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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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haben versucht, wieder auf ihr Schiff zu gelangen«, sagte ein Quaddie in gelbem Hemd von der Abteilung Docks & Schleusen. »Wir haben sie zwischen zwei luftdichten Türen eingesperrt, aber sie haben sich den Mechanismus vorgenommen, und wir glauben, daß wir sie nicht viel länger eingesperrt halten können.«
    »Mr. Wyzek und zwei Aufseher von der Abteilung Life-Support-Systeme sind … hm … in der Systemzentrale gefesselt. An die Handgriffe in der Wand«, berichtete ein anderer Quaddie in Gelb und fügte nervös hinzu: »Mr. Wyzak ist ziemlich wild.«
    »Drei der Krippenmütter haben sich geweigert, ihre Kinder zu verlassen«, sagte ein älteres Quaddie-Mädchen in Rosa. »Sie sind immer noch im Turnraum mit den übrigen Kleinen. Sie sind
    ziemlich aufgeregt. Niemand hat ihnen bisher gesagt, was los ist, zumindest nicht, als ich von dort weg bin.«
    »Und da ist … hm … noch eine andere Person«, fügte der rotgekleidete Bobbi von Leos Schweiß- und Lötmannschaft mit 249
    schwacher Stimme hinzu. »Wir sind nicht ganz sicher, was wir mit ihm machen sollen …«
    »Immobilisiert ihn mal für den Anfang«, begann Leo müde.
    »Wir werden einfach ein Rettungspod für die Nachzügler herrichten müssen.«
    »Das wird vielleicht nicht so einfach sein«, sagte Bobbi.
    »Ihr seid ihm doch zahlenmäßig überlegen, nehmt zehn – nehmt zwanzig – ihr könnt so vorsichtig sein, wie ihr wollt – ist er bewaffnet?«
    »Nicht direkt«, gestand Bobbi ein, die scheinbar mit neu erwachter Faszination auf ihre unteren Fingernägel starrte. Das war bei den Quaddies dasselbe, wie wenn Planetarier verlegen mit den Füßen scharrten, erkannte Leo.
    »Graf!«, dröhnte eine herrische Stimme, während die Tür am Ende des Geräteraums sich öffnete. Dr. Minchenko schwang sich in das Modul, landete mit einem Bums neben Leo und versetzte dem Spind einen Extraschlag mit der Faust, um seine Empörung zu unterstreichen. Man konnte in der Schwerelosigkeit schließlich nicht mit den Füßen aufstampfen. Die unbenutzte Atemmaske, die von seiner Hand baumelte, hüpfte und zitterte. »Was, zum Teufel, ist hier los? Es gibt keinen verdammten Druckabfall …« Er holte kräftig Luft, wie zum Beweis seiner Worte.
    Das Quaddiemädchen Kara in weißem T-Shirt und weißen
    Shorts folgte hinter ihm und blickte besorgt drein. »Tut mir leid, Leo«, entschuldigte sie sich, »ich konnte ihn nicht dazu bewegen zu gehen.«
    »Soll ich mich in eine Kammer zurückziehen, während alle
    meine Quaddies ersticken?«, wollte Minchenko ungehalten von ihr wissen. »Wofür hältst du mich denn, Mädel?«
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    »So gut wie alle anderen haben es getan«, brachte sie stockend vor.
    »Feiglinge – Schurken – Idioten « , sprudelte er hervor.
    »Die anderen haben die Notfallinstruktionen des Computers
    befolgt«, sagte Leo. »Warum Sie nicht?«
    Minchenko blickte ihn wütend an. »Weil die ganze Sache faul war. Ein Druckabfall im gesamten Habitat dürfte fast unmöglich sein. Da müßte schon eine ganze Kette von ineinandergreifenden Unfällen passieren.«
    »Solche Ketten passieren allerdings«, sagte Leo und sprach damit aus Erfahrung. »Sie sind praktisch mein Spezialgebiet.«
    »Ganz recht«, knurrte Minchenko und kniff die Augen zusammen. »Und dieser Parasit Van Atta hat Sie als seinen Lieblingsingenieur angekündigt, als er Sie herbrachte. Offen gesagt, ich dachte … hm!«, er blickte nur leicht verlegen drein, »daß Sie seine Marionette wären. Der Unfall schien gerade jetzt so verdächtig gut zu passen, von seinem Standpunkt aus gesehen. Da ich Van Atta kenne, war das praktisch das erste, woran ich dachte.«
    »Danke«, knurrte Leo.
    »Ich kenne Van Atta – Sie kannte ich nicht.« Minchenko zögerte und fügte dann in sanfterem Ton hinzu: »Ich kenne Sie immer noch nicht. Was meinen Sie denn, was Sie da tun?«
    »Ist es nicht offensichtlich?«
    »Nicht ganz, nein. Oh, gewiß, Sie können sich im Habitat einige Monate halten, abgeschnitten von Rodeo – vielleicht Jahre, falls Sie vorsichtig und clever genug sind und wir mal Gegenangriffe außer acht lassen – aber was dann? Hier gibt es keine öffentliche Meinung, die Ihnen zu Hilfe kommen kann, kein Publikum, vor dem Sie sich in Szene setzen können. Das Ganze ist nicht durch251
    dacht, Graf. Sie haben keine Vorkehrungen getroffen, um Hilfe zu bekommen …«
    »Wir bitten nicht um Hilfe. Die Quaddies retten sich selbst.«
    »Wie?« Minchenkos Ton war spöttisch, seine Augen jedoch
    begannen zu

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