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Vor Katzen wird gewarnt

Vor Katzen wird gewarnt

Titel: Vor Katzen wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wir dort sind.«
    »Bitte, tun Sie das«, sagte ich
inbrünstig. »Ich meine, Sie werden nicht einfach auf die Bremse treten, oder?«
    »Armer Ricki-Ticki !
Hat er sein Birnchen angeschlagen, ja?« Sie wandte langsam den Kopf, sah mich
an und gähnte dann laut. »Beim nächstenmal reiße ich
mir den Rock vom Leib, springe aus dem Wagen und schreie, ich sei vergewaltigt
worden.«
    »Wer wird Ihnen das, nach einem
einzigen Blick auf Sie, glauben?« Ich lachte rauh .
    Die graugrünen Augen
glitzerten. »Wie kommen Sie auf den Gedanken, ich könnte unter diesem Rock noch
was tragen?«
    Wir preschten vom Straßenrand
weg, als sei er eine Raketenabschußbasis , und hinter
uns quietschten erneut wütend Bremsen, während wir uns rücksichtslos in den
Verkehrsstrom hineinbohrten. Hoffentlich war es nicht wieder derselbe Mann, der
im Wagen saß. Eine gute Viertelstunde später hielt ich mit dem deutlichen
Gefühl einer vollbrachten Leistung vor dem neuen Apartmenthochbau. Abgesehen
davon, daß sie die Richtung angegeben hatte, hatte Freda ruhig im Wagen
gesessen und während der Fahrt vor sich hin gepfiffen. Es hatte vor dem roten
Licht einer Ampel eine unangenehme Wartepause gegeben, die zwei Stunden zu
dauern schien, aber Freda hatte noch nicht einmal Anstalten getroffen, den Reißverschluß ihres Rocks aufzuziehen.
    Sie ging voran in die
Eingangshalle und auf den Aufzug zu. Die Tür glitt nach ein paar Sekunden auf,
und eine dicke, vulgär aufgeputzte Frau trat heraus. Ein Blick auf Freda, und
sie schauderte sichtbar. Ich sah, wie die graugrünen Augen mit plötzlichem
Glitzern reagierten, und schauderte meinerseits vor Mitleid mit dem
ahnungslosen Übergewicht. Aber es war zu spät.
    »Entschuldigen Sie«, sagte
Freda mit ihrem aufgesetzten Finishing -School-Akzent,
»aber wohnt Barney Glutinous im neunten oder im
zehnten Stock?«
    »Bitte?« Die dickbemalten
Brauen hoben sich um einen halben Zentimeter. »Mr. Wer?«
    » Glutinous .«
Freda blinzelte ihr verständnisinnig zu. »Sie wissen schon, Honey. Er ist der Mann für Abtreibungen.«
    Das Gesicht der Frau erstarrte,
und ungefähr vier Lagen Make-up begannen, Risse zu zeigen. »Leider habe ich
nicht die geringste Ahnung, wovon Sie reden«, sagte sie eisig.
    »Nein?« Freda starrte ungefähr
fünf Sekunden lang auf die dicke Taille und blinzelte dann erneut
verständnisinnig. »Jetzt verstehe ich, meine Liebe. Sie haben beschlossen, es
doch zu kriegen?«
    Ich stolperte in den Aufzug und
preßte mich in eine Ecke, während Freda auf den Knopf für den neunten Stock
drückte. Die Tür glitt zu und verbarg die glasigen Augen der dicken Frau und
ihr entsetztes Gesicht. Freda pfiff lautlos vor sich hin, den befriedigten
Ausdruck einer Katze im Gesicht, die ihren Rahm geschleckt hat. Als der Aufzug
im neunten Stock hielt, ging sie mir auf dem mit dicken Teppichen ausgelegten
Korridor voran. Als ich sie eingeholt hatte, hielt sie eben ihren Zeigefinger
ungefähr zwei Zentimeter vom Klingelknopf entfernt in der Luft.
    »Werden wir vielleicht
erwartet?« fragte sie.
    »Warum? — Ist dieser Jordan
hellseherisch veranlagt?« fragte ich zurück.
    »Vielleicht gibt er eine
Party?« Sie drückte mit der Fingerspitze gegen die Tür, und sie ging weit auf.
»Wollen Sie die Kleidung mit mir tauschen?« Ihre Augen waren groß und
unschuldig, während sie mich fragend anblickte. »Ich meine, wenn Clive eine
Party gibt, werden Sie sich sonst sehr einsam und deplaciert fühlen.«
    »Drücken Sie auf diesen
Klingelknopf«, fauchte ich. »Schließlich soll ihn ja nicht vor Überraschung der
Schlag treffen. Oder?«
    »Tun Sie’s selber«, sagte sie
und trat ohne weiteres in das Apartment. Ich folgte ihr. Was, zum Teufel,
sollte ich sonst tun? Freda blieb abrupt mitten im Wohnzimmer stehen, so
abrupt, daß ich beinahe in sie hineingerannt wäre.
    »Sie könnten auch Blinkzeichen
geben«, brummte ich.
    »Rick?« Ihre Stimme klang dünn.
»Ich hab’ einen sitzen, nicht?«
    »Dem Anschein nach hätte ich es
ohne weiteres angenommen«, gab ich zu. »Aber bei einem so einmaligen Exemplar
wie Ihnen weiß man so was nicht genau.«
    »Ich muß betrunken sein«, sagte
sie in gepreßtem Flüsterton. »Oder vielleicht ist es
bloß so was wie ein psychodelischer Katzenjammer! Ich meine, Sie sehen doch
nicht, was ich da sehe — oder?«
    »Wo?« fragte ich nervös.
    »Dort hinter der Couch.« Ihre
Stimme schnellte um eine Oktave in die Höhe. »Auf dem Boden!«
    Die Couch war ein

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