Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
zusammenfaltete und wegpackte.
    Miles balancierte auf Murkas Schultern und schob sich durch den ersten Durchschlupf, ein Ventilationsgitter hoch in der Wand über den Türen der Ladebucht. Er montierte das Gitter lautlos ab, schaute schnell, ob er unerwünschte Gesellschaft bekam, und glitt dann hindurch. Selbst für ihn war es eng. Er ließ sich behutsam auf den Betonboden nieder, fand die Box mit der Türsteuerung, schloß den Alarm kurz und hob die Tür etwa einen Meter hoch. Sein Team rollte unten durch, und er ließ die Tür wieder herab, so leise er konnte. So weit, so gut. Sie hatten bisher noch kein Wort wechseln müssen.
    Sie gingen auf der anderen Seite der Anlieferungsbucht in Dekkung, kurz bevor ein Angestellter in einem roten Overall vorbeigewandert kam. Er fuhr einen Elektrokarren, der mit Reinigungsrobotern beladen war. Murka berührte Miles am Ärmel und blickte ihn fragend an: Den da? Miles schüttelte den Kopf. Noch nicht. Wahrscheinlich wußte ein Wartungsmann weniger über den Aufbewahrungsort ihrer Beute Bescheid als ein Angestellter aus dem inneren Bereich, und sie hatten keine Zeit, hier eine Menge Bewußtloser von Fehlversuchen zurückzulassen. Sie fanden den 163
    Tunnel zum Hauptgebäude, wie es der Plankubus versprochen
    hatte. Wie erwartet war die Tür am Ende versperrt.
    Miles mußte wieder auf Murkas Schultern steigen. Mit einem schnellen Zischen löste Miles’ Schneidwerkzeug eine Platte aus der Decke. Er kletterte hindurch – der schwache Stützrahmen hätte sicher einen Mann von größerem Gewicht nicht getragen – und fand die Stromkabel, die zum Türschloß führten. Er schaute sich gerade das Problem an und zog Werkzeug aus seiner Uniformtasche, als Murka hochreichte, das Waffenbündel neben ihn schob und lautlos das Paneel wieder an seinen Platz zog. Miles warf sich auf den Bauch und preßte sein Auge an den Spalt, als eine Stimme vom anderen Ende des Korridors brüllte: »Stehenbleiben!«
    Flüche schwirrten Miles durch den Kopf. Er biß die Zähne zusammen. Er blickte auf die Köpfe seiner Soldaten hinab. Im Nu waren sie von einem halben Dutzend bewaffneter Wachen in roten Jacken und schwarzen Hosen umringt. »Was macht ihr hier?«, knurrte der Wachsergeant.
    »O Scheiße!«, schrie Murka. »Bitte, Mister, sagen Sie nichts meinem Kommandanten, daß Sie uns hier drinnen geschnappt
    haben. Er würde mich wieder zum Gefreiten degradieren!«
    »Was?«, sagte der Wachsergeant. Er stupste Murka mit seiner Waffe an, einem bedrohlichen aussehenden Nervendisruptor.
    »Hände hoch! Wer seid ihr?«
    »Ich heiße Murka. Wir sind auf einem Söldnerschiff zur Station Fell gekommen, aber der Kapitän hat uns keinen Planetenurlaub gegeben. Stellen Sie sich das mal vor – wir sind bis nach Jackson’s Whole gekommen, und der Hundesohn wollte uns nicht mal zum Planeten runterfliegen lassen! Der verdammte Dickschädel wollte uns nicht die Firma Ryoval anschauen lassen!«
    Die Wachen in den roten Jacken suchten sie schnell und nicht sonderlich sanft ab und fanden nur die Betäuber und den Teil der Einbruchsgeräte, den Murka bei sich getragen hatte.
164
    »Ich hatte gewettet, daß wir reinkommen würden, selbst wenn wir uns die Vordertür nicht leisten könnten.« Murka verzog enttäuscht den Mund. »Sieht so aus, als hätte ich verloren.«
    »Ja, so sieht’s aus«, knurrte der Wachsergeant und zog sich zurück.
    Einer seiner Männer hielt die kleine Sammlung harmlosen Zeugs hoch, das sie den Dendarii abgenommen hatten. »Sie sind nicht für ein Attentat ausgerüstet«, stellte er fest.
    Murka richtete sich entrüstet auf und blickte wunderbar beleidigt drein. »Sind wir natürlich nicht.«
    Der Wachsergeant hielt einen Betäuber in der Hand. »Unerlaubt von der Truppe entfernt, nicht wahr?«
    »Nicht, wenn wir bis Mitternacht zurückkommen.« Murka verfiel in einen schmeichlerischen Ton. »Schauen Sie, mein Kommandant ist ein echter Mistkerl. Gibt es vielleicht eine Möglichkeit, wie wir aus der Sache herauskommen, ohne daß er etwas davon erfährt?« Eine von Murkas Händen strich vielsagend über die Tasche mit seinem Portmonnaie.
    Der Wachsergeant blickte ihn von oben bis unten an und grinste.
    »Vielleicht.«
    Miles blieb vor Vergnügen der Mund offen, während er lauschte.
    Murka, wenn das funktioniert, dann befördere ich Sie …
    Murka überlegte einen Augenblick. »Gibt es eine Chance, daß wir erst mal sehen, wie es drinnen aussieht? Nicht unbedingt die Mädels, einfach nur das

Weitere Kostenlose Bücher