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Vor Vampiren wird gewarnt

Vor Vampiren wird gewarnt

Titel: Vor Vampiren wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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heran. Claudes Ego ist groß wie eine Scheune, und Terry ist so ... Man weiß nie genau, wie er mit so etwas klarkommt.«
    »Terry ist ein erwachsener Mann«, erinnerte ich Sam. Aber ich versuchte natürlich nur, mich selbst zu beruhigen. »Das sind sie beide.«
    »Claude ist nicht im Geringsten ein Mann«, sagte Sam. »Auch wenn er männlich ist.«
    Es war eine große Erleichterung, als Terry nach einer Stunde zurückkam und völlig normal wirkte, weder aufgebracht noch wütend oder sonst etwas.
    Ich hatte immer versucht, Terrys Gedanken nicht zu lesen, weil sie ziemlich furchterregend sein konnten. Terry kam gut zurecht, solange er sich nur auf eine Sache gleichzeitig konzentrierte. Er dachte viel an seine Hunde. Einen der Welpen aus dem letzten Wurf seiner Hündin hatte er selbst behalten, und den trainierte er jetzt. (Sollte es übrigens je gelingen, einem Hund das Lesen beizubringen, dann wäre Terry der Mann, der das geschafft hätte.)
    Nachdem er einen losen Türknauf in Sams Büro wieder angeschraubt hatte, saß Terry an einem meiner Tische und bestellte einen Salat und einen süßen Eistee. Erst als ich alles auf meinen Block geschrieben hatte, reichte Terry mir schweigend noch eine Rechnung. Er hatte ein neues Teil für den Heißwasserboiler kaufen müssen. »Jetzt ist er wieder in Ordnung«, sagte er. »Und dein Cousin hat seine heiße Dusche gekriegt.«
    »Danke, Terry«, erwiderte ich. »Ich werde dir auch noch etwas für deinen Zeit- und Arbeitsaufwand geben.«
    »Kein Problem«, sagte Terry. »Darum hat sich dein Cousin schon gekümmert.« Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder seiner Zeitschrift zu. Er hatte sich eine Ausgabe von >Jagen und Angeln in Louisiana< gekauft, in der er las, während er auf sein Essen wartete.
    Ich schrieb Terry einen Scheck für das Reparaturteil aus und gab ihn ihm, als ich ihm sein Essen brachte. Er nickte nur und steckte ihn in die Hosentasche. Da Terry wegen seiner verschiedenen Jobs nicht immer Zeit hatte einzuspringen, hatte Sam noch eine andere Vertretung angestellt, damit er regelmäßig einige Abende frei hatte. Die neue Barkeeperin, die seit zwei Wochen für ihn arbeitete, war wirklich hübsch, aber in jeder Hinsicht etwas überdimensioniert. Kennedy Keyes war 1,75 Meter groß, mindestens, auf jeden Fall größer als Sam, und auf eine Art gut aussehend, die an traditionelle Schönheitsköniginnen erinnerte: schulterlange kastanienbraune Haare mit dezenten blonden Strähnen, große braune Augen und ein Lächeln mit so weißen, regelmäßigen Zähnen, wie sie der feuchte Traum eines jeden Zahnarztes waren. Ihre Haut war makellos, ihre Haltung kerzengerade, und sie besaß einen Abschluss der Universität von South Arkansas in Psychologie.
    Und sie hatte gesessen.
    Sam hatte sie gefragt, ob sie einen Job brauche, als sie am Tag, nachdem sie aus dem Gefängnis entlassen worden war, zum Lunch ins Merlotte's kam. Und sie hatte ja gesagt, noch ehe sie wusste, was sie überhaupt tun sollte. Er hatte ihr ein Handbuch für Barkeeper in die Hand gedrückt, und in dem hatte sie jede freie Minute gelesen, bis sie eine erstaunliche Anzahl an Drinks und Cocktails draufhatte.
    »Sookie!«, rief sie, als wären wir seit Kindertagen die besten Freundinnen. Aber so war Kennedy eben. »Wie geht's dir?«
    »Gut, danke. Und selbst?«
    »Alles bestens.« Sie bückte sich und sah nach, wie viele Softdrinks noch in dem Kühlschrank mit der Glasfront hinter der Bar standen. »Wir brauchen ein paar A&W«, sagte sie.
    »Kommt sofort.« Ich schnappte mir den Schlüssel von Sam, ging nach hinten ins Lager und brachte zwei Sixpacks Root Beer mit.
    »Ich wollte dich nicht losschicken. Die hätte ich doch auch selbst holen können!« Kennedy lächelte mich an. Ein Lächeln hatte sie allerdings ständig im Gesicht. »Aber vielen Dank.«
    »Kein Problem.«
    »Sehe ich irgendwie schmaler aus, Sookie?«, fragte sie mit einem hoffnungsvollen Blick über die Schulter, nachdem sie sich umgedreht hatte, um mir ihren Hintern zu zeigen. Kennedys größte Sorge schien es nicht zu sein, dass sie im Gefängnis gesessen, sondern dass sie dort zugenommen hatte. Das Essen sei einfach beschissen gewesen, viel zu viele Kohlenhydrate, hatte sie mir erzählt. »Aber ich bin eine Frustfresserin«, hatte sie hinzugefügt, als wäre das ihr eigentliches Verbrechen. »Und im Gefängnis habe ich eine Menge Frust geschoben.« Seit sie zurück in Bon Temps war, war sie ängstlich darauf bedacht, ihre einstigen Maße

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