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Vor Katzen wird gewarnt

Vor Katzen wird gewarnt

Titel: Vor Katzen wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Gesöff geschüttet? Ich werde auf einem Auge blind.« Sie
schüttelte erneut heftig den Kopf, bis die Haarsträhne wieder dorthin fiel,
wohin sie gehörte. »Schon besser! Ich traue ihm nicht-.« Sie leerte ihr Glas
mit einem noch gekonnteren Schluck und knallte es auf
die Theke. »He, Barney! Laß deine pornographischen Abflußrohrträume ,
und bring uns noch was zu trinken.«
    »Setzen Sie ihm immer so zu?«
fragte ich.
    »Er liebt das«, sagte sie
selbstzufrieden. »Er ist der Typ des Masochisten, der vor einer Wagenladung
voller Bullen anfängt, Amok zu laufen, und dann in Tränen ausbricht, wenn er
merkt, daß einer der Polypen seinen Gummiknüppel vergessen hat.«
    Das nervöse Geprickel breitete sich über meine gesamte Kopfhaut aus, und ich spürte, wie meine Ohren
zu brennen begannen. Es gelang mir, rechtzeitig mein Glas leerzutrinken, bevor
der Barkeeper neue Drinks vor uns hinstellte.
    »Gegen eine Nutte habe ich
nichts einzuwenden«, sagte er schwerfällig. »Aber eine Nutte, der die ganze
Zeit der Mund überläuft — das ist wieder was anderes.«
    »Hör auf zu sabbern, wenn du
mit mir redest«, sagte sie mit scharfer Stimme. »Wisch dir den Speichel vom
Kinn. Heb deinen runtergefallenen Bauch auf. Und watschele ans andere Ende der
Theke zurück. Wenn wir ein Frankenstein-Ungeheuer sehen wollen, gehen wir ins
Kino.«
    »Jetzt reicht’s aber«, knurrte
er. »Raus!«
    »Du kannst mich!« zischte sie.
    »Glaub mir«, er grinste und
zeigte dabei zwei abgebrochene Zähne, »dich aus dieser Bar zu schmeißen, wird
mir ein reines Vergnügen sein, Freda.«
    »Rick«, sagte sie voller
Selbstvertrauen, »verpassen Sie ihm eine.«
    »Es bringt Unglück, wenn man
einen Barkeeper schlägt«, sagte ich. »Man weiß nie, was die Kerle unter der
Theke versteckt haben — unter Umständen ein Gewehr mit abgesägtem Lauf.«
    »Feigling!« Sie nahm ihr frisch
eingegossenes Glas und schleuderte beiläufig den Inhalt ins Gesicht des
Barkeepers. »Vielleicht kühlt dich das ein bißchen ab, Barney.«
    Er taumelte zurück, seine Hände
fuhren an seine Augen, und ein Strom nicht wiederzugebender Flüche entquoll mit
zunehmender Lautstärke seinem Mund. Ich ließ eine Fünfdollarnote auf die Theke
fallen, packte, während ich vom Hocker glitt, das Handgelenk des Mädchens und
zerrte sie ebenfalls herab. Sie sträubte sich während des ganzen Wegs zur Tür
und hörte erst auf, als wir schließlich draußen auf dem Gehsteig standen.
    »Er hätte nicht das geringste
getan«, keuchte sie. »Im Grund seines Herzens weiß Barney ganz genau, daß
alles, was ich über ihn gesagt habe, stimmt.«
    »Womit er allen erdenklichen
Grund hätte, Ihnen mit dem abgesägten Gewehr eine Kugel in den Kopf zu
schießen«, knurrte ich. »Wo finde ich Clive Jordan?«
    »Zum Teufel mit Ihnen, Sie
Feigling!« sagte sie verächtlich. »Suchen Sie sich Ihre Schwulen selber. Ich
bin beschäftigt.«
    Ich packte erneut ihr
Handgelenk, zerrte sie zum Wagen und stopfte sie auf den Mitfahrersitz. Als wir
zehn Meter vom Randstein weg waren, streckte sie plötzlich ein Bein aus und
trat auf das Bremspedal. Das Lenkrad grub sich in meinen Magen, und meine Stirn
schlug heftig und schmerzvoll gegen die Windschutzscheibe. Hinter uns ertönte
das wütende Quietschen von Bremsen, gefolgt von noch wütenderem Gehupe .
    »Sie fahren in der falschen
Richtung«, sagte sie ruhig. »Kehren Sie um.«
    Mit aufsteigendem Mitgefühl für
Barney — den Barkeeper — lenkte ich den Wagen in die erste freie Parklücke am
Straßenrand. Dann zündete ich mir sehr vorsichtig eine Zigarette an, bevor ich
das Mädchen ansah. Sie saß da, die Arme übereinandergeschlagen, blickte
geradeaus durch die Windschutzscheibe und pfiff leise vor sich hin.
    »Wie wär’s, wenn Sie mir seine
Adresse gäben, so daß ich ihn selber aufsuchen kann?« fragte ich in sachlichem
Ton. »Auf diese Weise können Sie in die Bar zurückgehen und das Beste aus
Freistilrunden mit Ihrem alten Freund Barney herausholen.«
    »Ich habe beschlossen, bei
Ihnen zu bleiben«, sagte sie, den Blick nach wie vor geradeaus gerichtet. »Ich
habe heute abend überhaupt erst angefangen zu trinken, und Sie haben Geld. Wenn
ich bloß daran denke, wie Sie damit herumgeschmissen haben, als wir die Bar
verließen. — Einer von Clives Freunden mußte für einen Monat in den Osten
gehen, deshalb hat er ihm seine Wohnung geliehen. Sie liegt in einem der neuen
Hochbauten am Wilshire Boulevard. Ich sage Ihnen dann
Bescheid, wenn

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