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Vorhang auf fuer Allie

Titel: Vorhang auf fuer Allie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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Chung -Schildkröte freizulassen, vielleicht doch nicht so gut war. Ehrlich gesagt, hatte ich nicht gründlich nachgedacht. Es war eher ein spontaner Einfall. Trotzdem.
    »Aber wenn ich sie zurückgebe«, sagte ich, »isst sie einer auf! Das ertrage ich einfach nicht, dass gleich einer kommen kann und sie … zum Abendessen bestellen kann!«
    Neben dem Auto hörte ich meinen Dad rufen: »Jay! Was machst du denn da? Hilfst du uns jetzt, sie zu suchen, oder was?«
    Onkel Jay rief zurück: »Ich hole nur meine Handschuhe!« Dann sagte er zu mir: »Also gut, Allie, ich schlage dir einen Pakt vor.«
    »Was für einen Pakt?«
    Es fällt mir schwer, es zuzugeben, aber ich weinte leise. Das
lag vor allem an dem Schildkrötengestank, der mir die Tränen in die Augen trieb. Aber auch weil ich wusste, dass ich in der Klemme steckte.
    Ich mag es überhaupt nicht, wenn ich Ärger bekomme. Ich weiß, das klingt komisch, wenn man bedenkt, wie oft das in letzter Zeit der Fall war. Trotzdem.
    »Ich dachte, wir hätten schon einen Pakt«, sagte ich. »Wegen der Sache mit der Taucheruhr. Ich habe niemandem etwas gesagt, echt nicht.«
    »Dieser Pakt ist anders«, sagte Onkel Jay rasch. »Ich hätte dir wirklich nicht erlauben dürfen, diesen Film mit der Zombie-Hand zu sehen. Deshalb bin ich dir was schuldig. Der neue Pakt besteht darin, dass ich die Schildkröte zu mir nehme. Du kannst sie hier im Auto lassen und ich nehme sie heute Abend mit in meine Wohnung. Wir verraten es keinem und bewahren es als unser Geheimnis. Im Gegenzug hörst du auf, deinen Eltern wegen des Umzugs das Leben schwer zu machen, und tust so, als ginge das für dich in Ordnung. Wenn man so tut, als ob, kommt es oft so, dass man die Dinge irgendwann echt gut findet. Mit anderen Worten … wer weiß? Vielleicht kommst du mit dem Umzug ja doch noch klar. Was hältst du davon?«
    Ich biss mir auf die Unterlippe. Die Idee, dass die Schildkröte bei Onkel Jay leben könnte, war klasse. Er hatte keine Haustiere und seine Wohnung war sowieso schon total unordentlich.
Er würde wahrscheinlich nicht mal merken, dass die Schildkröte da war. Und ich musste mir keine Sorgen mehr machen, dass irgendwer sie aufessen würde. Damit hätte ich eine Sorge weniger, eine von den vielen, die mich umtrieben. Ich war mir aber nicht so sicher, ob ich so tun könnte, als hätte ich nichts mehr gegen das neue Haus.
    »Und was ist mit dem, was der Junge gesagt hat?«, fragte ich.
    »Welcher Junge?«, fragte Onkel Jay.
    Auf der anderen Straßenseite rief mein Dad im Park nach mir: »Allie! Allie, wo bist du? Allie, du kommst jetzt sofort her. Das ist nicht witzig.«
    »Der Nachbarjunge«, antwortete ich. »Beim neuen Haus. Er hat gesagt, dass die Vorbesitzer etwas Schlimmes auf dem Speicher versteckt haben.«
    »Ich werde meine detektivischen Fähigkeiten einsetzen, um herauszufinden, ob da was dran ist«, sagte Onkel Jay. »Aber eigentlich glaube ich, dass er dich hochnehmen wollte. Außerdem habe ich eine Nase für Übersinnliches, und als ich in eurem neuen Haus war, habe ich nur harmonische Schwingungen gespürt.«
    Ich weiß wirklich nicht, wie Onkel Jay so etwas behaupten kann bei diesen grauen Wänden und braunen Fußböden und allem anderen. Aber das ließ ich ihm durchgehen, weil er bezüglich der Schildkröte so nett war.

    »Wie steht es denn jetzt?«, fragte er. »Können wir weiter zu Abend essen?«
    Ehrlich gesagt, hatte ich keine andere Wahl. Ich konnte nicht den ganzen Abend in Onkel Jays Auto sitzen und die Schildkröte festhalten. Also erklärte ich mich mit dem Pakt einverstanden.
    Onkel Jay stieg aus und tat so, als wäre er meinem Dad bei der Suche nach mir behilflich, damit niemand Verdacht schöpfte, wenn ich kurz nach ihm einfach so auftauchte. Nachdem ich bis zwanzig gezählt hatte, setzte ich die Schildkröte in Onkel Jays Auto auf den Boden. Sie hörte auf, nach mir zu schnappen, und schaute sich um, als wollte sie sagen: Wo bin ich? Was ist hier los?
    »Du bekommst ein besseres Zuhause«, klärte ich sie auf. »Dort kann dich niemand zum Abendessen bestellen. Versprochen.«
    Dann versprach ich noch, sie bald zu besuchen. Ich stieg aus und ging ins Restaurant zurück. Alle waren supersauer auf mich. Außer Mom, die sich richtig freute, mich zu sehen. Aber nur kurz. Dann wurde sie megawütend.
    »Dass du mir so was nie wieder machst, Fräulein«, sagte sie, nachdem sie mich wieder losgelassen hatte. »Kannst du dir überhaupt vorstellen, welche Ängste ich

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