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Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit

Titel: Vorkosigan 10 Grenzen der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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angehaltenem Atem holte Miles seine Pfeilpistole aus dem Waffenbündel und vergewisserte 167
    sich, daß er sie mit der richtigen Patrone lud, Schnell-Penta mit einem Schuß Lähmungsmittel, ein hübscher Cocktail, den der Medizintechniker der Ariel genau für diesen Zweck gemixt hatte.
    Er visierte durch das Gitter hindurch, zielte präzise mit der schmalen Mündung der Pfeilpistole und drückte ab. Volltreffer!
    Der Mann schlug mit der Hand auf seinen Nacken, als hätte ihn ein Insekt gestochen, und saß dann still, die Hand fiel schlapp auf die Seite. Miles grinste, schob sich durch das Gitter und ließ sich auf den Boden hinab.
    Der Mann war gut gekleidet, in Zivil – vielleicht einer der Wissenschaftler? Er hing schlaff auf seinem Stuhl, ein Lächeln umspielte seine Lippen, und er starrte Miles an, interessiert, aber nicht erschrocken. Dann begann er nach vorn zu sinken.
    Miles fing ihn auf und setzte ihn wieder aufrecht hin. »Setzen Sie sich richtig hin, so ist’s recht. Sie können doch schlecht mit dem Gesicht auf dem Teppich reden, oder?«
    »Neeiiin …« Der Mann wackelte mit dem Kopf und lächelte
    freundlich.
    »Wissen Sie etwas über ein genetisches Konstrukt, eine monströse Kreatur, die erst kürzlich vom Haus Bharaputra gekauft und in dieses Gebäude gebracht wurde?«
    Der Mann blinzelte und lächelte. »Ja.«
    Unter Schnell-Penta stehende Leute tendierten zu wörtlichen Antworten, wie sich Miles in Erinnerung rief. »Wo wird sie gehalten?«
    »Drunten.«
    »Wo genau drunten?«
    »Im unteren Keller. Der Kriechraum um das Fundament. Wir
    hatten gehofft, sie würde ein paar von den Ratten fangen, wissen Sie?« Der Mann kicherte. »Fressen Katzen Ratten? Fressen Ratten Katzen …?«
    Miles schaute auf seinen Plankubus. Ja, das sah gut aus, Eindringen und Rückzug des Einbruchteams waren möglich, obwohl dieses Geschoß noch ein großes Gebiet für die Suche bedeutete, 168
    das von Bauelementen, die in das Felsgestein hineinragten, und von speziell eingesetzten Stützsäulen zur Verringerung der Vibration, die in die Labors hinaufreichten, in einen Irrgarten verwandelt wurde. Am unteren Rand, wo der Berghang abfiel, war der Freiraum ziemlich hoch und der Erdoberfläche sehr nahe, ein möglicher Punkt für den Ausbruch. Zur Rückseite hin wurde der Raum immer niedriger, bis hin zum gewachsenen Fels, wo das Gebäude sich in den Berghang zwängte. In Ordnung. Miles öffnete seine Pfeilbox, um etwas herauszuholen, das sein Opfer für den Rest der Nacht kalt und unbefragbar machen würde. Der Mann fummelte an ihm herum; sein Ärmel rutschte zurück und ein
    Armbandkommunikator wurde sichtbar, der fast so schwer und komplex wie Miles’ eigener war. Eines seiner Lichter blinkte.
    Miles schaute auf das Gerät. Ihm wurde plötzlich unbehaglich.
    Dieser Raum … »Übrigens, wer sind Sie?«
    »Moglia, Chef der Sicherheitsabteilung der Ryoval-Biologielabors«, erwiderte der Mann fröhlich. »Zu Ihren Diensten, Sir.«
    »Oh, das sind Sie in der Tat.« Miles’ plötzlich so schwerfällige Finger kramten schneller in seiner Pfeilbox. Verdammt, verdammt, verdammt.
    Die Tür sprang auf. »Keine Bewegung, Mister!«
    Miles drückte den Knopf für Dichtstrahlalarm/Selbstzerstörung an seinem eigenen Kommunikator, warf die Hände hoch und
    schleuderte in der gleichen schnellen Bewegung den Kommunikator von sich. Nicht zufällig saß Moglia zwischen Miles und der Tür und hemmte so die Schußreflexe der hereinstürmenden Wachen. Der Kommunikator schmolz bei seinem Flug durch die Luft
    – der Ryoval-Sicherheitsdienst hatte keine Chance mehr, mit Hilfe des Kommunikators das draußen wartende Kommando aufzuspüren, und Bei würde zumindest wissen, daß etwas schiefgegangen war.
    Der Sicherheitschef kicherte vor sich hin und war fasziniert damit beschäftigt, seine eigenen Finger zu zählen. Der rotgekleidete Wachsergeant mit seinem Kommando im Gefolge donnerte in den 169
    Raum, der sich für Miles jetzt als der Sicherheitsdienstraum erwies.
    Er riß Miles herum, knallte ihn mit dem Gesicht an die Wand und durchsuchte ihn mit tückischer Effizienz. Binnen weniger Augenblicke hatte er Miles einen klirrenden Haufen verräterischer Geräte abgenommen, dazu auch die Jacke, die Stiefel und den Gürtel. Miles klammerte sich an die Wand und zitterte unter dem Schmerz einiger kundig gesetzter Nervenhiebe und der schnellen Umkehrung seines Glücks.
    Als der Sicherheitschef endlich dem Einfluß des Schnell-Penta entzogen war, zeigte

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