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Vor Vampiren wird gewarnt

Vor Vampiren wird gewarnt

Titel: Vor Vampiren wird gewarnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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her? Er ist doch kein heimlicher Sohn von Jason, oder?«
    »Er ist Hadleys Sohn.«
    »Oh ... oh mein Gott.« Taras Augen wurden immer größer. Sie sah zu Hunter hinüber und versuchte, eine Ähnlichkeit mit Hadleys Gesichtszügen festzustellen. »Aber das ist nicht der Vater, oder? Unmöglich.«
    »Nein«, sagte ich. »Das ist Claude Crane, auch ein Cousin.«
    »Aber sicher kein Sohn von Hadley.« Tara lachte. »War Hadley nicht die einzige Cousine, die du hattest?«
    »Äh ... ist mehr so eine uneheliche Sache«, sagte ich bloß, weil es nicht möglich war, es richtig zu erklären, ohne den guten Ruf meiner Großmutter zu gefährden.
    Tara sah, wie unangenehm mir das Thema Claude war.
    »Wie läuft's denn zwischen dir und dem großen Blonden?«
    »Alles bestens«, erwiderte ich vorsichtig. »Ich halte nirgends anders Ausschau.«
    »Das wär ja auch noch schöner! Keine Frau, die alle fünf Sinne beisammen hat, würde doch mit einem anderen ausgehen, wenn sie Eric haben kann. Schön und klug.« Tara klang ein bisschen wehmütig. Na, schön war JB doch immerhin.
    »Eric kann ein ziemlicher Tyrann sein, wenn er will. Und dann eine Affäre!« Ich versuchte mir vorzustellen, was geschähe, falls ich Eric betrügen würde. »Wenn ich was mit einem anderen hätte, wäre er vermutlich...«
    »Bereit, den anderen zu töten?«
    »Er wäre jedenfalls nicht glücklich«, sagte ich, was die Untertreibung des Jahres war.
    »Willst du mir nicht erzählen, was los ist?« Tara ergriff meine Hand. Sie war keine von den Frauen, die einen ständig anfassen, das bedeutete also eine ganze Menge.
    »Ehrlich gesagt, Tara, ich weiß es nicht.« Ich hatte das überwältigende Gefühl, dass irgendwas schieflief, irgendwas Wichtiges. Aber ich konnte nicht mit dem Finger darauf zeigen und es benennen.
    »Geht's um Supras?«, fragte sie.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Nun, ich muss weiter, in die Boutique«, sagte Tara. »McKenna hat heute den Laden für mich geöffnet, aber ich kann ihr nicht zumuten, die ganze Zeit für mich einzuspringen.«
    Wir verabschiedeten uns, zufriedener mit der jeweils anderen, als wir seit langer Zeit gewesen waren. Mir wurde klar, dass ich für Tara unbedingt eine Baby-Party geben sollte, und ich konnte gar nicht begreifen, warum ich auf diese Idee nicht schon längst gekommen war. Ich musste etwas ganz Fantastisches planen. Wenn ich eine Überraschungsparty gab und das ganze Essen selbst machte ... Oh, und ich würde den Leuten sagen müssen, dass Tara Zwillinge bekam, denn ich zweifelte nicht eine Sekunde lang an der Richtigkeit von Claudes Aussage.
    Aber als Nächstes sollte ich erst mal selbst in meinen Wald gehen, dachte ich, morgen vielleicht. Dann würde ich allein sein. Ich wusste, das Heidis Nase und Augen - und natürlich auch Basims - sehr viel feiner und schärfer waren als meine. Aber ich hatte das unbezwingbare Bedürfnis, zu sehen, was ich selbst sehen konnte. Und wieder regte sich in meinem Hinterkopf etwas, eine Erinnerung, die keine Erinnerung war. Etwas, das mit dem Wald zu tun hatte... mit einem verletzten Mann im Wald. Ich schüttelte den Kopf, um mich von dieser Benommenheit zu befreien, und merkte, dass ich keine Stimmen mehr hörte.
    »Claude«, rief ich.
    »Hier!«
    Ich ging um ein paar Büsche herum und sah, dass der Elf und der kleine Junge sich auf dem Drehwurm amüsierten. So jedenfalls hatte ich das Gerät immer genannt. Es ist rund, ein paar Kinder können drin stehen, einige andere laufen drum herum und stoßen es an, und dann dreht es sich wild im Kreis, bis der Schwung nachlässt. Claude stieß es viel zu heftig an, und obwohl es Hunter Spaß machte, wirkte sein Lächeln doch etwas angespannt. Ich spürte die Angst, die in seinen Gedanken durch die Freude sickerte.
    »So, Claude«, sagte ich in ruhigem Ton, »das ist jetzt genug, sonst kriegt Hunter noch einen Drehwurm.« Claude hörte auf, das Gerät anzustoßen, wenn auch widerwillig. Er selbst amüsierte sich prächtig.
    Hunter wehrte meine Warnung zwar mit einem »Pah« ab, doch ich wusste sehr gut, wie erleichtert er war. Er umarmte Claude, als der ihm sagte, dass er jetzt nach Monroe fahren und seinen Club öffnen müsse. »Was für einen Club?«, fragte Hunter, und ich musste Claude einen bedeutungsschwangeren Blick zuwerfen und auch meine eigenen Gedanken auf etwas anderes lenken.
    »Bis bald, Kumpel«, sagte der Elf und umarmte den Jungen ebenfalls.
    Es war bereits Zeit für einen frühen Lunch, also machte ich Hunter eine

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