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Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre

Titel: Vorkosigan 02 03 Cordelia's Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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seltsame Liste von Geburtstagsgeschenken, die wir unserem Kleinen überreicht haben.«
    Sie kehrten ins Labor zurück und lauschten aufmerksam dem
    Rest des Vertrags des Doktors über Miles' besondere
    Bedürfnisse und Verletzlichkeiten, arrangierten den Zeitplan für die erste Behandlungsrunde und wickelten ihn warm für die Fahrt nach Haus ein. Er war so klein, ein Stücklein Fleisch, leichter als eine Katze, fand Cordelia, als sie ihn endlich in ihre Arme nahm. Haut an Haut zum ersten Mal, seit er aus ihrem Leib geschnitten worden war. Einen Moment lang überkam sie Panik.
    Legt ihn nochmals für achtzehn Jahre zurück in sein Faß, ich kann damit nicht umgehen … Kinder mochten ein Segen sein oder nicht, aber sie zu schaffen und dann im Stich zu lassen, das war sicher Verdammnis. Selbst Piotr wusste das. Aral hielt die Tür für sie auf.
    Willkommen auf Barrayar, mein Sohn. Hier fängst du an: Empfange eine Welt aus Wohlstand und Armut, aus heftigem Wandel und eingewurzelter Geschichte. Du bist geboren, zweimal geboren. Empfange einen Namen. Miles bedeutet
    ›Soldat‹, aber lass dich nicht von der suggestiven Kraft dieses Namens überwältigen. Empfange eine verzerrte Gestalt in einer Gesellschaft, die die Mutationen verabscheut und fürchtet, die ihre tiefste Seelenangst gewesen sind. Empfange einen Titel, Wohlstand, Macht und all den Hass und Neid, die sie anziehen 780
    werden. Nimm es an, dass dein Leib auseinander geschnitten und wieder zusammengefügt wird. Erbe eine Schar Freunde
    und Feinde, die du selber dir nie gemacht hast. Empfange einen Großvater aus der Hölle. Ertrage den Schmerz, finde Freude, und schaffe dir deine eigene Bedeutung, denn das Universum wird sie dir sicherlich nicht liefern. Sei immer ein bewegliches Ziel. Lebe! Lebe! Lebe!
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21 Epilog
    Vorkosigan Surleau. Fünf Jahre später.
    »Verdammt, Vaagen«, keuchte Cordelia. »Sie haben mir nie
    gesagt, dass der kleine Bursche hyperaktiv sein würde.«
    Sie raste die Treppe hinab, durch die Küche und hinaus auf die Terrasse am Ende der weitläufigen steinernen Residenz. Ihr Blick ging über den Rasen hin, überprüfte die Bäume und suchte den langen See ab, der in der Sommersonne funkelte.
    Keine Bewegung.
    Aral, in eine alte Uniformhose und ein ausgebleichtes
    Kattunhemd gekleidet, kam um das Haus herum, sah sie und
    öffnete seine Hände in einer Geste, die besagte: nichts. »Er ist nicht hier draußen.«
    »Er ist auch nicht drinnen. Unten, oder oben, was meinst du?
    Wo ist die kleine Elena? Ich wette, sie sind beide zusammen.
    Ich habe ihm verboten, ohne einen Erwachsenen zum See
    hinabzugehen, aber ich weiß nicht…«
    »Sicherlich nicht am See«, sagte Aral, »sie sind den ganzen Morgen geschwommen. Ich war schon erschöpft vom bloßen
    Zuschauen. In den fünfzehn Minuten, wo ich mitgezählt habe, ist er neunzehnmal auf die Anlegestelle geklettert und wieder hineingesprungen. Multipliziere das mit drei Stunden!«
    »Also dann nach oben«, entschied Cordelia. Sie drehten sich um und stapften zusammen den Hügel hinauf auf dem
    Kiespfad, der mit einheimischen, von der Erde importierten und exotischen Büschen und Blumen gesäumt war. »Und zu
    denken«, keuchte Cordelia, »dass ich um den Tag gebetet habe, an dem er laufen könnte.«
    »Es sind fünf Jahre angestauter Bewegung, die auf einmal
    freigesetzt wurde«, analysierte Aral. »Auf gewisse Weise ist es beruhigend, dass sich diese ganze Frustration nicht nach innen 782
    gewandt hat und zu Verzweiflung wurde. Eine Zeit lang
    befürchtete ich, es könnte so kommen.«
    »Ja. Hast du bemerkt, dass seit der letzten Operation dieses endlose Geplapper aufgehört hat? Zuerst war ich froh, aber glaubst du, er wird stumm werden? Ich wusste nicht einmal, dass diese Kühleinheit auseinander genommen werden konnte.
    Ein stummer Ingenieur.«
    »Ich glaube, dass schließlich die verbalen und die
    mechanischen Fähigkeiten ins Gleichgewicht kommen werden.
    Wenn er überlebt.«
    »Da sind all wir Erwachsenen, und er ist nur einer. Wir
    sollten eigentlich mit ihm Schritt halten können. Warum
    kommt es mir so vor, als sei er uns zahlenmäßig überlegen und hätte uns umzingelt?« Sie hatte den Hügel erklommen. Piotrs Ställe lagen drunten in dem niedrigen Tal, ein halbes Dutzend rot gestrichene Gebäude aus Holz und Stein, umzäunte Koppeln, Weiden, die mit den kräftig grünen Erdgräsern bepflanzt waren. Sie sah Pferde, aber keine Kinder. Bothari war ihnen allerdings voraus, er kam

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