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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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gerannt war oder ihn herumgerissen hatte, um ihm ins Gesicht zu schauen; er hatte nur noch Van Attas überraschten Gesichtsausdruck und den offenstehenden Mund in Erinnerung.
    »Bruce«, schrie er durch einen roten Nebel hindurch, »Sie ekelhafter Schleimscheißer, hören Sie endlich auf!«
    Der Aufwärtshaken gegen Van Attas Kinn, der diesen Befehl
    unterstrich, war überraschend wirkungsvoll, wenn man in Betracht zog, daß Leo jetzt zum erstenmal in seinem Leben einen Mann im Zorn geschlagen hatte. Van Atta fiel nach hinten auf den Beton.
    Leo stürzte sich in einer Art verrückten Freude auf ihn. Jetzt würde er Van Attas Anatomie in einer Weise verdrehen, von der nicht einmal Dr. Cay je geträumt hatte…
    »He, Mr. Graf«, begann der Wachmann und berührte ihn unsicher an der Schulter.
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    »Ist schon in Ordnung, ich habe schon seit Wochen darauf gewartet«, beruhigte ihn Leo und griff nach Van Attas Kragen.
    »Darum geht es nicht, Sir…«
    Eine kalte, unbekannte Stimme unterbrach ihn. »Faszinierende Managementtechnik. Ich muß mir Notizen machen.«
    Vizepräsidentin Apmad, flankiert von ihrem fliegenden Gefolge an Wirtschaftsprüfern und Assistenten, stand hinter Leo in Gang 29.
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KAPITEL 6
    »Nun, es war nicht meine Schuld«, fauchte Chalopin, die Administratorin des Raumhafens. »Man hat mir nicht einmal gesagt, was los war.« Sie warf Van Atta einen finsteren Blick zu. »Wie soll ich meine Jurisdiktion ausüben, wenn andere Administratoren meine wohlüberlegt eingerichteten Befehlskanäle überspringen, unbekümmert meinen Leuten Befehle erteilen, ohne mich überhaupt zu informieren, die Regeln verletzen …«
    »Die Situation war außergewöhnlich. Der Zeitfaktor war wesentlich«, murmelte Van Atta trotzig.
    Leo hatte insgeheim Verständnis für Chalopins Gereiztheit. Ihre glatte Routine war unterbrochen worden, ihr Büro hatte man abrupt für die Untersuchungen der Vizepräsidentin in Beschlag genommen – Apmad hielt nichts davon, Zeit zu verschwenden.
    Die offizielle Untersuchung des Vorfalls durch GalacTech hatte auf ihre Anweisung hin vor einer knappen Stunde in Gang 29
    begonnen; es würde ihn überraschen, wenn sie noch mehr als eine weitere Stunde brauchte, um den Fall abzuschließen.
    Die Fenster der Verwaltungsbüros von Shuttlehafen Drei, die gegen den inneren Druck des Gebäudes abgedichtet waren,
    rahmten ein Panorama des ganzen Raumhafenkomplexes ein – die Startbahnen, Ladezonen, Lagerhäuser, Büros, Hangars, Wohnheime der Arbeiter, und die Einschienenbahn, die von hier zu der Raffinerie, die am Horizont glitzerte, und zu den unheimlich zerklüfteten Bergen dahinter führte. Und das lebenswichtige Kraftwerk. Die Atmosphäre von Rodeo bestand aus Sauerstoff, Stickstoff und Kohlendioxid, aber in falschem Verhältnis und mit einem Druck, der für den menschlichen Stoffwechsel zu niedrig war. Die Belüftungsanlage arbeitete ständig daran, die Gasmischung ins 120
    richtige Verhältnis zu bringen und die Kontaminanten auszufiltern.
    Fünfzehn Minuten konnte draußen ein Mensch ohne Atemmaske
    überleben; Leo war sich nicht sicher, ob das als Sicherheitsspanne gemeint war oder einfach als langsamer Tod. Ganz gewiß war Rodeo keine Gartenlandschaft.
    Bannerji hatte sich hinter die Administratorin des Shuttlehafens geschlichen. Er versteckt sich hinter ihr, dachte Leo. Vielleicht war das die beste Strategie für den Sicherheitsmann. Von ihren eleganten Schuhen über ihre makellose GalacTech-Uniform bis zu ihrer streng zurückgekämmten Frisur, wo kein einziges Haar am falschen Platz war, und zu ihrer entschlossenen, scharf gezeichneten Kinnpartie strahlte Chalopin Willen und Entschlossenheit aus, ihr Revier zu verteidigen.
    Apmad, die bei dem Kampf die Schiedsrichterin spielte, war ein völlig anderer Typ. Untersetzt, schon hoch im mittleren Alter, das krause Haar kurz geschnitten – sie hätte irgend jemandes Großmutter sein können, wenn da nicht ihre Augen gewesen wären. Sie versuchte nicht, mit ihrer Kleidung auf Erfolg zu machen. Als hätte sie schon soviel Macht, daß sie über dieses Spiel hinaus war.
    Sie bemühte sich nicht, die Emotionen zu dämpfen; ihre lakonischen Kommentare hatten dazu gedient, Öl ins Feuer zu gießen, als wäre sie neugierig, was hier wohl an den Tag befördert würde.
    Ganz gewiß waren das nicht die Augen einer Großmutter …
    Leo war immer noch nahe daran, selber überzukochen. »Das
    Projekt ist fünfundzwanzig Jahre alt. Der Zeitfaktor kann nicht so

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