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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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die ich nicht scharf bin, aber es scheint, daß sie mir zugeschoben wurden. Besser mir als jemandem, der für die langfristigen Konsequenzen für die gesamte Gesellschaft blind ist wie Dr. Cay. Aber vielleicht, Mr. Graf, werden Sie den Wunsch haben, sich Mr. Van Atta anzuschließen und zu zeigen, wie Dr.
    Cays ursprüngliche Vision immer noch mit einem Gewinn realisiert werden kann, sodaß wir alle es vermeiden können, die härtesten Entscheidungen treffen zu müssen.«
    Van Atta lächelte Leo ölig triumphierend zu. Gerechtfertigt, rachsüchtig, berechnend … »Um zum vorliegenden Fall zurückzukehren«, sagte Van Atta, »ich habe gefordert, daß Captain Bannerji fristlos gekündigt wird, wegen seiner Fehlentscheidung und« – er blickte auf Gavin – »wegen Vandalismus. Ich möchte auch vorschlagen, daß seine Abteilung mit den Kosten der Kran129
    kenhausbehandlung von TY-776-424-X-G belastet wird.« Bannerji sank zusammen, Administratorin Chalopin erstarrte.
    »Aber es wird für mich zunehmend offensichtlich«, fuhr Van Atta fort und richtete dabei sein unangenehmstes Lächeln an Leo,
    »daß hier noch einer anderen Angelegenheit nachgegangen werden muß …«
    Ach du große Scheiße, dachte Leo, jetzt wird er mich mit dem tätlichen Angriff belasten – eine achtzehnjährige Karriere löst sich in Rauch auf – und ich habe es mir selbst eingebrockt – und ich bin nicht einmal dazu gekommen, die Sache zu Ende zu bringen …
    »Subversion.«
    »Was?«, sagte Leo.
    »Die Quaddies sind in den letzten paar Monaten zunehmend
    widerspenstig geworden. Gleichzeitig mit Ihrer Ankunft, Leo.«
    Van Atta kniff die Augen zusammen. »Nach dem Ereignis des
    heutigen Tages frage ich mich, ob das ein Zufall war. Ich denke eher nicht. Ist es nicht so«, er wirbelte herum und zeigte dramatisch auf Leo, »daß Sie Tony und Ciaire zu dieser Eskapade angestachelt haben?«
    »Ich!« sprudelte Leo empört heraus, dann hielt er inne. »Es stimmt, Tony kam einmal zu mir mit einigen sehr seltsamen Fragen, aber ich dachte, er sei bloß neugierig über seinen zukünftigen Arbeitsauftrag. Jetzt wünschte ich, ich hätte …«
    »Sie geben es also zu!«, triumphierte Van Atta. »Sie haben unter den Arbeiterinnen der Hydrokulturabteilung und unter Ihren eigenen Schülern, die Ihnen anvertraut sind, eine trotzige Haltung gegenüber der Autorität von GalacTech gefördert – die sorgfältig entwickelten Richtlinien der Psychologischen Abteilung für Sprache und Benehmen an Bord des Habitats ignoriert – die Arbeiter mit Ihrer eigenen schlechten Einstellung angesteckt …«
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    Leo erkannte plötzlich, daß Van Atta, wenn irgend möglich, ihn nicht mit seiner eigenen Verteidigung zu Wort kommen lassen würde. Van Atta hatte es auf etwas viel, viel Wertvolleres als nur auf Rache für einen Schlag gegen sein Kinn abgesehen – auf einen Sündenbock. Einen perfekten Sündenbock, auf den er alle Projektpannen der letzten zwei Monate – oder länger, abhängig von seiner eigenen Findigkeit – abladen und den er ohne Skrupel den GalacTech-Göttern opfern konnte, wobei er selbst dann sauber und sündenlos aus der ganzen Sache davonkommen würde.
    »Nein, bei Gott!«, brüllte Leo. »Wenn ich eine Revolution organisieren würde, dann würde ich es verdammt zehnmal besser machen als das da …« Er winkte in Richtung des Lagerhauses.
    Seine Muskeln spannten sich für einen erneuten Angriff auf Van Atta. Wenn er sowieso gefeuert werden sollte, dann wollte er wenigstens etwas Genugtuung bekommen …
    »Meine Herren.« Apmads Worte klangen eisig. »Mr. Van Atta, ich darf Sie daran erinnern, daß Kündigungen auf abgelegenen Einrichtungen wie Rodeo nicht befürwortet werden. GalacTech ist nicht nur vertraglich verpflichtet, den Gekündigten die Heimreise zu ermöglichen, es geht auch um die Kosten und die beträchtliche Zeitverzögerung für die Herbeiholung ihrer Nachfolger. Nein, wir beenden die Sache auf folgende Weise: Captain Bannerji wird für zwei Wochen ohne Gehalt suspendiert, und in seine Personalakte wird ein offizieller Verweis für das Tragen einer nichtzugelassenen Waffe im offiziellen Dienst von GalacTech eingefügt.
    Die Waffe wird konfisziert. Mr. Graf wird auch einen offiziellen Verweis bekommen, aber sofort zu seinem Dienst zurückkehren, da es niemanden gibt, der ihn darin ersetzen kann.«
    »Aber man hat mich reingelegt«, beschwerte sich Bannerji.
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    »Aber ich bin völlig unschuldig!«, schrie Leo. »Das ist eine Lüge –

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