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Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Vorkosigan 09 Waffenbrüder

Titel: Vorkosigan 09 Waffenbrüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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gegen ihre Fesseln auf.
    »Mm.« Miles steckte das Messer einstweilen in seinen Gürtel zurück. Er entdeckte endlich auf der ausgezogenen Uniform den Namen und konnte damit in seinem Gedächtnis eine Verbindung herstellen, die aber im Augenblick unwillkommen war. »Xaveria.
    Ja, jetzt erinnere ich mich an Sie. Sie haben sich auf Dagoola gut geschlagen.« Xaveria stellte sich aufrecht hin.
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    Verdammt. Damit war sein aufkeimender Plan im Eimer, die
    ganze Bande den lokalen Behörden zu übergeben und darum zu
    beten, daß sie noch im Kittchen hockten, wenn die Flotte den Orbit verließ. Konnte Xaveria irgendwie von seinen nichtsnutzigen Kameraden getrennt werden? Leider sah es so aus, als steckten sie alle zusammen in dieser Sache drin.
    »Also, sie wollte eure Kreditkarten nicht annehmen. Sie, Xaveria – was geschah dann?«
    »Hm – es wurden Beschimpfungen ausgetauscht, Sir.«
    »Und?«
    »Und man verlor irgendwie die Geduld. Flaschen wurden geworfen, auf den Boden geworfen. Die Polizei wurde gerufen. Die da wurde zusammengeschlagen.« Xaveria äugte vorsichtig zu
    Danio.
    Miles dachte darüber nach, wie in Xaverias Syntax bei all diesen Handlungen plötzlich die Handelnden fehlten. »Und?«
    »Und die Polizei kam hierher. Und wir sagten den Kerlen, wir würden das Ganze hier in die Luft jagen, wenn sie versuchten, hereinzukommen.«
    »Und verfügen Sie tatsächlich über die Mittel, diese Drohung in die Tat umzusetzen, Gefreiter Xaveria?«
    »Nein, Sir. Das war purer Bluff. Ich versuchte zu überlegen –
    na ja –, was Sie wohl in dieser Situation täten.«
    Dieser Bursche ist zu aufmerksam, selbst wenn er blau ist, dachte Miles trocken. Er seufzte und fuhr sich mit der Hand durch das Haar. »Warum sollte sie eure Kreditkarten nicht annehmen?
    Sind das nicht die Karten von Earth Universal, die ihr am Shuttlehafen bekommen habt? Ihr habt nicht versucht, die zu benutzen, die noch von Mahata Solaris übrig waren, oder?«
    »Nein, Sir«, sagte Xaveria. Zum Beweis holte er seine Karte hervor. Sie sah aus, als sei sie in Ordnung. Miles wandte sich um und wollte sie an der Komkonsole ausprobieren, doch da entdeckte er, daß auf die Komkonsole geschossen worden war. Der letzte Einschuß in der Holovid-Scheibe befand sich genau in der Mitte 61
    und muß als Gnadenschuß gedacht gewesen sein, obwohl die
    Konsole immer noch von Zeit zu Zeit ein Pfeifen von sich gab.
    Miles addierte den Preis für die Komkonsole zu der Rechnung, die er im Kopf führte, und zuckte zusammen.
    »Tatsächlich«, Xaveria räusperte sich, »hat die Maschine die Karte wieder ausgespuckt.«
    »Das hätte sie nicht tun dürfen«, begann Miles, »es sei denn …«
    Es sei denn, es stimmte etwas mit dem Hauptkonto nicht, beendete er in Gedanken. In seiner Magengrube wurde es ihm plötzlich sehr kalt. »Ich werde das überprüfen«, versprach er. »Inzwischen müssen wir diese Sache hier beenden und euch hier herausbekommen, ohne daß euch die einheimischen Konstabler rösten.«
    Danio nickte aufgeregt in Richtung auf die Pistole in Miles'
    Hand. »Wir könnten uns den Weg hinaus freischießen. Und dann zur nächsten U-Bahn rennen.«
    Miles war momentan sprachlos und stellte sich vor, wie er Danio mit dessen eigener Pistole abknallte. Danio wurde nur durch Miles' Überlegung gerettet, daß der Rückstoß der Pistole ihm den Arm brechen könnte. Er hatte sich auf Dagoola die rechte Hand gebrochen, und die Erinnerung an den Schmerz war noch frisch.
    »Nein, Danio«, sagte Miles, als er seine Stimme wieder unter Kontrolle hatte. »Wir gehen ruhig – sehr ruhig – zur Vordertür hinaus und ergeben uns.«
    »Aber die Dendarii ergeben sich nie«, sagte Xaveria.
    »Das hier ist kein Gefechtsstand«, sagte Miles geduldig. »Das hier ist eine Weinhandlung. Oder zumindest war es eine. Außerdem ist es nicht einmal unsere Weinhandlung.« Allerdings wird man mich zweifellos zwingen, sie zu kaufen. »Seht in den Londoner Polizisten nicht eure Feinde, sondern eure liebsten Freunde. Sie sind es, wißt ihr, denn«, er fixierte Xaveria mit einem kalten Blick,
    »solange sie nicht mit euch fertig sind, kann ich nicht starten.«
    »Ach so«, sagte Xaveria und war endlich überzeugt. Er berührte Danio am Arm. »Na klar. Vielleicht … vielleicht sollten wir den Admiral uns heimbringen lassen, was, Danio?«
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    Xaveria hievte den Besitzer des Bowiemessers auf die Beine.
    Miles überlegte einen Augenblick lang, dann trat er ruhig hinter Rotauge, zog seinen

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