Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
Vom Netzwerk:
haben wollte. Dr. Canaba stand eine kleine Überraschung bevor, wenn er in seinem neuen barrayaranischen Labor ankommen würde. Aber wenn die anderen sechs Komplexe in ihrem Wert dem bekannten auch nur annähernd nahekamen,
    dann würde Sicherheitsdienstchef Illyan Miles mit einem stumpfen Messer die Haut abziehen, wenn er die sich entgehen ließe.
    Miles’ Aufmerksamkeit für Dr. Canabas Bericht nahm abrupt zu.
    Dieser Abstecher war vielleicht nicht so trivial, wie er gefürchtet hatte.
    »Zusammen repräsentieren diese sieben Komplexe Zehntausende von Stunden Forschungsarbeit, meistens von mir, aber auch von anderen – mein Lebenswerk. Ich hatte von Anfang an geplant, sie mitzunehmen. Ich bündelte sie in ein Virusinsert und plazierte sie, gebunden und ruhend, zur Aufbewahrung in einen leben151
    den …«, Canabas Stimme zitterte, »Organismus. Ein Organismus, von dem ich dachte, daß niemand an ihm nach so einem Ding
    suchen würde.«
    »Warum haben Sie sie nicht einfach in Ihrem eigenen Gewebe verborgen?«, fragte Miles gereizt. »Dann hätten Sie sie nicht verlieren können.«
    Canabas Mund blieb offen stehen. »Ich … habe nie daran gedacht. Wie elegant. Warum habe ich nicht daran gedacht?« Er legte fragend die Hand an die Stirn, als suchte er nach einem Systemfehler. Er preßte wieder die Lippen aufeinander. »Aber es hätte keinen Unterschied gemacht. Ich müßte immer noch …« Er schwieg für einen Moment. »Es geht um den Organismus«, sagte er schließlich. »Die … Kreatur.« Ein weiteres langes Schweigen folgte.
    »Von alldem, was ich getan habe«, fuhr Canaba leise fort, »von all den Unterbrechungen, die dieser üble Ort mir aufgezwungen hat, gibt es etwas, das ich am meisten bedaure. Verstehen Sie, das war vor Jahren. Ich war noch jünger, ich dachte, ich hätte hier noch eine Zukunft zu schützen. Und ich habe es nicht allein getan –
    Schuld eines Komitees, was? Man muß es verteilen, leicht machen, sagen, es war seine Schuld oder sie hat es getan … nun ja, jetzt ist es meine Schuld.«
    Sie meinen, jetzt ist es meine, dachte Miles grimmig. »Doktor, je mehr Zeit wir hier zubringen, um so größer ist das Risiko, daß wir die Operation gefährden. Kommen Sie bitte auf den Punkt.«
    »Ja… ja. Nun, vor einigen Jahren, nahmen die Labors des Hauses Bharaputra einen Kontrakt an, eine neue … Spezies herzustellen.
    Auf Bestellung.«
    »Ich dachte, das Haus Ryoval sei dafür berühmt, Menschen oder was auch immer nach Bestellung herzustellen.«
    »Sie machen Sklaven, einmalige. Sie sind sehr spezialisiert. Und klein – ihr Kundenstamm ist überraschend klein. Es gibt viele reiche Leute und vermutlich viele lasterhafte, verderbte Leute, aber ein Kunde des Hauses Ryoval muß beiden Kreisen angehören, 152
    und beide Kreise überschneiden sich nicht so sehr, wie man vielleicht meinen möchte. Auf jeden Fall sollte unser Kontrakt zu einer größeren Produktion führen, weit über die Möglichkeiten von Ryoval hinaus. Eine gewisse subplanetarische Regierung, die von ihren Nachbarn hart bedrängt wurde, wollte, daß wir eine Rasse von Supersoldaten für sie entwickeln.«
    »Was, schon wieder?«, sagte Miles. »Ich dachte, das sei schon versucht worden. Mehr als einmal.«
    »Diesmal dachten wir, wir könnten es schaffen. Oder die Hierarchie der Bharaputras war zumindest gewillt, das Geld anzunehmen. Aber das Projekt litt unter zuviel Input. Der Klient, unsere eigenen Vorgesetzten, die Mitglieder des Genetikprojekts, jeder hatte Ideen, die er verfolgte. Ich schwöre, die ganze Sache war zum Scheitern verurteilt, bevor sie überhaupt das Entwurfskomitee verließ.«
    »Ein Supersoldat. Entworfen von einem Komitee. Du lieber
    Himmel! Da wird einem ja schwindlig.« Miles riß fasziniert die Augen auf. »Was ist dann also geschehen?«
    »Es erschien … einigen von uns, daß die physischen Grenzen des bloß Menschlichen schon erreicht wären. Wenn einmal, zum
    Beispiel, ein Muskelsystem vollkommen gesund gemacht ist, mit einem Maximum an Hormonen stimuliert und bis zu einer gewissen Grenze trainiert wird, dann kann man nicht mehr tun.
    Folglich wandten wir uns anderen Arten zu, wenn es um spezielle Verbesserungen ging. Ich, zum Beispiel, wurde fasziniert vom aerobischen und anaerobischen Stoffwechsel in den Muskeln von Vollblutpferden …«
    »Was?«, sagte Thorne geschockt.
    »Es gab noch weitere Ideen. Zu viele. Ich schwöre, sie waren nicht alle von mir.«
    »Sie haben menschliche und tierische Gene

Weitere Kostenlose Bücher