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Vorhofflimmern

Vorhofflimmern

Titel: Vorhofflimmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Danninger
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Arsch angebaggert, obwohl er verheiratet ist und dann war ich
stinksauer und Vera, das Miststück, ist auch nicht auffindbar, darum dachte ich
mir ich gehe jetzt einfach wieder hinein und dann bin ich hier entlang gegangen
und dann hat mich so ein Depp geschubst und da bin ich wohl ein wenig aus dem
Gleichgewicht gekommen und das wars“, stieß ich in einem Atemzug hervor.
    Bitte was? Was redete ich da für einen Blödsinn??? Geht´s
noch?
    Er lachte ausgelassen. „Na, sieh mal an, da hast du bei mir
mehr Glück, ich bin nämlich nicht verheiratet und ein mieser Arsch bin ich erst
recht nicht.“
    Geistige Randnotiz: Ledig.
    Ich war gefangen in dem dunklen Blau seiner Augen und
klammerte mich an meine Wasserflasche, als wäre sie eine Rettungsboje, die mich
davor bewahren könnte in dem tiefen Ozean vollends zu versinken, während seine
Worte in meinem Kopf herumirrten.
    Moment! Was genau hatte er da gerade gesagt?
    „Äh... baggerst du mich gerade an, oder was?“, fragte ich und
zerstörte mit meinem Tonfall jegliche vorhandene Romantik.
    „Ja, das war mein Plan“, gab der Konzertkartendieb charmant
zu.
    Ich schüttelte seine Hände von mir und hob drohend einen
Zeigefinger.
    „Das kannst du mal schön vergessen! Du hast mich heute
bestohlen, jawohl! Und jetzt baggerst du mich an? Pfui!“, schimpfte ich und
dabei sprach eindeutig der pure Alkohol aus mir.
    Der Konzertkartendieb blickte mich völlig ratlos an. „Was?
Ich habe dich bestohlen?“
    „Genau! Willst du das etwa abstreiten? Du. Hast. Mich. Beklaut!“
Ich untermalte jedes Wort indem ich ihm mit dem Flaschenhals meines
Mineralwassers in den Bauch piekste. Ein ziemlich muskulöser Bauch,
wohlgemerkt...
    Mit einer schnellen Bewegung schnappte er nach meiner Waffe
und hielt sie fest. „Jetzt mal langsam“, forderte er ruhig. „Nochmal von vorne.
Was soll ich dir denn bitte gestohlen haben? Deine Unschuld war es wohl sicher
nicht, denn daran könnte ich mich bestimmt erinnern.“
    Was zum...? Sollte das gerade witzig sein?
    Ich ging nicht näher auf seinen Spruch ein und rüttelte
lieber an der Flasche, um sie ihm anschließend über seinen frechen Schädel zu
hauen, doch seine Finger hielten sie eisern fest.
    „Du hast meine Karten geklaut!“, fauchte ich dann.
    Er überlegte kurz und runzelte die Stirn. Schließlich ging
ihm förmlich ein Licht auf, denn in seinen Augen blitzte es erkennend auf. „Du
wolltest Karten für Pink kaufen.“
    Ich nickte mit bösem Blick.
    „Ah ja. Und meine waren die Letzten?“
    „Genau! Du bist schuld, dass ich nicht hingehen kann!“
    „Oh.“ Er sah doch tatsächlich reumütig aus. „Nun, das tut mir
jetzt ehrlich leid, dass du keine Karten mehr bekommen hast.“
    Er ließ die Flasche los. Ich verschränkte die Arme und
schürzte beleidigt die Lippen.
    „Das war natürlich keineswegs meine Absicht“, erklärte er
anschließend und setzte ein solch dermaßen attraktives Lächeln auf, dass es mir
beinahe den Atem verschlug. „Darf ich dich vielleicht an die Bar einladen,
damit wir beide Frieden schließen können?“
    Ich blinzelte mich aus seinem Antlitz. „Auf keinen Fall!“
    „Ach, komm schon! Bist du denn auf die anderen 50 000 Fans,
die Karten bekommen haben, auch so sauer?“
    „Ja.“
    Er lachte. „Na schön, wie kann ich es wieder gut machen?“
    „Gib mir die Karten!“
    „Tut mir leid, aber das geht nicht.“
    „Warum nicht?“
    Er kratzte sich am Hinterkopf und mein Blick fiel
unweigerlich auf seinen ausgeprägten Oberarmmuskel. Mhhh...
    „Tja, ich habe mir die Karten nicht nur geholt, weil ich dich
ärgern wollte, weißt du. Es ist tatsächlich so, dass ich die Musik liebe und
Pink schon immer einmal Live sehen wollte. Darum kann ich meine hart erkämpften
Tickets nicht einfach so wieder hergeben.“
    Nicht einfach so? Wie denn dann? Vielleicht gegen körperliche
Gegenleistung?
    Kein Problem!
    Hoppla, was waren denn das für Gedanken?
    „Jetzt sieh mich nicht so vorwurfsvoll an“, meinte der
Konzertkartendieb. „Du würdest die Karten doch auch nicht wieder hergeben, wenn
es anders herum wäre, oder?“
    Natürlich nicht!
    Mein Gesicht sprach wohl Bände, denn er nickte bestätigt.
„Eben. Also, dann lass uns das Beste daraus machen und die Friedenspfeife
auspacken.“
    Glaubte er wirklich, dass ich mich so einfach
zufriedenstellen ließ? Ha, bestimmt nicht! Ich hatte in diesem Moment absolut
keine Lust auf Frieden! Sex vielleicht... aber Frieden? Von wegen!
    Ich baute mich vor ihm

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