Vor der Flagge des Vaterlands
Schlepper der Goélette bestimmt,
erst mehrere Seemeilen weiter draußen wieder auftauchen
sollte. Mit Ausnahme der in das Geheimnis eingeweihten
Personen glaubte aber jedermann, daß es infolge eines sei-
nem Rumpf oder seiner Maschine zugestoßenen Unfalls
wirklich untergegangen sei. An Bord der ›Ebba‹ heuchelte
man eine schmerzliche Bestürzung, die an Bord der ande-
ren Schiffe wirklich herrschte. Es wurden deshalb Sondie-
rungen vorgenommen, längs des vermutlichen Wegs des
Fahrzeugs Taucher hinuntergeschickt . . . vergebens; es er-
schien nur zu gewiß, daß der Apparat in den Tiefen des At-
lantischen Ozeans zugrundegegangen war.
2 Tage darauf segelte Graf d’Artigas wieder ab, und 24
Stunden später traf er mit dem Tug an der dafür vereinbar-
ten Stelle zusammen.
So kam Ker Karraje in den Besitz eines vortrefflichen
Hilfsmittels für den doppelten Zweck, die Goélette im Not-
fall zu schleppen und andere Schiffe anzugreifen. Mit die-
sem furchtbaren Zerstörungswerkzeug, dessen Existenz
niemand ahnte, konnte Graf d’Artigas seine alten Seeraub-
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züge mit besserem Erfolg und sicherer vor Entdeckung wie-
der aufnehmen.
Diese Details hab’ ich von Ingenieur Serkö erfahren, der
ebenso stolz auf sein Werk, wie offenbar sicher ist, daß der
Gefangene von Back-Cup nie imstande sein wird, das Ge-
heimnis zu verraten. Man begreift leicht, über welch große
Offensivkraft Ker Karraje jetzt verfügte. In nächtlichem
Dunkel stürzte sich der Tug auf die Schiffe, die in der An-
wesenheit der Vergnügungsyacht ›Ebba‹ nichts Arges sehen
konnten. Wenn er ihnen mit dem Rammsporn ein Leck bei-
gebracht hatte, legte sich die Goélette neben sie, ihre Leute
metztelten die Mannschaft nieder und plünderten die La-
dung. So kam es, daß recht viele Schiffe in den Seeberichten
nur noch unter der Rubrik ›Verschollen‹ aufgeführt wur-
den.Nach der widerlichen Komödie in der Bucht von Charles-
ton brandschatzte Ker Karraje nun 1 Jahr lang die Schiffe in
den amerikanischen Gewässern des Atlantischen Ozeans.
Die zusammengeraubten Schätze häuften sich zusehends.
Waren, die er nicht selbst verwenden konnte, veräußerte er
an entlegenen Plätzen und verwandelte die Erträge des See-
raubs in Gold und Silber. Noch immer fehlte es ihm aber an
einem sicheren und unbekannten Platz, wo die Piraten ihre
Schätze bis zur Zeit der Teilung unterbringen konnten.
Da kam ihm der Zufall zu Hilfe. Bei einer gelegentlichen
Untersuchung des Meeres unterhalb der Oberfläche in der
Nähe der Bermudas entdeckten der Ingenieur Serkö und
der Maschinist Gibson am Fuß des Eilands den Tunnel, der
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in das Innere von Back-Cup führte. Einen passenderen und
gegen alle Nachforschungen besser gesicherten Zufluchts-
ort hätte Ker Karraje gar nicht finden können. Damit wurde
eines der Eilande des bermudischen Archipels, wo schon
früher Seeräuber gehaust hatten, zum Schlupfwinkel einer
noch weit gefährlicheren Bande.
Nach der ›Inbesitznahme‹ von Back-Cup traf man hier
die schon beschriebenen Einrichtungen für den Aufenthalt
von Graf d’Artigas und seinen Komplizen. Ingenieur Serkö
baute eine elektrische Kraftstation, ohne dabei auf Maschi-
nen zurückzugreifen, deren Herstellung auswärts hätte Ver-
dacht erregen können; er bediente sich vielmehr nur leicht
zu montierender Batterien, die nur die Verwendung von
Metallplatten und gewisser Chemikalien verlangten, die
sich die ›Ebba‹ bei ihren Aufenthalten in Häfen der Verei-
nigten Staaten verschaffte.
Nach dem Vorhergehenden ist leicht zu erraten, was sich
in der Nacht vom 19. zum 20. zugetragen hatte. Wenn der
Dreimaster, der bei der Windstille seinen Platz nicht verlas-
sen konnte, bei Tagesanbruch nicht mehr zu sehen war, so
lag das daran, daß er von dem Tug gerammt, von der Goé-
lette angegriffen, dann geplündert worden und mit seiner
Besatzung schließlich untergegangen war. Und ein Teil sei-
ner Ladung befand sich auch auf der ›Ebba‹, als jener in
der unergründlichen Tiefe des Atlantischen Ozeans ver-
schwand.
Oh, in welche Hände bin ich gefallen! . . . Wie wird dieses
traurige Abenteuer enden! Werd’ ich jemals dem Kerker auf
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Back-Cup entfliehen, den falschen Graf d’Artigas anzeigen
und die Meere von der Räuberhorde Ker Karrajes befreien
können?
Und so furchtbar er schon ist, wird das nicht noch mehr
der Fall sein, wenn Ker Karraje in den
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