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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Anschlag also nicht vollständig durchführen können. Bloß zwei überlebende Quaddies wären von Apmads Standpunkt aus gesehen genau so schlimm wie tausend, falls der eine männlich und die andere weiblich war. Vielleicht bestand die Mannschaft nur aus männlichen Schimpansen.
    Da war unter den herumflitzenden Figuren Graf selber! Sie
    trugen allerlei Werkzeug mit sich. Die Verzerrung seiner schiefen Sicht durch das Fenster hinderten ihn daran zu erkennen, was sie genau bei sich hatten. Er verdrehte und reckte den Hals, bis er ihm wehtat. Dann entzog eine Biegung des Habitats die Mannschaft seinen Blicken. Ein Schubschiff glitt in Sicht und verschwand in einem eleganten Bogen über dem Vortragsmodul. Noch mehr
    Davongekommene? Quaddies oder Planetarier?
    »He«, eine aufgeregte Stimme aus dem Vortragsmodul unterbrach seine verzweifelten Beobachtungen. »Wir haben Glück, 246
    Leute. Dieser ganze Schrank ist voll mit Atemmasken. Das müssen dreihundert sein.«
    Van Atta wandte den Kopf, um den fraglichen Schrank zu betrachten. Beim letztenmal, als er sich in diesem Modul aufgehalten hatte, war dieser Lagerplatz mit audiovisuellem Gerät gefüllt gewesen. Wer, zum Teufel, hatte diesen Austausch veranlaßt, und warum …?
    Ein heftiger Schlag dröhnte durch das Modul, mit einem eigentümlichen scharfen Widerhall, wie wenn man seinen Kopf in einen Metalleimer hält, während ein anderer mit einem Hammer daraufschlägt. Und zwar mit aller Macht. Es gab Geschrei und Gekreisch. Die Lichter gingen aus, dann kamen sie wieder mit einem Viertel ihrer vorherigen Leuchtkraft. Sie waren jetzt an die Notstromversorgung des Moduls angeschlossen. Der Strom vom Habitat war abgeklemmt.
    Der Strom war nicht das einzige, was abgeklemmt war. Verdutzt sah Van Atta, wie das Habitat sich langsam an seinem Ausguckfenster vorbeizudrehen begann. Nein, es war nicht das Habitat – es war das Modul, das sich bewegte. Ein allgemeines ›Aaah!‹ ertönte aus der Menge, als sie alle nach einer Seite zu schweben begannen und von der sanften Beschleunigung, die von außen auf das Modul einwirkte, an die Wand gedrückt wurden. Van Atta klammerte sich krampfhaft an die Handgriffe neben dem Ausguckfenster.
    Die Erkenntnis überflutete ihn fast körperlich, strahlte heiß von seiner Brust in seine Arme und Beine hinab, pochte hinauf zu seinem Scheitel, als wollte sie seinen Schädel durchbrechen.
    Verraten! Er war verraten worden, vollständig und auf jeder Ebene verraten. Eine zweibeinige Gestalt in einem Raumanzug winkte dem Modul fröhlich zum Abschied zu, und zwar von der Stelle, wo ein Loch in der Flanke des Habitats gähnte. Van Atta 247
    schüttelte sich vor Wut. Ich werde dich erwischen, Graf! Ich werde dich erwischen, du Mistkerl mit deinem doppelten Spiel! Dich und jeden dieser vierarmigen kleinen Kriecher, die bei dir sind …
    »Beruhigen Sie sich, Mann!«, sagte Dr. Yei, die sich irgendwie an sein Ausguckfenster herangeschlichen hatte. »Was ist los?«
    Van Atta erkannte, daß er laut geknurrt hatte. Er wischte sich den Speichel aus den Mundwinkeln und blickte Yei wütend an. »Sie …
    Sie … Sie haben es nicht gemerkt. Sie sollten sich über alles auf dem Laufenden halten, was mit diesen kleinen Monstern vor sich ging, und Sie haben es überhaupt nicht gemerkt …« Er bewegte sich auf sie zu, ohne recht zu wissen, was er tun wollte, ließ einen Handgriff los, schwang herum und schlitterte an der Wand hinab.
    Sein Blut pochte so laut in seinen Ohren, daß er befürchtete, er hätte eine Koronarthrombose. Einen Augenblick lang lag er mit geschlossenen Augen da und keuchte, von seinen Emotionen
    überwältigt. Reiß dich zusammen, sagte er sich in Todesangst vor seiner drohenden Selbstzerstörung. Reiß dich zusammen, beherrsche dich – und schnapp dir Graf später. Schnapp ihn dir, schnapp sie dir alle …
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KAPITEL 12
    Leo zog seinen Raumanzug aus. Um ihn herum schrien aufgeregte Quaddies.
    »Was meint ihr damit, daß wir sie nicht alle geschnappt haben?«, fragte er, während seine gehobene Stimmung verflog. Er hatte so sehr gehofft, daß seine Probleme – oder zumindest deren planetarischer Teil – vorbei wären, sobald sie die Düse gezündet hatten, die das Vortragsmodul C abtrennte.
    »Vier von den Bereichsaufsehern sind mit Atemmasken im
    Gemüsekühler eingeschlossen und wollen nicht herauskommen«, berichtete Sinda von der Ernährungsabteilung.
    »Und die drei Crewmitglieder von dem Shuttle, das gerade angedockt hat,

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