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Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Vergehen zu verbergen, das auf Ihrem Gewissen lastet? Ist das der Handel, den Sie vorschlagen?
    Eine Amnestie? Sie … wäre möglich. Das heißt, wenn es sich nicht gerade um einen anderen Mord handelt.«
    »Nein, Mylord. Ich habe noch nie jemanden umgebracht!«
    »Dann können wir vielleicht einen Deal machen. Denn wenn Sie unschuldig sind, dann muß ich das so früh wie möglich wissen.
    Weil es bedeutet, daß meine Arbeit hier noch nicht beendet ist.«
    »Das … das ist ja gerade das Problem, Mylord.« Csurik scharrte verlegen mit den Füßen, dann schien er einen Entschluß gefaßt zu haben und richtete sich beherzt auf. »Ich werde hineinkommen und Ihre Droge riskieren. Und ich werde alles beantworten, was Sie mich über mich fragen wollen. Aber Sie müssen mir versprechen – schwören! –, daß Sie mich nicht fragen über … über etwas anderes. Über jemand anderen.«
    »Wissen Sie, wer Ihre Tochter getötet hat?«
    »Nicht sicher.« Csurik warf trotzig den Kopf zurück. »Ich habe es nicht gesehen. Ich habe Vermutungen.«
    »Ich habe auch Vermutungen.«
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    »Sei dem, wie es sei, Mylord. Sie sollen bloß nicht aus meinem Mund kommen. Das ist alles, worum ich bitte.«
    Miles steckte seinen Betäuber ins Halfter und rieb sich das Kinn.
    »Hm.« In seinen Mundwinkeln erschien die Andeutung eines
    Lächelns. »Ich gebe zu, es wäre … eleganter, diesen Fall mit Vernunft und logischen Schlußfolgerungen zu lösen, als mit brutaler Gewalt. Selbst wenn es sich um eine so sanfte Gewalt wie Schnell-Penta handelt.«
    Csurik neigte den Kopf. »Ich weiß nichts über Eleganz, Mylord.
    Aber ich möchte nicht, daß es aus meinem Mund kommt.«
    Miles kam zu einem Entschluß und straffte den Rücken. Ja. Er wußte es jetzt. Er mußte nur die Beweise durchgehen, in einer Kette sorgfältiger Schritte. Es war genau wie fünfdimensionale Weltraum-Mathematik. »Also gut. Ich schwöre mit meinem Wort als Vorkosigan, daß ich meine Fragen auf die Tatsachen beschränken werde, bei denen Sie Augenzeuge waren. Ich werde Sie nicht nach Vermutungen über andere Personen fragen, oder über Ereignisse, bei denen Sie nicht zugegen waren. Genügt Ihnen das?«
    Csurik biß sich auf die Lippen. »Ja, Mylord. Wenn Sie Ihr Wort halten.«
    »Stellen Sie mich auf die Probe«, schlug Miles vor. Seine Lippen kräuselten sich zu einem füchsischen Lächeln. Kommentarlos überging er die implizite Beleidigung.
    Csurik ging neben Miles die Stufen hinauf, als bestiege er ein Schafott. Als sie die Hütte betraten, riefen sie große Verwunderung bei Karal und seiner Familie hervor, die um ihren Holztisch geschart saß, wo Dea Pym verarztete. Pym und Dea schauten
    weniger überrascht drein, bis Miles Lern Csurik vorstellte. »Dr.
    Dea, holen Sie Ihr Schnell-Penta. Hier ist Lern Csurik – gekommen, um mit uns zu reden.«
    Miles dirigierte Lern zu einem Stuhl. Der Gebirgler setzte sich mit geballten Fäusten. Pym, auf dessen Brust sich an den Rändern des weißen Bandes, mit der sie umwickelt war, rote und violette 87
    Spuren eines Blutergusses abzeichneten, nahm seinen Betäuber in die Hand und trat zurück.
    Als Dr. Dea sein Hypnospray herausholte, flüsterte er Miles zu:
    »Wie haben Sie das geschafft?«
    Miles’ Hand strich über seine Tasche. Er holte einen Zuckerwürfel heraus, hielt ihn hoch und grinste durch das C hindurch, das sein Daumen und Zeigefinger bildeten. Dea schnaubte, aber er verzog die Lippen in widerstrebendem Respekt.
    Lern zuckte zusammen, als das Hypnospray an seinem Arm
    zischte, als erwartete er, daß es wehtun würde.
    »Zählen Sie von Zehn ab rückwärts«, wies ihn Dea an. Als Lern Drei erreichte, hatte er sich entspannt. Bei Null kicherte er.
    »Karal, Ma Karal, Pym, kommen Sie hierher«, sagte Miles. »Sie sind meine Zeugen. Jungen, bleibt hinten und bleibt ruhig. Keine Unterbrechungen, bitte.«
    Miles absolvierte die Präliminarien, ein halbes Dutzend Fragen, die dazu bestimmt waren, einen Rhythmus herzustellen und die Zeit zu überbrücken, bis das Schnell-Penta seine volle Wirkung entfaltete. Lern Csurik grinste töricht, fläzte sich auf seinem Stuhl herum und beantwortete alle Fragen mit heiterer Gutwilligkeit.
    Vernehmungen unter Schnell-Penta waren Teil von Miles’ Kurs in militärischer Aufklärung an der Militärakademie gewesen. Die Droge schien, seltsam genug, genau wie beschrieben zu funktionieren.
    »Sind Sie an jenem Morgen, nachdem Sie die Nacht bei Ihren Eltern verbracht hatten, zu Ihrer Hütte

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