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Vor Katzen wird gewarnt

Vor Katzen wird gewarnt

Titel: Vor Katzen wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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fettig
gewesen und vermutlich mit Jordans Fingerabdrücken übersät, so daß die
Wahrscheinlichkeit, einen klaren Abdruck von mir zu bekommen, gleich Null war.
    »Okay«, sagte ich zu Freda.
»Aber einen Kater können Sie nicht >Kitty< nennen. Also suchen Sie ihm
einen Namen.«
    »Leonard«, antwortete sie
prompt. »Nach seinem Vater.«
    Wir trafen auf dem Weg aus dem
Hochhaus niemanden, was schon viel wert war. Ich hatte das unangenehme Gefühl,
daß die übergewichtige und aufgetakelte Frau, die wir am Aufzug getroffen
hatten, sich nur zu gut an uns erinnern würde, wenn sie danach gefragt werden
sollte. Während der Fahrt zurück zu meinem kleinen Statussymbol-Heim in Beverly
Hills streichelte Freda das Kätzchen auf ihrem Schoß und führte mit ihm eine
Art schnurrender Konversation, während sie mich völlig ignorierte. Fünf Minuten
nach unserem Eintritt ins Haus war alles organisiert. Leonard trank Milch von
einer Untertasse, und Freda und ich saßen auf der Couch, tranken einen Martini
respektive einen Bourbon auf Eis.
    »Was haben Sie im einzelnen für
Schlafmöglichkeiten?« fragte Freda beiläufig.
    »Im hinteren Teil des Hauses«,
sagte ich, »gibt es ein Schlafzimmer und ein Bad; und wenn man morgens genügend
Energie aufbringt, kann man geradewegs zum Swimming-pool hinausgehen. Warum?«
    »Ich möchte mich nur gern
auskennen.« Der bewußte geübte Schluck brachte die Hälfte des Glasinhalts zum
Verschwinden. »Ich meine, ich habe vor, hier eine Weile zu bleiben, deshalb
habe ich alles gern geregelt. Es gibt zwei Dinge, die Sie wissen müssen, Rick,
bevor wir uns hier arrangieren. Ich habe nichts dagegen, mit Ihnen zu schlafen,
aber ich weigere mich, morgens das Frühstück zu richten.«
    »Ich weiß, daß Sie irgendwie
verrückt sind«, sagte ich vorsichtig. »Aber weshalb sind Sie auf eine solche
impulsive Art verrückt?«
    »Ich weiß nicht, wo ich sonst
hingehen soll.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß
Sie bisher in der Bongo Bar gewohnt und Ihre Zeit damit verbracht haben,
den Barkeeper zu beleidigen?«
    »Bis zu diesem Nachmittag war
ich eine gut ausgehaltene Geliebte, aber dann bekamen wir Streit, und ich bin
ihm davongelaufen.« Sie trank ihr Glas leer und reichte es mir. »Bitte noch
mal.«
    Ich ging zur Bar und widmete
mich dem Martini. »Was hätten Sie getan, wenn ich nicht in der Bar aufgetaucht
wäre?«
    »Ich weiß nicht«. Sie zuckte
die Schultern. »Wenn es wirklich verzweiflungsvoll geworden wäre, hätte ich
irgendeine Abmachung mit Barney getroffen. Deshalb wurde er ja so wütend. Er
dachte schon, er hätte es bei mir geschafft. Dann kamen Sie daher und haben ihm
alles verpfuscht.«
    »Wer war der Mann, dem Sie heute nachmittag davongelaufen sind?«
    »Der ist nicht wichtig.«
    »Na, wenn Sie sich einbilden,
Sie könnten hier bei mir einziehen — einfach so«, knurrte ich, »dann haben Sie
nicht alle Tassen im Schrank.«
    Die graugrünen Augen funkelten,
als sie aufstand. Ihre Finger lösten den breiten Gürtel und ließen ihn auf die
Couch fallen. Dann zog sie den weißen Pullover über den Kopf und warf ihn neben
den Gürtel. Gleich darauf zog sie den Reißverschluß des grünen Rocks auf, ließ diesen auf den Boden fallen und trat heraus. Damit
blieben nur noch ein weißer Büstenhalter und ein winziges weißes Höschen, das
den arroganten Schwung ihrer Hüften betonte.
    »Überlegen Sie mal«, sagte sie
mit heiserer Stimme, »was Ihnen entgehen würde.«
    Ich schaffte es, meinem
zusammengepreßten Hals ein paar Worte zu entringen. »Es ist eine große
Versuchung«, gab ich zu. »Aber die Antwort ist trotzdem nein.«
    Sie hob ihren Rock auf, stieg
hinein und zog ihn über die Hüften herauf. Der weiße Pullover wurde wieder über
ihren Kopf gezogen und der Gürtel um ihre Taille geschnallt. Dann strich sie
sich mit beiden Händen das schwarze Haar aus den Augen und ließ es in
wirbelnden Kaskaden über die Schultern fallen.
    »Darf ich mal telefonieren?«
fragte sie mit liebenswürdiger Stimme.
    »Nur zu!« sagte ich.
    »Danke.« Ihr Lächeln hätte einer
Klapperschlange eine Gänsehaut über den Rücken gejagt. »Selbst wenn Charlie
mich nicht zurücknimmt, wird er sicher gern bereit sein, mir einen Rat zu
erteilen. Wenn ich ihm zum Beispiel erzähle, wie Sie darauf bestanden haben,
daß ich Sie zu Clive Jordans Wohnung bringe, wie wir ihn dort tot auf dem Boden
liegen sahen und wie Sie nicht zugelassen haben, daß ich die Polizei rufe. Dann
besteht da außerdem das Problem des

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