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Vorhang auf fuer Allie

Titel: Vorhang auf fuer Allie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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mit den beiden befreundet zu sein.

    Endlich waren meine Papiertüten leer. Ich ging mit Harmony ins Haus und schaute zu, wie mein Dad und Onkel Jay die Stockbetten abbauten. Das war witzig, weil sie dauernd fluchten, wenn sie sich die Finger an den Schrauben aufschrammten. Mom verdonnerte sie dazu, für jeden Fluch 25 Cent in die Schimpfwörterspardose zu tun. So kamen fünf Dollar zusammen, von denen wir mit Marvin zu einem richtigen Hundetrimmer gehen können. Er wird fantastisch aussehen, wenn der mit ihm fertig ist. Hoffentlich flechten sie ihm eine Schleife in seine Wuschelmähne, obwohl er ein Männchen ist.
     
     
    Später an diesem Abend schlüpfte ich aus dem Bett und schlich mich an den Rand der Baugrube, um mich ohne Zeugen von meinen Geoden zu verabschieden. Es ist peinlich, Steinen Auf Wiedersehen zu sagen. Ich konnte sie kaum erkennen, weil der Mond so niedrig stand.
    Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn die neue Familie einzöge, die unser Haus gekauft hatte. Das kleine Mädchen - wenn es eines gab - würde vielleicht eines Tages vor die Tür gehen und meine Geoden-Sammlung finden und glauben - wie ich damals -, dass sie gerade einen großen Diamanten-Schatz gefunden hatte. Möglicherweise stellte sie sich vor - genau wie ich -, dass Piraten ihn dort vergraben hatten, und dachte: »Ich bin reich!«
    Vielleicht wäre sie ein wenig enttäuscht, wenn ihr dann jemand
sagte, es seien Geoden und keine echten Diamanten. Aber mit etwas Glück gehörte sie zu den Mädchen, die schöne Geoden genauso toll fanden wie schöne Diamanten, auch wenn Geoden nicht viel wert sind. Als ich mir das so vorstellte, wie meine Geoden ein anderes Mädchen glücklich machen würden, verbesserte sich meine Laune. Das hatte nichts mehr mit So-tun-als-ob zu tun. Zu wissen, dass jemand meine Steine so gern haben würde wie ich, machte es entschieden einfacher, sie abzugeben. Ich schaffte es, mich von ihnen zu verabschieden und ins Haus zurückzugehen. Schon lange war mir nicht mehr so leicht ums Herz gewesen.

Regel Nummer 14
    Promis leben nach anderen Regeln als Normalsterbliche
    Eine Woche später war mein letzter Schultag in meiner alten Schule. Mrs Myers und die vierte Klasse gaben eine Abschiedsparty für mich. Jedenfalls so etwas Ähnliches. Das meiste organisierte ich selbst dafür. Mom kaufte bei Kroger Muffins - Vanille mit Schokoguss und Streuseln - und brachte sie in die Schule … nicht nur für meine, sondern auch für Kevins und Marks Klassen.
    Ich musste also Abschied feiern, ob ich wollte oder nicht. Eigentlich hätte ich darauf verzichten können, denn Mary Kay hasste mich immer noch und war immer noch Brittanys beste Freundin. Aber ich hatte keine andere Wahl.
    Ich hätte wissen müssen, dass die Dinge auf meiner Abschiedsparty aus dem Ruder laufen würden, weil der Tag schon so merkwürdig anfing. Als ich aus dem Haus trat, um zur Schule zu gehen, wartete Mary Kay auf mich. Ganz recht! Mary Kay wollte mich zur Schule begleiten. Obwohl ich sehr
schnell vor ihr herlief, musste ich mir die ganze Zeit ihr Gezeter anhören. Den ganzen Weg lang quengelte sie: »Bitte, Allie, lass uns wieder Freunde sein!«
    Das war so was von nervig.
    Wenn sie nicht bis zu dem Tag vor unserem Umzug gewartet hätte, wäre ich vielleicht auch gern wieder mit ihr befreundet gewesen. Aber so war es ein bisschen zu spät.
    Wahrscheinlich tat sie es nur, weil es mein letzter Tag war und sie ein schlechtes Gewissen hatte, weil sie so gemein gewesen war und allen von meinem Regelbuch erzählt hatte, dachte ich.
    Aber dann in der Schule war Brittany Hauser auf einmal auch noch supernett zu mir und sagte, meine Haare würden schön aussehen, was ich denn damit gemacht hätte? (Ich hatte sie ausnahmsweise mal gebürstet!) Sie wollte in der Mittagspause neben mir sitzen. Natürlich erteilte ich ihr eine Abfuhr. Warum sollte ich neben so einer falschen Ziege sitzen wollen?
    Noch verdächtiger wurde es, als Brittany nicht mal sauer wurde, als ich ihre Einladung ablehnte. Sie sagte einfach: »Bitte, Allie, wie du willst. Hey, möchtest du mich vielleicht am Wochenende besuchen?«
    »Nein, am Wochenende ziehe ich um.« Am liebsten hätte ich noch hinzugefügt: »Außerdem kann ich dich nicht ausstehen.«
    »Ach, stimmt ja«, sagte Brittany und musste über ihre eigene
Vergesslichkeit lachen. »Bin ich blöd! Das habe ich doch glatt vergessen. Dann eben ein andermal.«
    »Brittany.« Ich konnte nicht anders, ich musste herausfinden, was hier lief.

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