz beträchtlicher Schätze,
    als sie den westlichen Gegenden des Großen Ozeans den
    Rücken kehrten. Nach Zerstörung ihres Schiffes zerstreuten
    sie sich auf verschiedenen Wegen, mit der Verabredung, auf
    dem amerikanischen Festland wieder zusammenzutreffen.
    Damals schlug Ingenieur Serkö, der selbst in seinem
    Fach sehr tüchtig, außerdem ein geschickter Mechaniker
    war und besonders den Bau von Unterseefahrzeugen einge-
    hend studiert hatte, Ker Karraje vor, einen solchen Apparat
    herzustellen, um die früheren Raubzüge unter sichereren
    Bedingungen und mit größerem Erfolg wieder aufzuneh-
    men.
    Ker Karraje begriff das Vorteilhafte der Idee seines Ge-
    nossen, und da es an Geld nicht fehlte, konnte sofort ans
    Werk gegangen werden.
    Während dann der vorgebliche Graf d’Artigas die Goé-
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    lette ›Ebba‹ in den Werften von Göteborg in Schweden
    bauen ließ, übergab er dem Schiffsbaumeister Cramps in
    Philadelphia die Pläne zu einem Unterseeschiff, was hier
    keinerlei Verdacht erregte, und das, wie man sehen wird,
    bald mit Mann und Maus verschwinden sollte.
    Der Apparat wurde nach den Modellen von Ingenieur
    Serkö und unter dessen besonderer Aufsicht gebaut, wo-
    bei die neuesten Fortschritte der nautischen Wissenschaf-
    ten praktische Anwendung fanden. Insbesondere wurden
    auch neuartige galvanische Batterien hergestellt, die durch
    die nötigen Zwischenglieder auf die Schraubenwelle wirk-
    ten und dem Fahrzeug eine ungeheure Antriebskraft verlei-
    hen mußten.
    Es versteht sich, daß niemand erraten konnte, daß Graf
    d’Artigas jener Ker Karraje, der frühere Pirat aus dem Stil-
    len Ozean, noch daß Ingenieur Serkö einer der entschlos-
    sensten seiner Spießgesellen war. Man sah in jenem nur ei-
    nen Fremden von hoher Abkunft und großem Vermögen,
    der seit einem Jahr mit seiner Goélette ›Ebba‹ die Häfen der
    Vereinigten Staaten besuchte. Die Goélette war übrigens
    längere Zeit vor Vollendung des Tugs in See gegangen.
    Diese Arbeit beanspruchte nämlich nicht weniger als
    18 Monate. Als sie fertig war, erregte das Fahrzeug die Be-
    wunderung all derer, die sich für unterseeische Schiffahrts-
    versuche interessierten. Durch die äußere Form, die innere
    Einrichtung, das System der Lüftung, durch seine Bewohn-
    barkeit, Stabilität, sein rasches Untertauchen, seine hervor-
    ragende Manövrierfähigkeit, außerordentliche Schnellig-
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    keit und durch die Leistungsstärke der Batterien, denen es
    seine mechanische Kraft entnahm, übertraf das Fahrzeug
    bei weitem die Nachfolger der ›Goubet‹, ›Gymnote‹, ›Zédé‹
    und anderer Versuchsschiffe, die zur Zeit auch schon sehr
    vervollkommnet waren.
    Darüber konnte man ein Urteil gewinnen, als nach meh-
    reren erfolgreichen Versuchen 4 Seemeilen von Charleston
    eine öffentliche Probefahrt auf hohem Meer in Gegenwart
    zahlreicher Kriegs-, Handels- und Vergnügungsschiffe –
    amerikanischer und fremder, die zu diesem Zweck zusam-
    mengeströmt waren – unternommen wurde.
    Natürlich befand sich auch die ›Ebba‹ unter diesen Schif-
    fen und darauf befanden sich Graf d’Artigas, Ingenieur
    Serkö, Kapitän Spade und ferner ein halbes Dutzend Leute
    als spätere Besatzung des Unterseefahrzeugs, das vom Ma-
    schinisten Gibson, einem kühnen und geschickten Englän-
    der, geführt wurde.
    Das Programm dieser entscheidenden Probefahrt um-
    faßte verschiedene Manöver auf der Meeresoberfläche; dar-
    auf sollte das Fahrzeug untersinken und erst nach mehre-
    ren Stunden wieder auftauchen, und zwar nachdem es eine
    Bake erreicht hatte, die mehrere Seemeilen weit draußen
    ausgelegt war.
    Zur vereinbarten Stunde manövrierte dann das Schiff,
    nach Schließung der oberen Luke, zuerst oben auf dem
    Meer, und seine Schnelligkeit, wie seine kurzen Wendungen
    erregten bei den Zuschauern gerechte Bewunderung.
    — 186 —
    Auf ein von der ›Ebba‹ aus gegebenes Zeichen versank
    dann der Apparat langsam und verschwand allen Blicken.
    Einige Schiffe steuerten nun nach dem Zielpunkt, der
    für das Wiedererscheinen bestimmt worden war.
    3 Stunden waren vergangen, und das Schiff war noch
    nicht wieder zur Meeresoberfläche aufgestiegen.
    Niemand konnte freilich wissen, daß das Unterseefahr-
    zeug im Einvernehmen mit Graf d’Artigas und Ingenieur
    Serkö, zum geheimen

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