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Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat

Titel: Vorkosigan 01 Die Quaddies von Cay Habitat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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sind natürlich ziemlich geschockt«, erwiderte sie, »jedoch glaube ich, Ihre … direkte Intervention wird nicht erforderlich sein.«
    »Gut«, sagte er vergnügt.
    »Ich glaube, es wäre besser gewesen, es ihnen allen auf einmal zu sagen. Diese Methode, die Information Stückchen-und tröpfchenweise herauszugeben, provoziert gerade die Art von Gerüchtemacherei, die am wenigsten wünschenswert ist.«
    »Ja nun, jetzt ist es zu spät …«
    Seine Worte wurden von dem überraschenden Geheul einer
    Alarmsirene unterbrochen, die über die Bordsprechanlage ertönte.
    Yeis Holovid wurde abrupt vom Notfallkanal der Abteilung Zentrale Systeme überlagert.
    Eine heisere männliche Stimme, ein angespanntes Gesicht –
    guter Gott, es war Leo Graf – meldeten sich auf dem Display.
    »Notfall, Notfall«, rief Graf – von wo aus rief er? –, »wir haben einen Notfall wegen Druckabfall. Das ist keine Übung. Alle Pla238
    netarier im Personal des Habitats sollen sich sofort in die gekennzeichnete Sicherheitszone begeben und dort bleiben, bis Entwarnung gegeben wird …«
    Auf dem Holovid erschien ein vom Computer generierter Plan, der den kürzesten Weg von diesem Terminal zu den gekennzeichneten Sicherheitsmodulen zeigte – zu einem Modul, wie Van Atta sah. Scheiße, der Druckabfall mußte sich auf das gesamte Habitat erstrecken. Was, zum Teufel, war da los?
    »Notfall, Notfall, das ist keine Übung«, wiederholte Graf.
    Yei starrte ebenfalls mit großen Augen auf den Plan; jetzt sah sie mehr denn je wie ein Frosch aus. »Wie kann das sein? Das Abdichtungssystem soll doch den Problembereich vom Rest isolieren …«
    »Ich wette, ich weiß es«, sprudelte Van Atta hervor. »Graf hat an der Struktur des Habitats herumgepfuscht, als Vorbereitung für die Demontage – ich gehe jede Wette ein, er oder seine Quaddies haben gerade etwas ganz prächtig verpfuscht. Wenn nicht dieser Idiot Wyzak etwas angestellt an … an – los, kommen Sie!«
    »Notfall, Notfall«, leierte Grafs Stimme weiter, »das ist keine Übung. Alle Planetarier im Personal des Habitats sollten sofort zu … – Scheißkerl!« Sein Kopf schoß herum, verschwand und
    hinterließ nur den drängend pulsierenden Plan auf dem Display.
    Van Atta schob Yei, deren Blick immer noch an dem Plan auf dem Terminal hing, zu ihrer Bürotür hinaus, dann durch die luftdichten Türen am Ende des Moduls, die eigentlich hätten geschlossen sein sollen, aber noch offen waren. Die Türen schienen halboffen stehengeblieben zu sein, die Steuerung funktionierte nicht und war nutzlos, während Van Atta und Yei sich einem plappernden Strom von Planetariern anschlossen, die sich eilends in Sicherheit begaben. Van Atta schluckte und verfluchte seine 239
    Nasennebenhöhlen, als ein Ohr aufsprang, während das andere verstopft blieb und pochte. Eine vom Adrenalin ausgelöste Unruhe bebte in seinem Magen.
    Als sie im Vortragsmodul C ankamen, war es schon vollbesetzt mit Planetariern in jedem denkbaren Stadium der Bekleidung und Entkleidung. Eine Frau vom Küchenpersonal hatte eine Schachtel mit tiefgefrorenen Lebensmitteln unter den Arm geklemmt – Van Atta lehnte die Vorstellung ab, daß sie über eine Insiderinformation über die Dauer des Notfalles verfügte, und kam zu dem Schluß, daß sie die Schachtel einfach in Händen gehabt hatte, als der Alarm losging, und daß sie nicht daran gedacht hatte, sie fallen zu lassen, als sie floh.
    »Schließt die Tür!«, heulte ein Chor von Stimmen, als die
    Gruppe mit Van Atta und Yei in das Modul kam. Ein deutlich erkennbarer Luftzug seufzte an ihnen vorüber, stieg zu einem Pfeifen an und verstummte abrupt, als die Türen sich schlossen.
    Chaos und Stimmengewirr herrschten jetzt in dem voll besetzten Modul.
    »Was ist los?«
    »Fragen Sie Wyzak.«
    »Er ist bestimmt da draußen und unternimmt was.«
    »Wenn nicht, dann sollte er sich lieber hinausbegeben, verdammt noch mal …«
    »Sind alle hier?«
    »Wo sind die Quaddies? Wie steht es um die Quaddies?«
    »Die haben ihren eigenen Sicherheitsbereich; der hier ist nicht groß genug.«
    »Wahrscheinlich ihr Turnraum.«
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    »Für sie habe ich über das Holovid keine Anweisungen gehört, daß sie sich in den Turnraum begeben sollen oder sonst wohin …«
    »Versuchen Sie es mal mit dem Kommunikator.«
    »Die Hälfte der Kanäle ist tot.«
    »Können Sie nicht einmal die Systemzentrale erreichen?«
    »Lady, ich bin von der Systemzentrale …«
    »Sollten wir uns nicht abzählen? Weiß jemand

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