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Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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noch breiter – »kann man vielleicht einen speziellen Rabattpreis einrichten.« Er kicherte, als hätte er ein verborgenes Wortspiel gemacht, das Miles entging.
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    »So?«
    »Ich schlage einen einfachen Handel vor«, sagte Ryoval.
    »Fleisch gegen Fleisch.«
    »Sie überschätzen vielleicht mein Interesse, Baron.«
    Ryovals Augen funkelten. »Ich glaube nicht.«
    Er weiß, daß ich ihn nicht einmal mit einer Zange anfassen würde, wenn mich nicht etwas dazu zwänge. Also. »Wie lautet dann Ihr Vorschlag?«
    »Ich schlage einen fairen Handel vor, Bharaputras Hausmonster
    – ach, Sie sollten es sehen, Admiral – für drei Gewebeproben. Drei Gewebeproben, die Sie, wenn Sie es clever anstellen, nichts kosten.« Ryoval hielt einen Finger hoch. »Eine von Ihrem betanischen Hermaphroditen«, ein zweiter Finger wurde gezeigt, »eine von Ihnen selbst«, ein dritter Finger vervollständigte das W, »und eine von Baron Fells Quaddie-Musikerin.«
    Drüben in der Ecke schien Bei Thorne mit einem Schlaganfall zu kämpfen. Ganz leise, glücklicherweise.
    »Die dritte könnte außerordentlich schwer zu besorgen sein«, sagte Miles, der Zeit gewinnen wollte, um nachzudenken.
    »Für Sie weniger schwer als für mich«, sagte Ryoval. »Fell kennt meine Agenten. Meine Avancen haben ihn mißtrauisch werden
    lassen. Sie stellen eine einzigartige Gelegenheit dar, dieses Mißtrauen zu umgehen. Wenn Sie genügend Motivation haben, dann liegt das sicher nicht außerhalb Ihrer Fähigkeiten, Söldner.«
    »Wenn ich genügend Motivation habe, dann liegt nur sehr wenig außerhalb meiner Fähigkeiten, Baron«, sagte Miles auf gut Glück.
    »Also dann. Ich erwarte von Ihnen binnen – sagen wir –
    vierundzwanzig Stunden zu hören. Danach ziehe ich mein
    Angebot zurück.« Ryoval nickte fröhlich. »Guten Tag, Admiral.«
    Das Vidbild erlosch.
    »Also dann«, sagte Miles.
    »Was dann?«, fragte Thorne mißtrauisch. »Du erwägst doch
    nicht ernstlich, auf diesen – üblen Vorschlag einzugehen, oder?«
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    »Wozu braucht er meine Gewebeprobe, um Himmels willen?«,
    wunderte sich Miles laut.
    »Für seine Hund-und-Zwerg-Nummer, zweifellos«, sagte
    Thorne boshaft.
    »Nun mal langsam. Er wäre schrecklich enttäuscht, wenn mein Klon schließlich sechs Fuß groß würde, fürchte ich.« Miles räusperte sich. »Das würde niemandem wirklich wehtun, nehme ich an.
    Eine kleine Gewebeprobe zu entnehmen. Während ein Kommandounternehmen mit Lebensgefahr verbunden ist.«
    Bei lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme. »Das stimmt nicht. Um meine Gewebeprobe würdest du kämpfen
    müssen. Und auch um ihre.«
    Miles grinste säuerlich. »Also.«
    »Also was?«
    »Also beschaffen wir uns einen Plan von Ryovals Fleischkeller.
    Es sieht so aus, als gingen wir auf die Jagd.«
    Die palastartige Zentrale der Biologielabors des Hauses Ryoval stellte nicht direkt eine Festung dar, sondern nur ein paar bewachte Gebäude. Einige verdammt große bewachte Gebäude. Miles stand auf dem Dach des Liftvan und studierte die Anlage durch sein Nachtglas. Nebel bildete Wasserperlen in seinem Haar. Der kalte, feuchte Wind suchte nach Löchern in seiner Jacke, so wie er selbst nach Löchern im Sicherheitssystem des Hauses Ryoval suchte.
    Der weiße Gebäudekomplex erhob sich vor einem dunklen, bewaldeten Berghang. Die Vorgärten wurden mit Flutlicht beleuchtet und wirkten im Nebel und Frost märchenhaft. Die Lieferanteneingänge auf der nahegelegenen Seite schienen mehr zu versprechen. Miles nickte nachdenklich und stieg von dem gemieteten Liftvan herab, der mit einer künstlich herbeigeführten Panne auf der kleinen Seitenstraße am Berg liegengeblieben war, und zwar dort, von wo aus man einen Überblick über die Ryoval-Anlage hatte. Miles zog sich in den rückwärtigen Teil des Liftvans zurück, wo er vor dem beißend kalten Wind geschützt war.
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    »Also, Leute, hört zu.« Sein Kommandotrupp hockte um ihn
    herum, während er in der Mitte die Holovid-Landkarte aufstellte.
    Die bunten Lichter des Holovids schimmerten auf ihren Gesichtern. Da war der große Fähnrich Murka, Thornes Stellvertreter, und zwei große Soldaten. Sergeantin Laureen Anderson war die Fahrerin des Wagens; sie hatte den Auftrag, zusammen mit Soldatin Sandy Hereid und Kapitän Thorne draußen für Rückendekkung zu sorgen. Miles hegte ein geheimes barrayaranisches Vorurteil dagegen, weibliche Soldaten in das Innere der Ryoval-Anlage mitzunehmen; er hoffte, daß er dieses Vorurteil

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