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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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können uns behelfen.« Seine Stimme
    wurde noch leiser. »Aber mein Erstgeborener wird leben. Ich werde ihn nicht im Stich lassen.«
    Diese eisige Aussage war ein nahezu tödlicher Schnitt über den Unterleib, ein Streich so exakt, wie ihn Bothari hätte mit Koudelkas Schwert führen können, und sehr genau plaziert.
    Wahrlich, Piotr hätte nicht das Niveau dieses Disputs senken sollen. Ungläubig und voller Schmerz stieß er den Atem aus.
    Arals Ausdruck war nach innen gerichtet. »Ich werde ihn
    nicht wieder im Stich lassen«, korrigierte er sich leise. »Ein 777
    zweite Chance wurde dir nie gegeben, Sir.« Hinter seinem
    Rücken lockerten sich seine Hände. Ein kleiner Ruck seines Kopfes verabschiedete Piotr und alles, was Piotr vielleicht sagen mochte.
    Zweimal abgeblockt, sichtlich unter seinem großen Fehlgriff leidend, schaute sich Piotr nach einem möglichen anderen Ziel um, an dem er seine Frustration auslassen konnte. Sein Blick fiel auf Bothari, der ihn mit ausdruckslosem Gesicht beobachtete.
    »Und du. Deine Hand war in diesem Spiel vom Anfang bis
    zum Ende. Hat dich mein Sohn als Spion in meinem Haushalt
    plaziert? Wo liegt deine Loyalität? Gehorchst du mir oder
    ihm?«
    Ein seltsames Funkeln erschien in Botharis Augen. Er neigte seinen Kopf in Richtung auf Cordelia. »Ihr.«
    Piotr war so verblüfft, dass er einige Sekunden brauchte, bis er seine Sprache wiederfand. »Schön«, sprudelte er zuletzt heraus, »sie kann dich haben. Ich will dein hässliches Gesicht nie wieder sehen. Komm nicht wieder ins Palais Vorkosigan zurück. Esterhazy wird dir noch vor Anbruch der Nacht deine Sachen bringen.«
    Er drehte sich herum und marschierte davon. Sein großer
    Abgang, der schon schwach war, wurde dadurch verdorben,
    dass er über seine Schulter zurückblickte, bevor er die Ecke umrundete. Aral gab einen sehr erschöpften Seufzer von sich.
    »Glaubst du, er meint das diesmal so?«, fragte Cordelia. »All das Zeug über niemals wieder‹?«
    »Regierungsangelegenheiten werden es erforderlich machen,
    dass wir miteinander kommunizieren. Er weiß das. Lass ihn
    heimgehen und ein bisschen dem Schweigen lauschen. Dann
    werden wir sehen.« Er lächelte düster. »Solange wir leben, können wir nicht voneinander loskommen.«
778
    Sie dachte an das Kind, dessen Blut sie nun verband, sie mit Aral, Aral mit Piotr, und Piotr mit ihr selbst. »So scheint es.«
    Sie blickte entschuldigend zu Bothari. »Es tut mir Leid,
    Sergeant. Ich wusste nicht, dass Piotr einen durch Eid
    gebundenen Gefolgsmann feuern konnte.«
    »Nun ja. genau genommen kann er auch nicht«, erklärte
    Aral. »Bothari wurde gerade einem anderen Zweig des
    Haushalts zugewiesen. Dir.«
    »Oh.« Genau das, was ich immer schon wollte, mein eigenes Monster. Was erwartet man von mir, dass ich ihn in meinem Wandschrank auhiebe? Sie rieb sich den Nasenrücken und betrachtete dann ihre Hand. Die Hand, die Botharis Hand auf dem Schwertgriff umfasst hatte. So. Und so. »Graf Miles wird einen Leibwächter brauchen, nicht wahr?« Aral neigte interessiert den Kopf. »In der Tat…« Bothari sah plötzlich so gespannt hoffnungsvoll aus, dass Cordelia den Atem anhielt.
    »Ein Leibwächter«, sagte er, »und eine Rückendeckung. Kein Rüpel könnte ihm etwas zuleide tun, wenn … lassen Sie mich ihm helfen, Mylady.«
    Lassen Sie mich helfen. Das reimt sich mit Ich liebe Sie, nicht wahr? »Das wäre …« – unmöglich, verrückt, gefährlich, unverantwortlich – »mir ein Vergnügen, Sergeant.«
    Sein Gesicht leuchtete auf wie eine Fackel. »Kann ich schon jetzt damit anfangen?«
    »Warum nicht?«
    »Ich werde also da drin auf Sie warten«, er nickte in
    Richtung auf Vaagens Labor. Dann schlüpfte er zurück durch die Tür. Cordelia konnte sich ihn genau vorstellen, wie er wachsam an der Wand lehnte – sie hoffte, seine argwöhnische Anwesenheit machte die Ärzte nicht so nervös, dass sie ihren zerbrechlichen Patienten fallen ließen.
779
    Aral atmete laut und vernehmlich aus und nahm sie in seine Arme. »Habt ihr Betaner irgendwelche Kindergeschichten über die Namenstagsgeschenke der Hexe?«
    »Die guten und die bösen Feen scheinen für dieses Kind alle in großer Zahl unterwegs zu sein, nicht wahr?« Sie lehnte sich gegen den kratzenden Stoff seiner uniformierten Schulter. »Ich weiß nicht, ob Piotr Bothari für einen Segen oder für einen Fluch hielt. Aber ich wette, er wird wirklich die Rüpel fern halten. Wer auch immer die Rüpel sein mögen. Es ist eine

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